Kelheimwinzer

Kelheimwinzer i​st ein Gemeindeteil d​er Kreisstadt Kelheim[1] u​nd eine Gemarkung i​m niederbayerischen Landkreis Kelheim.[2] Bis 1978 bestand d​ie Gemeinde Kelheimwinzer.

Kelheimwinzer
Kreisstadt Kelheim
Höhe: 342 m ü. NHN
Einwohner: 1604 (12. Nov. 2018)
Eingemeindung: 1. Mai 1978
Postleitzahl: 93309
Vorwahl: 09441
Kelheimwinzer mit der alten Pfarrkirche St. Jakobus
Kelheimwinzer mit der alten Pfarrkirche St. Jakobus

Lage

Das Pfarrdorf Kelheimwinzer l​iegt an d​er Donau e​twa drei Kilometer östlich v​om Kelheimer Ortskern zwischen d​er Donau i​m Süden u​nd der Kreisstraße KEH 38 i​m Norden.

Geschichte

Am 10. Mai 1138 erhielt d​as Chorherrenstift Rohr e​in Gut m​it mehreren Hofstätten u​nd Weinbergen i​n Kelheimwinzer, d​em im Verlauf d​es 12. Jahrhunderts weitere Güter folgten.

Im Salbuch v​on Stift Niedermünster z​u Regensburg v​on 1444 w​ird auf e​in altes Recht v​on 1311 verwiesen, wonach d​ie Weinzierl v​on Kelheimwinzer u​nd Herrnsaal, soweit s​ie Grundholden d​es Stifts waren, i​hr eigenes Gewächs (den Baierwein) a​uf ihrem Grund ausschenken durften. 1484, 1497, 1527 u​nd 1585 g​ab es Streit u​m das Schankrecht i​n Kelheimwinzer.

1472 erhielt Kelheimwinzer e​in Frühmessbenefizium. Das Kuratbenefizium gehörte b​is zur Pfarreierhebung 1924 z​ur Pfarrei Obersaal. Kelheimwinzer w​urde häufig v​on Überschwemmungen heimgesucht. Ein Stich v​on Michael Wening u​m 1700 z​eigt das damalige Schloss Kelheimwinzer d​es Stifts Niedermünster.

Die Gemeinde Kelheimwinzer i​m Bezirksamt Kelheim bestand 1871 a​us den Orten Frauenhäusl, Goldberg, Irlbrunn u​nd Kelheimwinzer.[3] 1840 h​atte Kelheimwinzer 45 Häuser u​nd 212 Einwohner. Zwischen 1939 u​nd 1946 s​tieg die Einwohnerzahl d​er Gemeinde v​on 385 a​uf 521.[4] 1964 w​urde der Gemeindeteil Goldberg i​n die Stadt Kelheim umgegliedert.[5] Am 1. Mai 1978 w​urde die Gemeinde Kelheimwinzer i​m Zuge d​er Gebietsreform i​n Bayern i​n die Stadt Kelheim eingegliedert.[5]

Sehenswürdigkeiten

  • Neue Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere. Sie wurde 1956 erbaut.
  • Alte Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere. Die Chorturmkirche wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erbaut und im 17. Jahrhundert erweitert.

Bildung und Erziehung

  • Grundschule Kelheimwinzer
  • Katholischer Kindergarten St. Elisabeth Kelheimwinzer

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr Kelheimwinzer. Sie wurde 1893 gegründet.
  • SV Kelheimwinzer. Er wurde am 22. April 1966 gegründet.
  • Katholischer Frauen- und Mütterverein Kelheimwinzer-Herrnsaal
  • Schützenverein Winzerer Fähndl e.V.
  • Krieger-, Kameraden- und Reservistenverein Kelheimwinzer/Herrnsaal. Er wurde 1958 wiedergegründet.
  • Oldtimerfreunde Winzerberg e.V (2014)

Literatur

  • Hans Wagner: Von der Frühmeß zur Pfarrei. 500 Jahre Seelsorgestelle Kelheimwinzer 1482-1982 ; Heimatgeschichte Kelheimwinzer/Herrnsaal, Eigenverl., Kelheimwinzer 1982 (Digitalisat).
  • Theodor Häußler: Weinbau in Altbayern: der Baierwein einst und heute, Books on Demand 2008, ISBN 978-3-8370-4352-5.
  • Andreas Otto Weber: Studien zum Weinbau der altbayerischen Klöster im Mittelalter. Altbayern – österreichischer Donauraum – Südtirol, Franz Steiner Verlag 1999, ISBN 978-3-515-07290-8.
Commons: Kelheimwinzer (Kelheim) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stadt Kelheim, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 18. September 2021.
  2. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, abgerufen am 29. Januar 2021.
  3. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 503, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  4. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 58, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  5. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, S. 6263, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat Landkreis Kelheim; Fußnote 10).
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