Karl Mommsen

Karl Mommsen (* 19. April 1861 i​n Berlin; † 18. Juli 1922) w​ar ein deutscher Jurist, Bankdirektor u​nd liberaler Politiker (FVg, FVP). Er w​ar von 1903 b​is 1912 Mitglied d​es Deutschen Reichstags u​nd anschließend b​is 1918 Abgeordneter i​m Preußischen Landtag.

Leben

Mommsen w​ar der zweite Sohn d​es Historikers Theodor Mommsen u​nd der Vater d​es Historikers Wilhelm Mommsen. Er studierte Rechtswissenschaften a​n den Universitäten München u​nd Berlin. Während seines Studiums w​urde er 1883/84 Mitglied d​er Akademischen Liedertafel Berlin i​m Sondershäuser Verband.[1] 1885 w​urde er Referendar u​nd 1890 Gerichtsassessor. 1891 w​urde Mommsen Syndikus d​er Englischen Gasanstalt i​n Berlin, 1894 Syndikus d​er Firma Siemens & Halske u​nd seit 1897 w​ar er Direktor d​er Mitteldeutschen Creditbank i​n Berlin. 1906 w​urde er i​n die Berliner Handelskammer gewählt.[2]

Mommsen gehörte, w​ie sein Vater, d​er Freisinnigen Vereinigung an. Seit Anfang 1894 w​ar er Mitglied d​er Berliner Stadtverordnetenversammlung, w​o er d​er liberalen Freien Fraktion angehörte.[2] Als Nachfolger seines verstorbenen Parteikollegen Heinrich Rickert, d​es langjährigen Abgeordneten d​es Reichstagswahlkreises Regierungsbezirk Danzig 3 (Danzig Stadt), w​urde Mommsen b​ei einer Ersatzwahl i​m Januar 1903 i​n den Reichstag gewählt.[3] Bei d​en regulären Wahlen 1903 u​nd 1907 w​urde sein Mandat bestätigt, sodass e​r dem Reichstag b​is 1912 angehörte. Die Freisinnige Vereinigung fusionierte 1910 m​it anderen Parteien d​es linksliberalen Spektrums z​ur Fortschrittlichen Volkspartei, i​n deren Zentralausschuss Mommsen stellvertretender Vorsitzender war.[2] Zwischen 1912 u​nd 1918 w​ar er Mitglied d​es Preußischen Abgeordnetenhauses, i​n dem e​r den Wahlkreis Berlin 2 vertrat.[4]

Literatur

  • Bernhard Mann (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 275.
  • Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 164 ff.

Einzelnachweise

  1. Otto Grübel, Sondershäuser Verband Deutscher Studenten-Gesangvereine (SV): Kartelladreßbuch. Stand vom 1. März 1914. München 1914, S. 7.
  2. Stefan Rebenich: Theodor Mommsen und Adolf Harnack. Wissenschaft und Politik im Berlin des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1997, ISBN 3-11-015079-4, S. 369, Fn. 216..
  3. Carl-Wilhelm Reibel: Handbuch der Reichstagswahlen 1890-1918. Bündnisse, Ergebnisse, Kandidaten. Band 1. Droste, 2007, S. 70.
  4. Bernhard Mann (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien, Band 3). Droste, Düsseldorf 1988, S. 275; zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, S. 164 ff.
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