Kreuzheide
Kreuzheide ist ein Stadtteil in der Nordstadt von Wolfsburg. Er entstand in den 1960er Jahren.
Kreuzheide Stadt Wolfsburg | |
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Einwohner: | 1947 (30. Sep. 2021)[1] |
Eingemeindung: | 1961 |
Postleitzahl: | 38448 |
Vorwahl: | 05361 |
Lage in Wolfsburg | |
Lage
Begrenzt wird der Stadtteil nördlich durch den Nordfriedhof, östlich durch den Waldfriedhof und das südlich daran angrenzende Waldstück, südlich durch die Bundesstraße 188 und westlich durch die von Kästorf nach Brackstedt führende Kreisstraße 46.
Beschreibung
Der Stadtteil besteht überwiegend aus Wohnbebauung, zumeist in Form von Eigenheimen. In Kreuzheide befinden sich darüber hinaus der Mühlenteich, zwei Kirchen, eine Gesamtschule, mehrere Sportanlagen (Bogenschießen, Fußball, Kegeln, Tennis sowie Schulsport), eine Kleingartenanlage und eine Windmühle.
Geschichte
1961[2] oder 1963[3] wurde das Gebiet des heutigen Stadtteils Kreuzheide von Kästorf nach Wolfsburg umgemeindet. Zu dieser Zeit befand sich dort eine um 1860 aufgestellte Bockwindmühle und das benachbarte Wohnhaus des Müllers, sonst war das Gebiet nicht bebaut.
1965 wurde der Kleingärtnerverein Am Kraunsbusch gegründet und die Errichtung der Kleingartenanlage begonnen. In den 1960er Jahren wurde auch der Mühlenteich angelegt und bald darauf zur heutigen Größe erweitert. Etwa 1966 begann die Wohnbebauung im Gebiet nördlich des Mühlenteiches, Ende 1967 wurde das erste Haus bezogen. 1967 begann auch der Unterricht im neuerbauten Schulzentrum. Anfang der 1970er Jahre wurde auch das Gebiet zwischen dem Teich und der Hubertusstraße bebaut. Etwa in den 1970er Jahren wurden die Tennisplätze errichtet, später kam noch eine Tennishalle hinzu. Ab 1970 wurde in einer ehemaligen Kiesgrube im Wald nördlich von Kreuzheide eine Bogensportanlage errichtet, 1972 wurde sie in Betrieb genommen. 1971 wurde ein Lebensmittelgeschäft eröffnet, es bestand bis 2005. Im November 1971 wurde das Eintracht-Stadion als Bezirkssportanlage Nord eingeweiht, das die Heimat des Sportvereins VfR Eintracht Wolfsburg wurde. Seit dessen Konkurs spielt dort der Nachfolgeverein VfR Eintracht Nord Wolfsburg. 1973 wurde das Vereinsheim des Kleingärtnervereins erbaut, und 1973/74 das Vereinsheim des Sportvereins VfR Eintracht Wolfsburg sowie das Adventhaus (Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten). Von 1976 bis 1979 wurde das Clubhaus der Bogensportanlage erbaut, um 1980 wurde im Wald um die Bogensportanlage herum ein inzwischen nicht mehr bestehender Trimm-dich-Pfad eingerichtet. Seit 1977 nutzen Pfadfinder das Gelände der Bockwindmühle und das ehemalige Müllerhaus. Südlich der Hubertusstraße wurden im Rahmen des Sozialen Wohnungsbaus 1992/93 die mehrgeschossigen Wohnhäuser erbaut.[4] Etwa 1993 wurde südlich der Hubertusstraße ein temporäres Asylbewerberheim errichtet, es wurde 1998 geschlossen und abgerissen. Ab 1997 wurden die Eigenheime südlich der Hubertusstraße erbaut.
2000 errichtete die Evangelische Freikirche Kreuzheide ihr Gemeindehaus. Der Fußballverein Lupo Martini Wolfsburg ist seit 2003 in Kreuzheide ansässig. Seit 2004 wurde die ehemalige Tennishalle als Fußballhalle (Soccerpark) genutzt.[5] 2018/19 wurden im Baugebiet Rossinistraße Wohnhäuser errichtet.[6]
Politik
Politisch wird Kreuzheide durch den Ortsrat Nordstadt vertreten, der zusammen für die Stadtteile Alt-Wolfsburg, Kreuzheide, Teichbreite und Tiergartenbreite zuständig ist. Ortsbürgermeisterin ist Immacolata Glosemeyer (SPD).
Sehenswürdigkeiten
- Bockwindmühle Schradersche Mühle, nach dem letzten Inhaber Gustav Schrader, der die Mühle 1929 erwarb, auch Mühle Schrader genannt. Ursprünglich stand die Mühle bei Schöppenstedt. 1861 wurde sie vom Müller Heinrich Köther dort abgebaut und am heutigen Standort wieder errichtet.[7] 1969 legte Gustav Schrader die Mühle still und die Stadt Wolfsburg erwarb und restaurierte sie. Seit 1977 wird das Mühlengrundstück von Pfadfindern genutzt. Die Mühle ist heute die einzige erhaltene Windmühle im Wolfsburger Stadtgebiet und am jährlichen Deutschen Mühlentag zu besichtigen.
Kunst im Stadtbild
- Unser Leben (1999) von Rupprecht Matthies (Hamburg) – Hubertusstraße/Ecke Schöneberger Straße
Kirchen
- Adventhaus (Gemeindezentrum der Siebenten-Tags-Adventisten) von 1974 (Architekt: Matthias Koller)
- Evangelische Freikirche Kreuzheide von 2000
Evangelisch-lutherische und katholische Kirchen befinden sich im nahegelegenen Stadtteil Alt-Wolfsburg.
Bildung
- Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule, Integrierte Gesamtschule mit deutsch-italienischem Zweig
- AWO-Kinder- und Familienzentrum Kreuzheide Am 19. Oktober 2017 erfolgte die Grundsteinlegung für das von der Stadt Wolfsburg erbaute Familienzentrum,[8] das von dem Architekturbüro Dohle + Lohse aus Braunschweig entworfen wurde.[9] Am 1. Februar 2019 begann dort der Betrieb der von der Arbeiterwohlfahrt betriebenen Kindertagesstätte,[10] am 7. Mai 2019 folgte die offizielle Eröffnung.[11]
Literatur
- Adolf Köhler: Wolfsburg. Aufbau einer Stadt. 1948-1968. Wolfsburg, undatiert (um 1976). S. 24, 38, 68, 70
Weblinks
Einzelnachweise
- Wolfsburg Bevölkerungsbericht – 3. Quartal 2021. (PDF) In: Stadt Wolfsburg. Abgerufen am 23. Oktober 2021.
- Fritz Hesse: Wolfsburg, gestern und heute. 2. Auflage, Wolfsburg 1968, S. 54
- Stadt Wolfsburg (Hrsg.): Wolfsburg 1938-1988. Wolfsburg 1988, S. 100
- Cornelia Thömmes: Architektur in Wolfsburg. Braunschweig 1996, ISBN 3-922618-14-6, S. 35.
- Stephanie Giesecke: Aus Soccerpark soll eine Hundesportanlage werden. In: Wolfsburger Nachrichten. Ausgabe vom 13. Januar 2022.
- Ein kleines Baugebiet in der Nähe der historischen Bockwindmühle. Internetpräsenz der Stadt Wolfsburg, abgerufen am 23. April 2018.
- Es klappert die Mühle am rauschenden Bach... . In: Dein Wolfsburg. Ausgabe 11, Sommer 2020, S. 54.
- Kreuzheide bekommt ein Familienzentrum. waz-online.de, 19. Oktober 2017, abgerufen am 20. Februar 2019.
- Kita WOB-Kreuzheide. dohle-lohse.de, abgerufen am 21. April 2019.
- Erziehermangel: Neue Kita startet mit nur zwei Gruppen. gifhorner-rundschau.de, 18. Februar 2019, abgerufen am 20. Februar 2019.
- Hans Karweik: Awo-Kinder- und Familienzentrum in der Kreuzheide ist eröffnet. In: Wolfsburger Nachrichten. Ausgabe vom 8. Mai 2019.