Kinderpost
Die Kinderpost ist ein pädagogisches Spielzeug, ähnlich dem Kaufladen, das erstmals um 1890 vermarktet wurde.
Ausstattung
Der Zeitgeschmack spiegelt sich in der Verpackung wie auch in den zum Spiel zugehörigen Gegenständen wider. Je nach Hersteller und Ausführungen der „Kinderpost“ sind neben Briefmarken in verschiedenen Farben und Abbildungen ein Stempelkissen sowie ein „Poststempel“ enthalten. Zusätzliche Formulare für unterschiedliche Brief- und Warenzustellungen sind neben Telegrammformularen und Zahlungsbelegen für den Zahlungsverkehr vorhanden. In einer höheren Preiskategorie gibt es Zubehör wie einen Schalter, der entweder aus Pappe, Holz oder ab Mitte des 20. Jahrhunderts aus Kunststoff bestehen kann und mit einem „Briefkasten“ abrundet. Entsprechend der technischen Entwicklung wurde die Ausstattung ggf. durch eine „Briefwaage“ und „Telefon“ ergänzt. Eine „Postmütze“ rundet das Spielgeschehen ab.
Einzelne Versionen
Deutschland
Für das Spiel Kinderpost gab es Nachahmungen der Germaniamarke, der Schriftzug war hier Kinderpost. Hervorzuheben ist, dass für 1904 belegt ist, dass im Deutschen Reich bereits aus diesem Spiel echte Briefmarken mit einem Kinderpoststempel gestempelt wurden.[1]
Einer der frühen Verlage, die dieses Spiel ab 1907 vertrieben und die es später selbst produzierten, war der ABC-Verlag Georg Reulein. Im Zweiten Weltkrieg wurde eine Ausgabe produziert, die als Verlagsort Nürnberg angibt.[2]
Eine philatelistische Skurrilität war die Beförderung einer mit einer Kinderpostmarke frankierten Postkarte an das Bundeskanzleramt Bonn vom 1. Oktober 1963.[3]
Englischer Sprachraum (Auswahl)
Für das ausgehende 19. Jahrhundert und anfangende 20. Jahrhundert ist die Kinderpost als Post Office mit Schalter belegt.[4]
Sammlungen
Die Museumsstiftung Post und Telekommunikation verfügt über eine Sammlung von ca. 140 Spielen, unter denen sich eine Ausgabe des Herstellers: Fabrik und Verlag der Sala Spiele mit dem Rotsiegel A. Sala aus dem Jahre 1900 befindet.[10]
Das Museum für Kommunikation Frankfurt zeigte vom 11. November 2010 bis 30. Januar 2011[11] die Sonderausstellung: Spiel mit! 100 Jahre Kinderpost. Vom 2. Dezember 2011 bis 19. Februar 2012 wurde sie im Berliner Schwestermuseum erneut gezeigt.[12]
Literatur
- Fürsorge und Soziales: Kinderpost – ein Spiele-Klassiker. In: Das Archiv. Magazin für Post und Telekommunikationsgeschichte, 2007, Heft 2. Deutsche Gesellschaft für Post- und Telekommunikationsgeschichte e. V., ISSN 1611-0838, S. 26–32 (online bei Google Bücher).[13]
Weblinks
- Weitere Kinderpostmarken
- Angelsächsischer Sprachraum (englisch)
- Kinderpost-Spiele. Bei: puppenhausmuseum.de, abgerufen am 22. Februar 2022.
Einzelnachweise
- Nachweis eines Kinderpoststempel
- Ortsangabe Nürnberg auf der Deckelinnenseite links unten
- hr-online.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Post Office (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Punch (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Kinderpostmarke, USA, (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch)
- SPECIAL DELIVERY 1902, USA, (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch)
- Kinderpostmarke, USA, (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (englisch)
- Registry Stamp of 1911, USA, (englisch)
- Ausgabe 1900 (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Kindheitserinnerungen – Trari, trara, die Post ist da! (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. auf hr-online.de vom 9. November 2010
- Programmvorschau für Dezember 2011–Februar 2012 im Museum für Kommunikation Berlin (Memento des Originals vom 18. November 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Fürsorge und Soziales