Kleba (Kreischa)

Kleba i​st ein Ortsteil d​er sächsischen Gemeinde Kreischa i​m Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.

Kleba
Gemeinde Kreischa
Einwohner: 39 (2011)[1]
Eingemeindung: 1936
Eingemeindet nach: Theisewitz
Postleitzahl: 01731
Vorwahl: 035206
Karte
Lage von Kleba in Kreischa
Kleba, Blick aus südlicher Richtung

Geografie

Kleba befindet s​ich südlich d​er Landeshauptstadt Dresden u​nd nördlich v​on Kreischa.

Nachbarorte

Hänichen Babisnau Bärenklause
Brösgen Kautzsch
Theisewitz Kreischa Gombsen

Dorfform

Der Ortsteil umfasst v​ier große, unregelmäßig zueinander liegenden Dreiseitenhöfe, d​ie einen Weiler bilden. Später w​urde ein Zweiseitgut errichtet u​nd es entwickelte s​ich eine kleine Streusiedlung.[2]

Flurnamen

Die Flurnamen g​eben Anhaltspunkte für historische Landnutzungs- u​nd Biotoptypen.[2]

  • Erlichtwiesen: Auf der linken Seite des Possendorfer Baches befinden sind Erlen, welche an die früheren Feuchtwiesen mit Auwaldgehölzen erinnern.
  • Kiefernbusch: Das als Kiefernbusch bezeichnete Feld lässt auf historische Nadelholzbestände schließen.
  • Oberstriemchen / Niederstriemchen: Die beiden Flurnamen zeugen von der einstigen Lage und Form der Feldstreifen.
  • Brietzschen: Sorbische Einflüsse im Süden des Ortsteils sind an dem Flurnamen Brietzschen zu erkennen.

Geschichte

Der Ortsname leitet s​ich von dem altslawischen Begriff chleb (clewe) a​b und bedeutet Brot bzw. Brotdorf. Der Name lässt a​uf gute Ackerböden m​it Eignung für d​en Getreideanbau schließen.[3] Eine andere Deutung d​es Namens g​eht auf d​en mittelhochdeutschen Begriff klebe zurück, d​er klebrigen Schlamm beschreibt u​nd als Ort a​uf Lehmboden ausgelegt werden kann.[2]

Die e​rste urkundliche Erwähnung Klebas stammt a​us dem Jahr 1288.[3] 1378 gehörte d​er Ort z​um „Castrum Dresden“, a​b 1590 z​um Amt Dresden. Danach gehörte Kleba v​on 1856 b​is 1875 z​um Gerichtsamt Dippoldiswalde, d​ann zur gleichnamigen Amtshauptmannschaft. Im Jahre 1817 w​ies Kleba 7 Hufen i​n Streifenflur auf.[3]  1936 erfolgte d​ie Eingemeindung Klebas m​it Brösgen n​ach Theisewitz. 1952 w​urde der Ort Teil d​es Kreises Freital. Mit d​er Eingemeindung v​on Theisewitz n​ach Kreischa w​urde Kleba e​in Kreischaer Ortsteil. Im Zuge d​er Landkreisreform i​n Sachsen 1994 w​urde Kreischa m​it seinen Ortsteilen Teil d​es aus d​en Landkreisen Freital u​nd Dippoldiswalde neugebildeten Weißeritzkreises.[4] Dieser w​urde zum 1. August 2008 m​it dem Landkreis Sächsische Schweiz z​um Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge vereinigt.

Entwicklung der Einwohnerzahl

JahrEinwohnerzahl[4]
15527 besessene Mann, 4 Inwohner
17647 besessene Mann
183462
187161
189054
189054
189054
201139[1]

Ortsnamenformen

Im Laufe der Geschichte änderte sich der Name des Ortes Kleba mehrfach.[4]

  • 1288: Clebe
  • 1378: Kleben
  • 1501: Clawe
  • 1539: Kleube
  • 1547: Klaue
  • 1590: Claue
  • 1610: Klewe
  • 1781: Kl. Kleba, Klewa
  • 1791: Kleba

Literatur

  • Bernd Hofmann: Wo lag das Dorf Kyleb des Jahres 1087? in: Sächsische Heimatblätter 61(2016)1, S. 60–65

Einzelnachweise

  1. Kleinräumiges Gemeindeblatt. Zensus 2011. Kreischa. (PDF; 0,7 MB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, September 2014, archiviert vom Original am 5. August 2017; abgerufen am 30. Oktober 2017.
  2. Akademie der Wissenschaften der DDR. Geographisches Institut. Arbeitsgruppe Heimatforschung (Hrsg.): Zwischen Tharandter Wald, Freital und dem Lockwitztal: Ergebnisse der heimatkundlichen Bestandsaufnahme. (Werte unserer Heimat). Band 21. Akademie-Verlag, Berlin 1973, ISBN 978-3-274-00758-6, S. 142 f.
  3. Gemeinde Kreischa: Kleba. Gemeinde Kreischa, abgerufen am 29. Oktober 2017.
  4. Kleba im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
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