Klaistow
Klaistow ist ein Dorf in Brandenburg. Es ist ein Gemeindeteil von Busendorf, einem Ortsteil der Stadt Beelitz im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Das Dorf steht als Gesamtheit unter Denkmalschutz. Bekannt ist der Ort vor allem für den dortigen Spargelhof Klaistow.
Klaistow Stadt Beelitz | |
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Höhe: | 53 m ü. NHN |
Einwohner: | 109 (6. Mrz. 2015)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1950 |
Eingemeindet nach: | Busendorf |
Postleitzahl: | 14547 |
Vorwahl: | 033206 |
Lage
Klaistow liegt etwa zehn Kilometer nordwestlich von Beelitz und 20 Kilometer Luftlinie südwestlich der Landeshauptstadt Potsdam am Rande des Naturparks Nuthe-Nieplitz. Der Ort ist noch Teil des Kaniner Luchs und ist im Süden und Osten von weitreichenden Kiefernwäldern des Beelitzer Sander umgeben.
Umliegende Ortschaften sind die Werderaner Ortsteile Bliesendorf im Norden und Glindow im Nordosten, der Ortsteil Ferch der Gemeinde Schwielowsee mit der Wohnsiedlung Kammerode im Osten, Fichtenwalde im Südosten, Kanin im Südwesten, Busendorf im Westen sowie die wiederum zu Werder gehörende Einzelsiedlung Resau im Nordwesten.
Durch Klaistow führt die Landesstraße 88 zwischen Lehnin und Beelitz sowie die Landesstraße 90 nach Werder. Die Bundesautobahn 10 mit der Anschlussstelle Glindow ist etwa drei Kilometer und die Bundesautobahn 9 mit der Anschlussstelle Beelitz-Heilstätten etwa fünf Kilometer entfernt.
Geschichte
Der als Rundplatzdorf angelegte Ort Klaistow wurde im Jahr 1420 mit der Schreibweise Cleistow erstmals urkundlich erwähnt. Die Anlage als Rundplatzdorf deutet auf eine slawische Ortsgründung hin. Der Ortsname beschreibt die Lage des Dorfes an einem See, dieser See ist jedoch heute nicht mehr existent.[2] Bis zu den Befreiungskriegen bildete Klaistow zusammen mit den angrenzenden Dörfern Busendorf und Kanin eine Exklave des Königreich Sachsens innerhalb von Preußen. Nach dem Wiener Kongress kam Klaistow an das Königreich Preußen. Viele Jahrhunderte gehörten größere Teile von Klaistow (Claistow) zum Rittergut Plessow der Familie von Rochow.[3] Ab Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Gemeinde Klaistow um die Kolonie Fichtenwalde erweitert.
Klaistow war ursprünglich überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Zu DDR-Zeiten gab es eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft, welche in den 1960er-Jahren mit den LPGs aus Busendorf und Kanin zur LPG „Freiheit“ zusammen gelegt wurde. Am 1. Juli 1950 wurde die Gemeinde Klaistow zusammen mit Kanin in die Nachbargemeinde Busendorf eingemeindet. Bereits zuvor, nach dem Einmarsch der Roten Armee im Jahr 1945, wurde der Wohnplatz Fichtenwalde aus Klaistow ausgegliedert und eine eigenständige Gemeinde. Aufgrund der geringen Gemeindegröße gab es nur eine Dorfkirche in Kanin, auch die Kinder des Ortes gingen in Kanin zur Schule. Nach der Wende wurde in Klaistow vermehrt mit dem Anbau von Spargel begonnen.
Während der Zugehörigkeit zu Preußen lag die Gemeinde Klaistow im Landkreis Zauch-Belzig. Dieser wurde zur DDR-Kreisreform am 25. Juli 1952 aufgelöst und Klaistow kam in den Kreis Potsdam-Land im Bezirk Potsdam. Nach der Wende wurde der Kreis Potsdam-Land in Landkreis Potsdam umbenannt, dieser fusionierte am 6. Dezember 1993 mit den Landkreisen Belzig und Brandenburg-Land zum heutigen Landkreis Potsdam-Mittelmark. Am 31. Dezember 2001 wurde die Gemeinde Busendorf nach Beelitz eingemeindet, seitdem ist Klaistow ein Gemeindeteil von Beelitz.
Spargelhof Klaistow
Überregional bekannt ist Klaistow insbesondere für den dortigen Spargel- und Erlebnishof Klaistow. Dieser wurde im Jahr 1990 eröffnet und bietet neben dem Anbau von Spargel vor allem Aktivitäten für Kinder wie beispielsweise einen Kletterwald und einen Erlebnisspielplatz an.
Einwohnerentwicklung
Einwohnerentwicklung in Klaistow von 1875 bis 1946[4] | |||||||||||||
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Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | Jahr | Einwohner | ||||||
1875 | 126 | 1910 | 129 | 1933 | 532 | 1946 | 151 | ||||||
1890 | 105 | 1925 | 216 | 1939 | 837 | ||||||||
Die starke Bevölkerungsrückgang zwischen 1939 und 1946 ist auf die Ausgliederung der Gemeinde Fichtenwalde zurückzuführen. 1945 hatte die Gemeinde Klaistow etwa 1550 Einwohner, davon lebten 150 in Klaistow und etwa 1400 in Fichtenwalde.
Weblinks
Einzelnachweise
- Beelitzer Nachrichten 26. Jahrgang Nr. 3, Seite 9 auf yumpu.com, abgerufen am 1. Januar 2019
- Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin: Alter - Herkunft - Bedeutung. be.bra Wissenschaft, 2005, S. 90.
- Adolf Friedrich August von Rochow: Nachrichten zur Geschichte derer von Rochow. In: Adolf Friedrich August von Rochow-Stülpe (Hrsg.): Familienchronik. n. n. Auflage. Band 1. Ernst und Korn, 1861, ISSN 1090-2104, S. V, 212, doi:10.1016/0006-291x(75)90482-9, PMID 2 (de.drucke [abgerufen am 17. März 2021]).
- Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 KB) Landkreis Potsdam-Mittelmark. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 1. Januar 2019.