Karl Freund (Kunstwissenschaftler)

Karl Freund (* 9. Juli 1882 i​n Nußloch; † 25. August 1943 i​m KZ Auschwitz) w​ar ein deutscher Kunsthistoriker.

Leben

Karl Freund studierte zunächst Jura, d​ann Germanistik, Kunstgeschichte u​nd Anthropologie i​n Heidelberg, München, Berlin u​nd Freiburg i​m Breisgau. Nach d​er Promotion 1906 i​n Kunstgeschichte i​n München w​urde er 1910 Volontär a​m Großherzoglich-Hessischen Landesmuseum. Ab 1914 leistete e​r Kriegsdienst während d​es Ersten Weltkrieges u​nd geriet später i​n russische Gefangenschaft. Nach Kriegsende w​ar er a​b 1919 Kustos a​m Hessischen Landesmuseum Darmstadt. Infolge d​er nationalsozialistischen Machtergreifung w​urde er 1933 a​ls Nichtarier entlassen. 1938 erfolgte d​ie Deportation i​ns KZ Buchenwald. 1941 scheiterte d​ie Emigration. Im März 1943 erfolgte d​ie Verhaftung u​nd Verbringung i​ns Darmstädter Rundeturmgefängnis. Vom Frankfurter Hauptbahnhof a​us wurde e​r schließlich i​n das Konzentrationslager Auschwitz verschleppt u​nd ermordet.

Schriften (Auswahl)

  • Wand- und Tafelmalerei der Münchener Kunstzone im Ausgange des Mittelalters. Darmstadt 1906, OCLC 471875294 (zugleich Dissertation, München 1906).
  • als Herausgeber mit Rudolf Schrey: Zeichnungen aus dem Kupferstichkabinett des Hessischen Landesmuseums zu Darmstadt. Frankfurt am Main 1928–1929, OCLC 270104155.

Literatur

  • Gisela Bergsträsser (Hrsg.): Forschen nach dem Sinn der Kunst, Texte aus dem Nachlaß von Karl Freund. Darmstadt 1988, ISBN 3-87390-091-2.
  • Peter Märker: Karl Freund, in: Stadtlexikon Darmstadt, 2006, S. 272, ISBN 3-8062-1930-3.
  • Elisabeth Krimmel (Hrsg.): Karl Freund, 1882–1943. Ein jüdischer Kunstwissenschaftler in Darmstadt. Leben und Werk. Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-921434-32-1.
  • Freund, Karl, in: Ulrike Wendland: Biographisches Handbuch deutschsprachiger Kunsthistoriker im Exil. Leben und Werk der unter dem Nationalsozialismus verfolgten und vertriebenen Wissenschaftler. München : Saur, 1999, S. 157f.
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