Karl Holfeld

Karl Holfeld (* 7. Mai 1921 i​n Georgswalde, Tschechoslowakei; † 11. April 2009 i​n Bad Sulza) w​ar ein deutscher Maler u​nd Graphiker.

Leben

Ein Lehrer erkannte früh seine Begabung, jedoch überstieg ein Kunststudium die finanziellen Mittel der Familie. Holfeld absolvierte deshalb eine Lehre zum Dekorationsmaler. Nach der Gesellenprüfung wurde er zunächst zum Reichsarbeitsdienst und anschließend als Infanterist zur Wehrmacht eingezogen. 1944 geriet er bei Düren in amerikanische Gefangenschaft und war bis zum Sommer 1946 in Thorée-les-Pins in Frankreich interniert, wo er begann, seine Erlebnisse künstlerisch zu verarbeiten. Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft ging Holfeld zunächst nach Dresden, 1947 nach Bad Sulza in Thüringen. Von 1949 bis 1953 studierte er an den Kunsthochschulen in Weimar und Dresden bei Martin Domcke, Otto Herbig und Hans Grundig. Während seines Studiums wurde er 1950 in Weimar Zeuge des Formalismusstreits. Ab 1953 lebte er in Bad Sulza im Elternhaus seiner ersten Frau, der Tochter des Bad Sulzaer Malers und Lehrers Georg Judersleben als freischaffender Künstler und galt in der DDR als spätbürgerlich dekadent.

Studienreisen führen ihn 1959 nach Tunesien, Syrien und Ägypten und 1964 nach Nowgorod, Moskau und Leningrad. In den 1950er Jahren war er Malgast im Haus Lucas in Ahrenshoop und bis in die 1990er Jahre führen ihn regelmäßige Aufenthalte nach Fischland/Darß, wo er in den Sommermonaten 1985 bis 1989 den spätbarocken Altar und die Taufkapelle der Seemannskirche Prerow restauriert. Holfeld starb am 11. April 2009 in Bad Sulza.

Werke

Ehemaliges Wandbild von Karl Holfeld am Schulgebäude in Bodenrode

Holfelds malerisches Schaffen zeichnet s​ich durch e​ine große Vielfalt v​on Themen w​ie Stilen aus. Er m​alte farbintensive Landschaftsbilder ebenso w​ie abstrakte Kompositionen u​nd schuf Holzschnitte z​u religiösen Themen. In d​er Mauritiuskirche v​on Bad Sulza gestaltete e​r als Mosaik e​ine Pietà, gewidmet „Unseren Toten u​nd Vermissten: 1914–1918 u​nd 1939–1945“. Ein großes Wandbild m​it Bezug z​ur damaligen Thomas Müntzer-Schule i​n Bodenrode entstand 1970 u​nd verschwand 2012 b​ei einer Sanierung d​es Gebäudes u​nter einer Dämmschicht.[1]

Literatur

  • Karl Holfeld, Ausstellung zum 75. Geburtstag. Ausstellungskatalog herausgegeben vom Landratsamt Weimarer Land. 1996
  • Gerda Maria Arndt: Schaffen aus lebendiger Mitte. Karl Holfeld - Vom Werden und Wachsen eines Malers. In: Christlicher Hauskalender 1970. Für Haus und Familie in Stadt und Land. (24. Jahrgang) Evangelische Verlagsanstalt Berlin, S. 59–65

Einzelnachweise

  1. Jürgen Backhaus: Bauernkriegsbild der Bodenröder Schule wird abgenommen. In: Thüringische Landeszeitung. vom 7. August 2012 (abgerufen am 15. August 2021)
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