Kibag
Die Kibag Holding AG mit Sitz in Zürich ist eine im Bereich Baustoffe und Bauwesen tätige Schweizer Unternehmensgruppe. Sie umfasst 13 Kies- und 22 Betonwerke, 17 Strassen- und Tiefbaubetriebe sowie mehrere Umwelt- und Entsorgungsunternehmen in der Deutschschweiz, zwei (Belfaux und Grandson) auch in der französischsprechenden Schweiz. Die Gruppe erwirtschaftete 2006 einen Umsatz von 320 Millionen Schweizer Franken.
KIBAG HOLDING AG | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | DE0006200108 |
Gründung | 1926 |
Sitz | Zürich, Schweiz |
Leitung | Kibag Zürich |
Mitarbeiterzahl | circa 1.800 (2. Januar 2016) |
Branche | Industrielle Baustoffe, Bauwesen |
Website | www.kibag.ch |
Stand: Vorlage:FormatDate: Kein gültiges ISO-Datum! |
Tätigkeitsgebiet
Die Unternehmensgruppe ist schwergewichtig in vier Geschäftsbereichen tätig.
Der Bereich Baustoffe Kies und Beton umfasst den Abbau von Sand, Kies und Fels, die Aufbereitung von Sand, Kies, Splitt und Schotter und die Produktion von Transportbeton und Langzeitmörtel. Zu den Dienstleistungen zählen auch der Verkauf ab Werk und Umschlagplätzen, die Belieferung von Baustellen sowie das Einbringen von pumpfähigem Transportbeton direkt in die Schalung.
Die Sparte Strassen- und Tiefbau, Spezialtiefbau, teils mit in der Schweiz sonst nicht vorhandenen Geräten, umfasst maschinelle Erdarbeiten, Strassenbau und Belagsarbeiten, Kanalisationsarbeiten, Werkleitungsarbeiten, Bach- und Flusskorrektionen, Seeufergestaltungen und Hafenbauten, Rückbau und Baugrubensicherung, Pfahlfundationen und Spundwandarbeiten, Rammarbeiten ab Pontons und Nassbaggerungen, Sondier- und Zweckbohrungen. Die Kibag erbringt zudem Gesamtleistungen als General- und Totalunternehmer.
Der Bereich Umwelt und Entsorgung umfasst Altlastensanierungen, Bodenwäsche, Entsorgung von mit Schadstoffen belasteten Bauabfällen, sowie Beton- und Kies-Recycling.
Der Kibag-Fuhrpark umfasst rund 80 LKW, die mit fast alle mit kostenorientiertem Wechselsystem aus Kipper und Betonmischer ausgestattet sind. Dies erlaubt der Disposition mehr Freiheiten, bzw. mehrere Einsatzzwecke für den gleichen LKW. Unter den LKW befindet sich auch ein zwölfachsiger Spezialtransporter, der die Maschinen vom Spezialtiefbau transportiert, des Weiteren fahren für die Kibag täglich ca. 150 LKW von Dritten.
In den Technischen Diensten in Bäch SZ werden Reparaturen für Baumaschinen und LKW für die Regionen Aargau, Zürich, Winterthur, Ost- und Zentralschweiz disponiert und behoben. Die Baubetriebe in den Kantonen Bern, Basel und Graubünden haben eigene Technische Dienste.
Die Jachthäfen der Kibag am Zürichsee sind ein kleiner, jedoch finanzstarker, wichtiger Teil der Firma, die den massiven Preiskampf im Baugewerbe ausgleichen. Ein weiterer, finanziell lukrativer Tätigkeitsbereich ist die Annahme von unverschmutztem Aushubmaterial in diverse Kiesabbaustellen.
Die Kibag betreibt mehrere Ledischiffe, die Kies und Sand vom Kieswerk Nuolen auf dem Zürichsee in die Betonwerke Zürich Tiefenbrunnen und Wollishofen transportieren. Das grösste Ledischiff «Saturn» kann mehr als 200 Tonnen Kies und Sand gleichzeitig transportieren. In Zeiten des Baubooms in den 70er Jahren gelangten täglich bis 900 Tonnen (500 Kubikmeter) Kies und Sand auf diesem Weg in die zwei Betonwerke in Zürich. Dadurch verschaffte sich die Kibag einen Kostenvorteil gegenüber der Konkurrenz. Der Kiestransport der Konkurrenz auf der Strasse ist um ein Vielfaches teurer als der Transport auf dem Seeweg. Der Vorteil des Seetransportes für die Umwelt ist erheblich.
Ein geheim gehaltener Teil der Kibag-Aktien gehört LafargeHolcim, die restlichen Aktien sind in Besitz der Familie Wassmer aus Bern.
Geschichte
Die Kibag entstand 1926 aus dem Zusammenschluss der beiden am oberen Zürichsee tätigen Kies- und Bagger-Unternehmen Gassmann & Co und Helbling & Cie. Beide Unternehmen gehörten zu den ersten modern mechanisierten Schweizer Firmen des Baustoffsektors. In Nuolen baute die Kibag 1928 erstmals Kies an Land ab; später kamen Kieswerke in der Zentral-, Nord- und Ostschweiz sowie im Mittelland hinzu. Wie die Kiesgewinnung entwickelte sich auch die Betonherstellung zum Kerngeschäft der Kibag-Gruppe. Parallel dazu betätigte sich die Kibag im Laufe der Zeit auf dem Gebiet des Tiefbaus und wuchs durch den Zukauf von Firmen zu einem schweizweit tätigen Konzern.
Bilder
- Kibag in Nuolen, Ansicht von Westen
- Ansicht von Osten
- Stammsitz in Zürich-Wollishofen
- Kipper der Kibag
- KIBAG Liebherr R 926
- Gleisbau Kibag
- Ledischiff «Saturn» im unteren Seebecken