Kraftwerk Meppen-Hüntel
Das Kraftwerk Meppen-Hüntel ist ein ehemaliges erdgasgefeuertes Spitzenlast-Dampfkraftwerk in Hüntel, einem Stadtteil von Meppen im Landkreis Emsland in Niedersachsen.
| Kraftwerk Hüntel | |||
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| Lage | |||
  
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| Koordinaten | 52° 45′ 17″ N, 7° 16′ 37″ O | ||
| Land | |||
| Daten | |||
| Typ | Dampfkraftwerk | ||
| Primärenergie | Fossile Energie | ||
| Brennstoff | Erdgas | ||
| Leistung | 627 MWel brutto 610 MWel netto[1]  | ||
| Betreiber | RWE | ||
| Betriebsaufnahme | August 1974[1][2] | ||
| Stilllegung | 2000[3] | ||
Das 1974 von RWE erbaute Kraftwerk wurde im Jahr 2000 stillgelegt;[3] anschließend wurde das Gelände zu einem Freizeitpark, dem Funpark Meppen, umgestaltet.
Auf dem 131 Meter hohen Kühlturm des Kraftwerkes wurde vom Schweizer Künstler Christoph Rihs 1994 eine Weltkarte gemalt.[4] Diese ist gemäß Guinness-Buch der Rekorde die größte der Welt.
Aufbau und technische Daten
    
Feuerung:[2]
- Brennstoff: niederländisches Erdgas (Heizwert Hu: 32,2 MJ/m³), Volllastverbrauch: 180000 m³/h
 - Turmkessel mit 4×7-Eckenbrennern (Tangentialfeuerung)
 - keine Rauchgasreinigung zur Erfüllung der gesetzlichen Grenzwerte erforderlich
 
Dampfdaten:[2]
- Frischdampf 1775 t/h bei 530 °C und 172 bar
 - Heiße Zwischenüberhitzung: 1624 t/h bei 530 °C und 29 bar
 - Kondensatordruck: 70 mbar
 
Elektrische Leistung:[1]
- 627 MWel brutto
 - 610 MWel netto
 
Nachfolgenutzung
    
Nach der Stilllegung des Kraftwerkes im Jahr 2000 prüfte RWE zunächst den Bau eines Biomassekraftwerkes am Standort, welches insbesondere Hühnermist aus umliegenden Geflügelbetrieben verwerten sollte.[5] Diese Pläne wurden aber verworfen. Der Generator des Kraftwerks wurde 2001 als Ersatz für einen baugleichen im Kraftwerk Ibbenbüren verwendet.[6]
Im Jahr 2004 wurde das Gelände dann vom niederländischen Investor Hendrikus van der Most gekauft, um es in den Freizeitpark Funpark Meppen umzugestalten. Der Park wurde im Frühjahr 2013 eröffnet,[7] nachdem der Eröffnungstermin bereits mehrfach verschoben wurde.[8] Van der Most hatte zuvor bereits das Wunderland Kalkar auf dem Gelände des ehemaligen Kernkraftwerkes Kalkar errichtet.
Im Jahr 2017 fand die Kultur- und Musikveranstaltung „Synaptic Eclipse“ in einem Teilbereich des Geländes statt, der musikalische Fokus lag auf dem Psytrance.[9]
Ein vom niederländischen Stromversorger Nuon in der Nähe geplantes neues GuD-Kraftwerk steht nicht direkt mit dem ehemaligen Kraftwerk in Zusammenhang.[10]
Literatur
    
- Paul Höhmann, u. a.: Musteranlagen der Energiewirtschaft: Das Erdgas-Kraftwerk Meppen des RWE (Band 13). Gräfelfing 1978
 
Weblinks
    
Einzelnachweise
    
- RWE – Details der Kraftwerke. In: Kraftwerke Online
 - Matthias Beuder: Prost EVA 921. (PDF-Datei; 263 kB)
 - Udo Leuschner: E.ON und RWE verkünden Stilllegung von 10000 Megawatt Kraftwerksleistung.
 - Das Emsland → Sehenswürdigkeiten → Meppen. (Memento des Originals vom 25. Juli 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
 - Meppen: Künftig RWE-Strom aus Geflügelmist? In: Neue Osnabrücker Zeitung / Meppener Tagespost, 7. Juli 2001
 - Klaus Rotte: „Organspende“ für Block B vom Kraftwerk in Meppen. In: archiv.ivz-aktuell.de. Ibbenbürener Volkszeitung, 14. September 2001, abgerufen am 21. August 2021.
 - Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 9. Juni 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
 - Meppen: Fun Park bleibt weiter geschlossen. In: NOZ, 24. Mai 2011
 - Nicht lauter als Schützenfest – Goa-Festival im Funpark Meppen: Viel Lärm um nichts? In: noz.de, 8. Juni 2017
 - Noch ein Kraftwerk im Emsland – NUON aus Holland plant in Meppen-Hüntel (Memento vom 22. Juni 2009 im Internet Archive) In: Emsland-News
 

