Kathedrale von Granada
Die Kathedrale von Granada (Santa María de la Encarnación de Granada) ist der Sitz des Erzbischofs von Granada. Sie befindet sich in Granada im südspanischen Andalusien.
Geschichte
Nach der Eroberung wurde Granada am 21. Mai 1492 zum Erzbistum bestimmt. Zwar drängte Königin Isabella I. auf den baldigen Bau einer repräsentativen Kathedrale, der aber erst nach ihrem Tod von Ferdinand II. in Auftrag gegeben wurde.
Zuerst wurde die Grabkapelle Capilla Real errichtet, die 1517 vollendet wurde. Die Grundsteinlegung für den Neubau der Kathedrale erfolgte am 25. März 1523. Der Plan des Baumeisters Enrique Egas sah eine 115 Meter lange und 65 Meter breite Kathedrale im gotischen Stil vor. Nach der Entlassung Egas im Jahr 1528, änderte Diego de Siloé den Grundriss in einen mit kreisförmigem Chor und einer fünfschiffigen Basilika im Renaissance-Stil. Als der Altarraum 1561 fertig gebaut war, trennte man ihn durch eine Mauer vom Rest des Gebäudes ab und nutzte ihn als Kathedrale. Bis dahin hatte die ehemalige Hauptmoschee als Sitz des Erzbischofs gedient.
Wechselnde Baumeister setzten das Bauwerk fort: Juan de Maena (1563–1571), Juan de Orea (1571–1590) und Ambrosio de Vico (1590–1623). 1667 änderte Alonso Cano den Plan für die Hauptfassade in einen barocken Entwurf. 1704 wurde der Bau für beendet erklärt, 181 Jahre nach der Grundsteinlegung.
Die Kathedrale hat einen rechteckigen Grundriss mit Hauptschiff und jeweils zwei Seitenschiffen. Die Architektur des Kirchenbaus setzt sich in dem halbrunden Chorabschluss fort.
Inneres
Im Inneren beeindrucken die Höhe, die lichte Weite und die geweißten Wände. Dadurch, dass Anfang des 20. Jahrhunderts die Chorschranke entfernt wurde, hat man einen ungehinderten Blick durch die ganze Länge der Kathedrale.
Von besonderer Bedeutung sind auch die Chor- und Seitenkapellen der Kathedrale, die diversen Heiligen geweiht sind. In den Kapellen befinden sich kostbare Bild- und Schnitzwerke, maßgeblich aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Orgeln
Zwei Orgeln stehen parallel am Ende des Hauptschiffes. Beide haben beidseitig reich verzierte Prospekte. Sie wurden von Leonardo Fernández Dávila gebaut: die auf der Evangelienseite zwischen 1744 und 1746, die auf der Epistelseite von 1746 bis 1749.[1]
Die Epistelorgel hat geteilte Register mit 43 Stimmen auf zwei Manualen und Pedal.[2]
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Literatur
- Miguel López Rodríguez: Die Kathedrale von Granada. Aldeasa, 2005, ISBN 84-8003-395-9.
Einzelnachweise
- Hans Klotz: Das Buch von der Orgel. 9. Auflage. Bärenreiter, Kassel 1979, ISBN 3-7618-0080-0, S. 139.
- Nähere Informationen zur Epistel-Orgel (Memento des Originals vom 5. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.