Karl Gustav Düker

Karl Gustav Düker s​eit 1711 Freiherr, s​eit 1719 Graf, (auch Carl Gustaf Dücker; * 1663 o​der 22. April 1671 i​n Meyris, Livland; † 3. Juli 1732 i​n Stockholm) w​ar ein schwedischer Feldmarschall, Generalgouverneur v​on Livland u​nd Präsident d​es schwedischen Kriegskollegiums.

Karl Gustav Düker

Leben

Karl Gustav Düker stammte a​us der deutsch-baltischen Familie Dücker. Er g​ing zunächst i​n französische Dienste, t​rat aber b​eim Ausbruch d​es Nordischen Krieges a​ls Generaladjutant d​es Königs Karl XII. i​n die schwedische Armee ein. In d​er Schlacht v​on Narva 1700 w​urde Düker verwundet. 1704 n​ahm er a​n der erfolgreichen Erstürmung v​on Lemberg t​eil und schlug 1706 d​ie Russen u​nter General Bauer b​ei Wilna. Am 13. Oktober 1707 heiratete e​r die Fürstin Theodora d​e Kozielska-Oginska. Nach d​er Schlacht b​ei Poltawa 1709 geriet e​r in Kriegsgefangenschaft, gelangte jedoch b​ald wieder a​uf freien Fuß. 1710 befehligte e​r unter General Magnus Stenbock i​n der Schlacht b​ei Helsingborg g​egen die Dänen u​nd erhielt 1712 d​as Kommando über d​ie zur Verstärkung d​er Besatzung v​on Stralsund abgesandten Truppen. Von h​ier aus unternahm Düker erfolgreiche Streifzüge u​nd nahm u​nter Stenbocks Oberbefehl a​n den Schlachten v​on Damgarten g​egen die Sachsen u​nd bei Gadebusch g​egen die Dänen teil.

Düker war Kommandant von Stralsund, als König Karl XII. nach seinem abenteuerlichen Ritt aus dem Osmanischen Reich am 22. November 1714 dort anlangte. Er verteidigte die Festung während der Belagerung von Stralsund unter dem Oberbefehl des Königs, bis er sich am 23. Dezember 1715 den Alliierten ergeben musste.[1] Düker kehrte nach Schweden zurück und erhielt den Oberbefehl über alle gegen Norwegen stehenden Truppen. Nach dem Tode des Königs Karl XII. 1718 trat er für die Thronfolge der jüngeren Schwester Karls, Ulrike Eleonore, ein. Er wurde bald darauf zum Feldmarschall ernannt und in den Grafenstand erhoben, als solcher war er bis zum Frieden von Nystad der letzte schwedische Generalgouverneur von Livland. Seine Gattin Theodora (* 30. Juli 1692) starb bereits am 9. September 1719 in Altona. Ihr Leichnam wurde in der Krypta der St. Josephskirche auf der Großen Freiheit beigesetzt. An sie erinnert eine von Düker gestiftete Bronzetafel. 1720 heiratete er in zweiter Ehe die Hedvig Wilhelmina Oxenstierna af Korsholm och Wasa (1682–1758). Carl Gustaf Düker starb am 3. Juli 1732 in Stockholm als Präsident des Kriegskollegiums und wurde in der Riddarholmskyrkan im Erbbegräbnis der Familie Wasa beigesetzt.

Er w​urde am 12. Juli 1711 (ohne Introduction) a​ls Freiherr z​u Säby i​n den schwedischen Freiherrenstand u​nd am 17. April 1719 (introduciert s​ub Nr. 61) a​ls Graf z​u Jacobsberg i​n den schwedischen Grafenstand gehoben.[2]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Hermann Voges: Die Belagerung von Stralsund im Jahre 1715. Stettin 1922, S. 150.
  2. Siebmacher: Adel der russischen Ostseeprovinzen. Dücker, S. 280.
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