Alonso Cano
Alonso Cano (* 19. Februar 1601 in Granada; † 3. September 1667 ebenda) war ein spanischer Maler, Bildhauer und Architekt, der als Begründer der „Escuela granadina de pintura“, der Granadinischen Malerei, gilt.
Cano war in der Baukunst seines Vaters, in der Bildhauerkunst Juan Martínez Montañés’ und in der Malerei Francisco Pacheco del Ríos Schüler und hatte schon im 24. Lebensjahr in diesen drei Fächern Ausgezeichnetes geleistet, als er sich infolge eines Zweikampfes von Granada nach Madrid begab, wo er zum Oberaufseher über alle königlichen Gebäude und zum Hofmaler des Königs Philipp IV. ernannt wurde.
Als in einer Untersuchung wegen der Ermordung seiner Gattin der Verdacht auf ihn fiel, floh er nach Valencia in ein Kartäuserkloster und trat hier in den geistlichen Stand ein. Der Einsamkeit bald müde, kehrte er nach Madrid zurück und stellte sich dem Gericht freiwillig mit dem stolzen Trostspruch: „Excellens in arte non debet mori“.
Man unterwarf ihn der Folter, von welcher man jedoch aus Achtung für sein Talent den rechten Arm ausschloss; aber alle Martern konnten ihm kein Geständnis erpressen. Als der König davon Kunde erhielt, schenkte er dem Künstler seine Gnade wieder und ernannte ihn zum Racionero (geistlichen Residenten) von Granada. Hier gründete Cano eine Malerschule, lebte in musterhafter Frömmigkeit.
Obgleich Cano nie in Italien gewesen war, so hatte er sich doch nach antiken Mustern gebildet. In seinen Gemälden zeigt er einen strengen Stil, der jedoch nicht der Anmut und Grazie entbehrt. Die meisten seiner durchweg religiösen Gemälde besitzt Sevilla; außerdem befinden sich mehrere im Museo del Prado in Madrid und in der Berliner Galerie.