Konvergenzsatz von Blaschke
Der Konvergenzsatz von Blaschke ist ein Lehrsatz der komplexen Analysis, welcher auf den österreichischen Mathematiker Wilhelm Blaschke zurückgeht.[1][2][3] Der Satz ist eng verwandt mit dem Konvergenzsatz von Vitali. Er gibt ein Kriterium für die Konvergenz von Folgen holomorpher Funktionen auf der offenen Einheitskreisscheibe.
In seinem Originalbeweis von 1915 greift Wilhelm Blaschke wesentlich auf das Montelsche Auswahlprinzip zurück. Im Jahre 1923 haben Tibor Radó und Karl Löwner einen direkten Beweis des Satzes unter Benutzung expliziter Abschätzungen geliefert[4][5].
Formulierung des Konvergenzsatzes
Der Satz lässt sich wie folgt formulieren:[5][3]
Gegeben sei auf der Einheitskreisscheibe eine Folge holomorpher Funktionen , welche gleichmäßig beschränkt sei:
- .
Dazu existiere eine Zahlenfolge von verschiedenen Zahlen derart, dass folgende Bedingungen erfüllt seien:
- .
- Für jedes existiert .
Dann ist die Funktionenfolge in kompakt konvergent.
Literatur
Originalarbeiten
- W. Blaschke: Eine Erweiterung des Satzes von Vitali über Folgen analytischer Funktionen. In: Ber. Verhandl. Kön. Sächs. Ges. Wiss. Leipzig. 67, 1915, S. 194–200.
- K. Löwner; T. Radó: Bemerkung zu einem Blaschkeschen Konvergenzsatze. In: Jahresber. Deutsch. Math. Verein. 32, 1923, S. 198–200.
Monographien
- Robert B. Burckel: An Introduction to Classical Complex Analysis. Birkhäuser Verlag, Basel [u. a.] 1979, ISBN 3-7643-0989-X.
- Reinhold Remmert, Georg Schumacher: Funktionentheorie 2 (= Springer-Lehrbuch – Grundwissen Mathematik). 3., neu bearbeitete Auflage. Springer-Verlag, Berlin [u. a.] 2007, ISBN 978-3-540-40432-3.
Einzelnachweise
- Blaschke: Eine Erweiterung des Satzes von Vitali über Folgen analytischer Funktionen. In: Ber. Verhandl. Kön. Sächs. Ges. Wiss. Leipzig. Band 67, 1915, S. 194 ff.
- Burckel: S. 219, 469.
- Remmert, Schumacher: S. 151.
- Radó, Löwner: Bemerkung zu einem Blaschkeschen Konvergenzsatze. In: Jahresber. DMV. Band 32, 1923, S. 198 ff.
- Burckel: S. 219.