Kirchenkreis Altenkirchen
Der Evangelische Kirchenkreis Altenkirchen ist einer der 37 Kirchenkreise der Evangelischen Kirche im Rheinland. Sitz der Superintendentur des Kirchenkreises ist die Kreisstadt Altenkirchen (Westerwald).
Geschichte
Der Kirchenkreis wurde 1817 gegründet, nachdem das Gebiet der ehemaligen Grafschaft Sayn-Altenkirchen 1815 durch den Wiener Kongress an Preußen gefallen und 1816 zum Landkreis Altenkirchen (Westerwald) geworden war. Im 19. Jahrhundert war auch Synode Altenkirchen eine übliche Bezeichnung.
Der Kirchenkreis Altenkirchen wurde zum 1. Dezember 2009 in Evangelischer Kirchenkreis Altenkirchen umbenannt.
Gliederung
Das Gebiet des Kirchenkreises ist weitgehend identisch mit den Grenzen des heutigen rheinland-pfälzischen Landkreises Altenkirchen. Ausnahmen bilden die politischen Gemeinden Horhausen und Willroth. Sie gehören zur Evangelischen Kirchengemeinde Honnefeld im Kirchenkreis Wied. Die politische Gemeinde Kircheib gehört zur Evangelischen Kirchengemeinde Asbach-Kircheib im Kirchenkreis An Sieg und Rhein, die politische Gemeinde Berod zur Evangelischen Kirchengemeinde Wahlrod im Evangelischen Dekanat Westerwald der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau und die politische Gemeinde Mudersbach und Brachbach zur Evangelischen Kirchengemeinde Niederschelden im Kirchenkreis Siegen der Evangelischen Kirche von Westfalen. Der Gemeindeteil Struthütten der Evangelischen Kirchengemeinde Herdorf-Struthütten liegt in Nordrhein-Westfalen.
Der Kirchenkreis umfasst 14 Kirchengemeinden, in denen zum 1. Januar 2021 rund 36.100 Gemeindeglieder lebten.
Im Kirchenkreis gibt es 20 Gemeinde- und elf Funktionspfarrstellen. Der Evangelische Kirchenkreis Altenkirchen ist Träger des Diakonischen Werkes des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen. Das Diakonische Werk nimmt für den Bereich des Kirchenkreises die Aufgaben eines Verbandes der Freien Wohlfahrtspflege wahr.
Mitgliederstatistik
Laut der Volkszählung 1987 waren damals 42,0 % – 45.500 der 108.500 – Einwohner evangelisch. Die Zahl der evangelische Kirchenmitglieder ist seitdem gesunken. Anfang 2019 hatte der Kirchenkreis Altenkirchen 115.500 Einwohner davon fast ein Drittel 32,3 % (37.300) Protestanten.[1] Anfang 2021 waren es 115.600 Einwohner, davon 31,2 % (36.100) Protestanten[2]
Leitung
Oberstes Organ des Kirchenkreises ist die Kreissynode, die in der Regel zweimal jährlich tagt. Zwischen den Tagungen der Kreissynode wird der Kirchenkreis vom Kreissynodalvorstand (KSV) geleitet. Dem Kreissynodalvorstand wie auch der Kreissynode sitzt die Superintendentin vor, die jeweils für acht Jahre von der Kreissynode gewählt wird. Superintendentin ist seit 2009 Pfarrerin Andrea Aufderheide.
Superintendenten
- 1816–1843: Johann Jakob Albrecht
- 1845–1861: Friedrich Ernst Konrad Rehorn
- 1861–1890: Johannes Brauneck
- 1890–1909: Eduard Müller
- 1909–1919: Johann Jakob Trommershausen
- 1919–1931: Otto Leibnick
- 1931–1933: Otto Roloff
- 1933–1942: Ludwig Heckenroth (kommissarisch)
- 1942–1945: Heinrich Brinken
- 1945–1949: Hans Groß
- 1949–1950: Johannes Enke
- 1951–1967: Wilhelm van der Zwaag
- 1967–1984: Hans Nattland
- 1984–2001: Rudolf Steege
- 2001–2009: Eckard Dierig
- 2009– : Andrea Aufderheide
Literatur
- Synodal-Karte der evangelischen Gemeinden der Rheinprovinz. Verlag von Julius Joost in Langenberg.
- Evangelischer Kirchenkreis Altenkirchen (Hrsg.): Evangelische Kirche an der Sieg und auf dem Westerwald. Der Kirchenkreis Altenkirchen in Vergangenheit und Gegenwart 1590-1990 (= Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte, Bd. 99). Köln 1990, ISBN 3-7927-1177-X.
- Daniel Schneider: Die Entwicklung der Konfessionen in der Grafschaft Sayn im Grundriss. In: Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen 58 (2015), S. 74–80.
- Martin Sinemus: Die Geschichte der evangelischen Gemeinden des Kirchenkreises Altenkirchen (Westerwald). Saarbrücken 1933.
Weblinks
Einzelnachweise
- Tabelle 2.2 Gemeindeglieder und Konfessionsanteil nach Kirchenkreisen, abgerufen am 12. November 2020
- Evangelische Kirche im Rheinland 2022 Tabelle 2. Gemeindeglieder und Konfessionsanteil insgesamt, abgerufen am 30. Januar 2022