Karl (Gemeinde Draßmarkt)
Karl (ungarisch Répcekároly, alt Karló, kroatisch Kalin) ist ein Ort in der Gemeinde Draßmarkt, Bezirk Oberpullendorf im österreichischen Burgenland.
Karl (Dorf) Ortschaft Katastralgemeinde Karl | |||
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Basisdaten | |||
Pol. Bezirk, Bundesland | Oberpullendorf (OP), Burgenland | ||
Gerichtsbezirk | Oberpullendorf | ||
Pol. Gemeinde | Draßmarkt | ||
Koordinaten | 47° 30′ 32″ N, 16° 20′ 49″ O | ||
Höhe | 385 m ü. A. | ||
Einwohner der Ortschaft | 176 (1. Jän. 2021) | ||
Gebäudestand | 78 (2001) | ||
Fläche d. KG | 6,55 km² | ||
Statistische Kennzeichnung | |||
Ortschaftskennziffer | 00174 | ||
Katastralgemeinde-Nummer | 33017 | ||
Zählsprengel/ -bezirk | Karl (10802 002) | ||
Ehemalige Gemeinde (bis 1971) Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Bgld |
Geschichte
Der Ortsteil Karl, erstmals 1279 urkundlich erwähnt, liegt im oberen Rabnitztal und gehört zu den ältesten Ansiedlungen im heutigen Bezirk Oberpullendorf. Bis um 1400 gehörte der Ort zur Burg Landsee. Danach übertrug der ungarische König Sigismund Karl dem Kloster Marienberg. 1562 erwarb die Witwe Nadasdys die ganze Herrschaft Klostermarienberg. 1676 kaufte Graf Paul Esterhazy unter anderem Klostermarienberg und reihte Karl in seine Landseer Herrschaft ein.
1832 wütete in Karl die Cholera an der innerhalb von einer Woche fünf Menschen sterben.
1870 erhielt Karl eine eigene Schule. Bis zu diesem Zeitpunkt gingen die Kinder entweder nach Draßmarkt oder nach Oberrabnitz in die Schule. 1969 erhielt Karl gemeinsam mit dem Nachbarort Oberrabnitz eine gemeinsame Schule auf Oberrabnitzer Ortsgebiet.
1920/1921 kam Karl, wie das gesamte heutige Burgenland, zu Österreich.
1971 wurde der Ort gemeinsam mit Oberrabnitz zu Draßmarkt eingemeindet.
- Karl (links unten) um 1880 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)
Herkunft des Namens
Über die Herkunft des Namens gibt es mehrere Versionen.
Kar oder Kär (mittelhochdeutsch) bedeutet Talmulde. Karl oder Kärl ist die Verkleinerungsform. So haben wahrscheinlich die ersten deutschen Siedler ihren Wohnort benannt. In ungarischen Urkunden findet man die Bezeichnungen Keryl oder Kiryl.
Eine weitere Version besagt, dass im südlichen Ortsgebiet von Karl ein Maierhof gestanden sein soll. Der Besitzer hieß Karl. Er hatte zwei Töchter, von denen eine Kathl hieß. In ihrem Testament vermachte sie der Ortschaft ihren ganzen Besitz und knüpfte daran die Bedingung, dass eine Kapelle zu Ehren der Heiligen Katharina im Dorf errichtet wird. Vermutlich wurde der Name ihres Vaters auf den Ort übertragen. Die Benennung von Ortschaften nach einer ihren ersten Besiedler war in den östlichen Kolonisationsgebieten vielfach üblich. Der Name könnte sich aber auch von der Tochter selbst herleiten: Kathl → Karl
Während der Zugehörigkeit zum ungarischen Komitat Ödenburg (Sopron) wurde der ungarische Name Repcekaroly verwendet. (Repce/Rabnitz, ‚Karl an der Rabnitz‘)
Politik
Ortsvorsteherin ist Sabine Schlögl.