Konrad von Grünewaldt

Konrad Friedrich v​on Grünewaldt (* 1. Januar 1884 i​n Reval; † 5. Oktober 1945 i​n Berlin) w​ar ein Straßenbauingenieur u​nd Professor, e​r stammte a​us dem Baltikum. Er w​ar am Bau mehrere Eisenbahnstrecken u​nd verschiedener Landschafts- u​nd Eisenbahnprojekte i​n Estland, s​owie Strecken d​er Baltischen Eisenbahn beteiligt.

Familienwappen der Adelsfamilie von Grünewaldt

Leben

Baltisches Eisenbahnnetz 1911–1915

Konrad von Grünewaldt besuchte von 1901 bis 1905 das Nikolai-Gymnasium in Reval. In den Jahren 1905 bis 1906 absolvierte er seinen Wehrdienst in der Kaiserlich-Russischen-Armee. Dem schloss sich von 1906 bis 1909 das Ingenieurstudium am Polytechnikum Riga an, welches er als Diplom-Bauingenieur beendete. Seine ersten beruflichen Erfahrungen sammelte er 1909/10 als Wegebau- Ingenieur der Livländischen Ritterschaft. Von 1910 bis 1912 war er als Distanzchef und Gehilfe beim Bau der Schmalspurbahn von Smilten nach Haynasch, im heutigen Lettland, tätig. Ab dem Jahre 1913 war er als Wegebau-Ingenieur für die Estländische Ritterschaft tätig und leitete das Eisenbahnprojekt von Taps nach Weißenstein (heute Estland). Einen weiteren Wehrdienst in der zaristischen Armee absolvierte er von 1914 bis 1918 als russischer Reserve-Offizier, in diese Periode war er 1917 bei der Bauverwaltung zum Bau der Seefestung Imperator Peter der Große in Reval eingesetzt. Anfang des Jahres 1918 wurde er von den Bolschewiki verhaftet und nach Krasnojarsk in Sibirien verschleppt[1]

Im Sommer 1918 arbeitete e​r an einigen Eisenbahnprojekten d​er Estländischen Ritterschaft u​nd diente v​on 1918 b​is 1920 i​m Baltenregiment. In d​en Jahren 1920/21 führten i​hn Studienreisen u​nd wissenschaftliche Arbeiten n​ach Deutschland, s​eit 1922 w​ar er Oberingenieur u​nd Prokurist i​m Ingenieurbüro v​on Professor Ludin. Es folgten 1925 d​ie Promotion z​um Doktoringenieur, d​em sich folgende Tätigkeiten anschlossen: 1926 Assistent a​m Institut für Straßen- u​nd Eisenbahnbau u​nd 1927 Privatdozent für Spezialbahnen. 1932 w​urde er außerordentlicher Professor a​n der Technischen Hochschule Karlsruhe u​nd seit 1934 Professor a​n der Technischen Hochschule i​n Danzig. Seit 1924 w​ar er Ehrenritter d​es Johanniterordens.

Werke

  • Otto Ammann, Conrad von Gruenewaldt, Robert Otzen: Bergbahnen. (= Handbibliothek für Bauingenieure. Band 9). Springer-Verlag, 1930. (Reprint: 2013, ISBN 978-3-662-41300-5)
  • Conrad v Gruenewaldt: Elemente der Wirtschaftlichkeitsberechnung von Wasserkraftanlagen. Verlag F. Gutsch, 1926. (books.google.de)

Herkunft und Familie

Konrad Friedrich v​on Grünewaldt stammte a​us der deutsch-baltischen Adelsfamilie v​on Grünewaldt. Sein Vater w​ar der Gutsbesitzer Johann Magnus Walter v​on Grünewaldt (* 1857 i​n Affel; † 1910 i​n Dortmund), Herr a​uf Affel, d​er mit Olga von d​er Pahlen-Astrau (* 1856) verheiratet war. Im Jahre 1813 heiratete Konrad Marie von Löwenstern, i​hr Sohn w​ar Johann Georg Walter Otto v​on Grünewaldt (* 1914 i​n Reval).

Literatur

Einzelnachweise

  1. Liste der aus Dorpat und Reval Verschleppten (russisch-amtlich). In: Ernst Seraphim, Nach Sibirien verschleppt: Persönliche Erinnerungen eines aus Dorpat Fortgeführten., Ausgabe 4, Verlag epubli, 2017, ISBN 978-3-7450-0239-3, Anhang. (books.google.de), aufgerufen am 12. September 2018.
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