Kernkraftwerk Atucha
Das Kernkraftwerk Atucha (spanisch Central Nuclear Atucha, CNA) in der Umgebung von Zárate, in der Provinz Buenos Aires in Argentinien besteht aus zwei Reaktorblöcken. Das zweite argentinische Kernkraftwerk Embalse befindet sich nahe der Stadt Embalse.
Kernkraftwerk Atucha | ||
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Lage | ||
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Koordinaten | 33° 57′ 48″ S, 59° 11′ 11″ W | |
Land: | Argentinien | |
Daten | ||
Eigentümer: | Nucleoeléctrica Argentina S.A. | |
Betreiber: | Nucleoeléctrica Argentina S.A. | |
Projektbeginn: | 1968 | |
Kommerzieller Betrieb: | 24. Juni 1974 (Block 1) | |
Aktive Reaktoren (Brutto): |
2 (1102 MW) | |
Eingespeiste Energie im Jahr 2010: | 2782,747 GWh | |
Eingespeiste Energie seit Inbetriebnahme: | 75141,853 GWh | |
Website: | www.na-sa.com.ar | |
Stand: | 16. Mai 2011 | |
Die Datenquelle der jeweiligen Einträge findet sich in der Dokumentation. |
Block 1
Block 1 ging am 19. März 1974 in Betrieb. Mit dem Bau beschäftigt war großteils die deutsche Kraftwerk Union AG. Das Kraftwerk besitzt eine elektrische Nettoleistung von etwa 335 MW. Atucha-1 ist ein sogenannter Schwerwasser-Druckreaktor (PHWR). Das Besondere an diesem Reaktortyp ist, dass er mit Natururan betrieben werden kann, welches nicht angereichert werden muss (etwa 0,7 % Uran-235-Anteil), was die Konstruktion des Reaktors allerdings verkompliziert. Heute benutzt das Kraftwerk leicht angereichertes Uran mit einem Anteil von 0,85 Prozent, wodurch die Kosten des Kraftwerksbetriebes um etwa 40 Prozent gesenkt werden konnten. Im Jahr 2000 gewährte Deutschland eine Hermesbürgschaft für Reparaturarbeiten im Reaktorblock 1.
Block 2
Planungsbeginn für Block 2 war 1979, 1981 erfolgte der Baubeginn. Nach 33-jähriger Bauzeit wurde das Kernkraftwerk im Frühjahr 2014 fertiggestellt. Am 2. Mai 2014 wurde der Reaktor erstmals kritisch.[1] Das ursprünglich als Joint Venture zwischen CNEA (die nationale Atomenergiebehörde) und der Kraftwerk Union begonnene Projekt wurde 1994 vorerst gestoppt. Es fehlten Geldmittel, um das zu 81 Prozent errichtete Kraftwerk fertigzustellen. Noch im selben Jahr wurden die Kernkraftwerke der CNEA von der Nucleoelectrica Argentina S.A übernommen, einer Unterorganisation des Wirtschaftsministeriums. Im Jahr 2003 wurden schließlich Pläne vorgelegt, nach denen der Reaktor für 400 Mio. US-Dollar in Kooperation mit deutschen, spanischen und brasilianischen Unternehmen bis 2014 fertiggestellt wurde. Am 27. Juni 2014 wurde der Reaktor offiziell in Betrieb genommen.[2]
Auch Atucha 2 ist ein PHWR, allerdings mit einer auf 692 MW erhöhten elektrischen Leistung.
- Größenvergleich der Reaktordruckbehälter von Atucha 1 und 2
- Atucha 2 während des Baus
- Luftaufnahme von Atucha 2
Blöcke 3 und 4
Ab 2006 war der Bau eines dritten und vierten Kraftwerksblocks geplant. Am 12. Juli 2014 unterzeichneten Staatspräsidentin Cristina Kirchner und der russische Präsident Wladimir Putin eine Vereinbarung über die Beteiligung der staatlichen russischen Atomenergieagentur RosAtom an dem auf umgerechnet etwa 2,2 Milliarden Dollar veranschlagten, seit 2009 in Planung befindlichen Projekt Atucha 3.[3] Im Juni 2012 unterzeichneten die Regierungen von Argentinien und China eine Vereinbarung zur Kooperation bei der Finanzierung und dem Bau des Projekts Atucha 4.[4] Im Juni 2018 beschloss die argentinische Regierung unter Mauricio Macri, die Pläne zum Bau eines Reaktors Atucha 3 und Atucha 4 einzustellen.[5] Im Februar 2022 unterzeichneten Vertreter des argentinischen Nationalen Komitees für Atomenergie (CNEA) und der Chinese National Nuclear Corporation (CNNC) unter der Regierung von Alberto Fernández einen Vertrag über den Bau des Reaktorblocks Atucha 3 vom Typ Hualong One.[6][7]
Daten der Reaktorblöcke
Das Kernkraftwerk Atucha hat insgesamt zwei Blöcke:
Reaktorblock[8] | Reaktortyp | Nettoleistung | Bruttoleistung | Baubeginn | Netzsynchronisation | Kommerzieller Betrieb | Abschaltung |
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Atucha-1 | PHWR | 319 MW | 362 MW | 01.06.1968 | 19.03.1974 | 24.06.1974 | |
Atucha-2 | PHWR | 692 MW | 745 MW | 14.07.1981 | 27.06.2014 | 26.05.2016[9] |
Literatur
- Nucleoeléctrica Argentina S.A.: Central Nuclear Atucha. 2004 (spanisch, rincondelvago.com [PDF]).
Weblinks
Einzelnachweise
- Critically for Atucha 2 Nuclear Engineering international, 13. Mai 2014 (englisch)
- IAEA: Atucha-2, abgerufen am 30. Juli 2014
- Putin in Lateinamerika: Russisches Atomabkommen mit Argentinien, FAZ
- http://www.world-nuclear.org/info/Country-Profiles/Countries-A-F/Argentina/
- El Eco Digital: Argentina no construirá las centrales nucleares Atucha III y Atucha IV. 14. Juni 2018, abgerufen am 13. November 2018 (spanisch).
- China to help Argentina build new nuclear power plant. In: Merco Press. 1. Februar 2022, abgerufen am 2. Februar 2022 (englisch).
- Chinese nuclear giant signs agreement with Argentina to establish Hualong One station. In: Global Times. 2. Februar 2022, abgerufen am 2. Februar 2022 (englisch).
- Power Reactor Information System der IAEA: „Country Statistics > Argentina“ (englisch)
- Reaktordatenblatt zu Atucha-2. World Nuclear Association, abgerufen am 28. August 2017 (englisch).