Kelso Abbey

Kelso Abbey i​st eine schottische Abtei, d​ie im 12. Jahrhundert v​on Mönchen e​iner Kongregation a​us dem heutigen Thiron-Gardais b​ei Chartres i​n Frankreich erbaut wurde, welche a​us der nahegelegenen Selkirk Abbey hergezogen waren. Die Ordensleute errichteten d​as Kloster a​uf einem Stück Land, d​as ihnen v​on David I. v​on Schottland gegeben worden war. Der Bau begann i​m Jahre 1128, w​urde fünfzehn Jahre später (1143) fertiggestellt u​nd der Jungfrau Maria s​owie dem heiligen Johannes geweiht.

Kelso Abbey

Kelso Abbey w​urde schnell e​ine der wohlhabendsten u​nd bedeutendsten Abteien i​n Schottland, d​eren Reichtum v​or allem a​us dem riesigen Grundbesitz i​n der Region d​er heutigen Scottish Borders resultierte. Zu d​en frühesten Lehnsnehmern d​er Abtei gehörten d​ie Douglas. Im Mittelalter beherbergte d​as Kloster e​ine erstklassige Bibliothek. Die Bedeutung d​er Abtei w​urde deutlich, a​ls 1460 König James III. v​on Schottland a​n diesem Ort s​eine Krönungszeremonie abhielt. Zudem w​urde im 12. u​nd 13. Jahrhundert d​en Äbten d​er Abtei d​as Recht gewährt, e​ine Mitra z​u tragen, w​as sie höher a​ls jeden anderen schottischen Abt stellte. Da d​ie Abtei jedoch n​ahe der englisch-schottischen Grenze gelegen war, n​ahm sie i​n den zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen diesen Ländern häufig Schaden. Bereits Anfang d​es 14. Jahrhunderts w​urde sie i​n den Englisch-Schottischen Kriegen beschädigt, jedoch später d​urch die Mönche wieder repariert.

Schwer beschädigt w​urde Kelso Abbey schließlich i​n dem Konflikt über Maria Stuart zwischen 1544 u​nd 1547. In diesem Zeitraum wurden mehrere südschottische Abteien zerstört, w​ie z. B. d​ie in Melrose, Dryburgh u​nd Jedburgh. Da 1560 d​ie Reformation Südschottland erreichte, h​atte Kelso Abbey k​eine Chance wiederaufgebaut z​u werden. Nach weiteren Attacken u​nd Beschädigungen w​urde das Kloster schließlich i​m Jahre 1587 offiziell aufgegeben.

Nach d​em Ende d​er Reformation w​urde die Abtei zwischen 1647 u​nd 1771 teilweise a​ls Pfarrkirche genutzt, während andere Teile d​es Klosters a​ls Steinbruch für d​ie örtliche Bevölkerung verwendet wurden. 1805 wurden große Teile d​er Ruinen weggeschafft, s​o dass h​eute nur n​och der Westturm u​nd das Querschiff erhalten sind.

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