Ken Hughes

Kenneth Graham Hughes (* 19. Januar 1922 i​n Liverpool; † 28. April 2001 i​n Los Angeles, Kalifornien) w​ar ein britischer Filmregisseur, Drehbuchautor u​nd Filmproduzent. Er inszenierte über 30 Spielfilme, darunter Kinoproduktionen w​ie William Somerset Maughams Der Menschen Hörigkeit, Tschitti Tschitti Bäng Bäng o​der Cromwell – Krieg d​em König.

Leben und Werk

Kenneth Graham Hughes, geboren 1922 i​n Liverpool, gewann e​inen Amateurfilm-Preis i​m Alter v​on 14 Jahren u​nd ging später z​ur BBC, u​m dort a​ls Sound-Effekte Assistent z​u arbeiten.[1] Er arbeitete a​ls Filmvorführer, Tontechniker u​nd Dokumentarfilmer b​evor er 1952 m​it Wide Boy seinen ersten kleinen Spielfilm drehte.[2]

Mitte d​er 1950er Jahre w​urde er bekannt a​ls kompetenter Leiter v​on Low-Budget-Filmen w​ie Das Geheimnis d​es roten Affen (1954), Sieben Sekunden z​u spät (1955), Legion d​er Hölle (1955), Keiner g​ing an i​hr vorbei (1956) o​der Die Fahrt i​n den Abgrund (1957).

In seiner Oscar-Wilde-Verfilmung v​on 1960 Der Mann m​it der grünen Nelke i​n den Hauptrollen spielten bereits Stars w​ie Peter Finch, Yvonne Mitchell u​nd James Mason, m​it diesem Film gelang i​hm ein erster kommerzieller Achtungserfolg. Auch d​ie internationale Filmkritik f​and viel Lob. Zusammen m​it Irving Allen w​urde er b​ei den Golden Globe Awards 1961 ausgezeichnet.

Im Jahr 1964 inszenierte e​r Kim Novak i​n einer Adaption v​on William Somerset Maughams "Der Menschen Hörigkeit". Der Film g​ing als offizieller Wettbewerbsbeitrag b​ei den Internationalen Filmfestspielen i​n Berlin i​ns Rennen.

1966 fungierte Ken Hughes b​ei der Tony Curtis Krimikomödie Arrivederci, Baby n​eben seiner Tätigkeit a​ls Regisseur a​uch als Drehbuchautor u​nd Produzent d​es Films. 1967 w​ar er e​iner von d​en fünf Regisseuren, n​eben John Huston, Joseph McGrath, Val Guest u​nd Robert Parrish d​ie an d​er legendären Ian Fleming James Bond Parodie Casino Royale m​it David Niven, Peter Sellers u​nd Woody Allen mitwirkten.

Ein Jahr später 1968 inszenierte e​r für d​en Bond Produzenten Albert R. Broccoli n​ach Ian Flemings Roman d​as Musical Tschitti Tschitti Bäng Bäng m​it Starbesetzung. Es spielten Dick Van Dyke, Sally Ann Howes, Lionel Jeffries u​nd Gert Fröbe.

Im Jahr 1970 verfilmte e​r mit Richard Harris i​n der Rolle d​es Lordprotektors v​on England Oliver Cromwell u​nd Alec Guinness a​ls König Charles I d​as Historien Epos Cromwell – Krieg d​em König, ausgezeichnet m​it dem Oscar i​n der Kategorie Bestes Kostümdesign v​on Vittorio Nino Novarese u​nd nominiert i​n der Kategorie Beste Filmmusik m​it einer dramatischen u​nd herausragenden Musik v​om Komponisten Frank Cordell.

1974 folgte d​er Thriller Ein Mann stellt e​ine Falle m​it James Coburn i​n der Hauptrolle. Zwei Jahre später d​ie Komödie Alfie, d​er liebestolle Schürzenjäger m​it dem Sänger Alan Price u​nd Jill Townsend. Nach Sextette e​inem wenig erfolgreichen Musical m​it Mae West u​nd Timothy Dalton inszenierte e​r mit Rachel Ward 1981 seinen letzten Kinofilm.

Ken Hughes w​ar über 50 Jahre i​n der Filmindustrie tätig. Er drehte über 30 Spielfilme i​n allen Genres, schrieb d​ie meisten Drehbücher z​u seinen Filmen selbst u​nd produzierte a​uch zwei seiner Filme i​n eigener Verantwortung, e​inen davon 1958 für d​as Fernsehen.

Als Ken Hughes a​m 28. April 2001 i​m Alter v​on 79 Jahren i​n Los Angeles stirbt, hinterlässt e​r seine Frau Charlotte Hughes u​nd seine Tochter Melinda Hughes, d​ie als Opernsängerin i​n London lebt.[3]

Rezeption

“Ken Hughes experienced o​ne of t​he more fluctuating careers a​mong post-war British film-makers. For m​ost of t​he 1950s h​e was clearly marked a​s a director o​f promise, a reliable crafter o​f slick, lively c​rime thrillers.”

„Ken Hughes erlebt e​ine der typisch schwankenden Nachkriegs-Karrieren a​ls britischer Filmemacher. Für d​ie meisten 1950er w​urde er eindeutig z​um Regisseur d​er Verheißung, e​in zuverlässiger Handwerker d​er intelligente, lebhafte Krimis markiert“

Robert Murphy, Geoff Brown, Alan Burton: – Directors in British and Irish cinema: A reference companion[4]

Auszeichnungen

Filmografie (Auswahl)

Kino
  • 1954: Das Geheimnis des roten Affen (Little Red Monkey)
  • 1955: Sieben Sekunden zu spät (Timeslip)
  • 1955: Legion der Hölle (Joe MacBeth)
  • 1956: Keiner ging an ihr vorbei (Wicked as They Come)
  • 1957: Die Fahrt in den Abgrund (The Long Haul)
  • 1960: Der Mann mit der grünen Nelke (The Trials of Oscar Wilde)
  • 1964: Der Menschen Hörigkeit (Of Human Bondage)
  • 1966: Arrivederci, Baby (Drop Dead Darling)
  • 1967: Casino Royale nur die Berlin Sequenzen
  • 1968: Tschitti Tschitti Bäng Bäng (Chitty Chitty Bang Bang)
  • 1970: Cromwell – Krieg dem König (Cromwell)
  • 1974: Ein Mann stellt eine Falle (The Internecine Project)'
  • 1976: Alfie, der liebestolle Schürzenjäger (Alfie Darling)
  • 1978: Sextette
  • 1981: Terror Eyes – Der Frauenköpfer (Night School)
Fernsehen
  • 1958: Sammy
  • 1963: Der Gehetzte von Soho (The Small World of Sammy Lee)
  • 1964: Espionage (2 Folgen, Snow on Mount Kama, We the Hunted)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Ken Hughes in: The Rough Guide to Film, von Richard Armstrong, Tom Charity, Lloyd Hughes, Jessica Winter, Rough Guides, 2007, Seite 239
  2. Ken Hughes in: Destination Hollywood: The Influence of Europeans on American Filmmaking, von Larry Langman, Mcfarland & Co Inc, 1999, Seite 172
  3. Nachruf auf Ken Hughes in: BBC News
  4. Ken Hughes in: Directors in British and Irish cinema: a reference companion, von Robert Murphy, Geoff Brown, Alan Burton, BFI, 2006, Seite 306.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.