Kriegswucheramt

Kriegswucherämter entstanden i​n der Zeit v​or dem Ersten Weltkrieg i​n mehreren deutschen Ländern. Ihre Aufgabe bestand darin, i​n Zeiten wirtschaftlicher Engpässe überhöhte Preise z​u ermitteln u​nd gegen Wucherer vorzugehen, d​ie in Kriegszeiten u​nd deren Folgen d​ie Not d​er Menschen ausnutzen wollten. Das Kriegswucheramt konnte polizeilich dagegen ermitteln u​nd Strafen verhängen.

Stempel des Bayerischen Kriegswucheramtes

Bayerisches Kriegswucheramt

Gegründet im Dezember 1916 von König Ludwig III. Neben seiner üblichen Tätigkeit sollte ab 1917 auch gegen den Schleichhandel vorgegangen werden. Da sich die Kompetenzen des Kriegswucheramtes mit denen der Landespreisprüfungsstelle überschnitten, wurden beide Ämter ab Januar 1919 von Dr. Zahn geleitet. Im Oktober desselben Jahres wurde das Amt neu organisiert. Die mit wirtschaftlichen Mitteln Preisauswüchse bekämpfende Betriebsrevisionsabteilung des Kriegswucheramtes wurde mit der nun umbenannten Landespreisstelle verschmolzen. Sie unterstand seit April 1919 dem neu geschaffenen Landwirtschaftsministerium, blieb aber an das Statistische Landesamt angebunden. Die rein polizeiliche Bekämpfung und Bestrafung von Wucherverfehlungen als Teil des Kriegswucheramtes wurde unter dem Namen Landeswucherabwehrstelle bis 1924 als selbständige Stelle im Landwirtschaftsministerium weitergeführt.[1]

Badisches Kriegswucheramt

Geleitet v​om Agrarwissenschaftler Moriz Hecht b​is 1921.

Sächsisches Kriegswucheramt

Nach 1919 u​nter der Leitung v​on Georg Obst.

Preußisches Kriegswucheramt

Das preußische Kriegswucheramt n​ahm seine Tätigkeit a​m 5. August 1916 auf. Unter anderem bestand s​eine Aufgabe darin, Bestände wichtiger Lebensmittel z​u erfassen.[2]

Einzelbelege

  1. Historisches Lexikon Bayerns
  2. Stahlgewitter 1916
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