Karl Grobben
Karl Grobben (auch: Carl Grobben; * 27. August 1854 in Brünn; † 13. April 1945 in Salzburg) war ein österreichischer Zoologe.
Grobben studierte von 1873 bis 1877 in Wien Naturwissenschaften und Zoologie. 1877 wurde er promoviert, 1879 habilitiert. Er wurde 1884 außerordentlicher Professor und 1893 ordentlicher Professor für Zoologie an der Universität Wien. Er spezialisierte sich auf Weichtiere und Krebstiere.
Nach dem Tod von Carl Claus führte er dessen Standardwerk Grundzüge der Zoologie weiter.
1904 wurde er Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, 1913 wurde er zum Hofrat ernannt und 1925 emeritiert (sein Nachfolger wurde Jan Versluys). Seit 1922 war er korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.[1]
Im Jahr 1944 erhielt er die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft.
Ein wichtiger Beitrag Grobbens zur zoologischen Systematik war die Einteilung der Bilateria in die beiden Großgruppen Protostomia (Urmundtiere) und Deuterostomia (Neumundtiere) auf Basis bedeutender Unterschiede in ihrer Embryonalentwicklung.
Schriften
- Die Entwicklungsgeschichte der Moina rectirostris (1879)
- Doliolum und sein Generationswechsel (1882)
- Morphologische Studien über den Harn- und Geschlechtsapparat (1884)
- Zur Kenntnis des Stammbaumes und des Systems der Crustaceen (1892)
- Die systematische Einteilung des Tierreiches (1908)
- 1905, 2. Aufl. 1932 Herausgeber: Lehrbuch der Zoologie (1880 von Carl Friedrich Wilhelm Claus begründet)
- Versuch einer Erklärung für den Schichtenwechsel in Perlen: eine zellphysiologische Betrachtung (1925)
Literatur
- Georg Uschmann: Grobben, Karl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, ISBN 3-428-00188-5, S. 101 (Digitalisat).
- Grobben, Karl. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 2, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1959, S. 65 f. (Direktlinks auf S. 65, S. 66).
Einzelnachweise
- Mitglieder der Vorgängerakademien. Karl Anthon Matthias Grobben. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 31. März 2015.