Karl-Heinz Mehlan

Karl-Heinz Mehlan (* 18. Juli 1916 i​n Krimnitz; † 9. Oktober 2003 i​n Rostock) w​ar ein deutscher Sozialhygieniker.

Mehlan promovierte 1944 in Medizin, wirkte ab 1951 an der Humboldt-Universität zu Berlin und baute, nach seinem Wechsel an die Universität Rostock, ab 1955 das Institut für Sozialhygiene auf, zu dessen Direktor er im Jahr darauf berufen wurde. Auf der im Mai 1960 in Rostock-Warnemünde abgehaltenen dreitägigen Konferenz Internationale Abortsituation, Abortbekämpfung, Antikonzeption, an der namhafte Wissenschaftler dieses Spezialgebietes aus 19 Ländern teilnahmen, plädierte er für die Legalisierung der Schwangerschaftsunterbrechung. Dementsprechend wurde am 9. März 1972 in der DDR das Gesetz über die Unterbrechung der Schwangerschaft verabschiedet.

Weiterhin initiierte Mehlan d​ie flächendeckende Einrichtung v​on Ehe- u​nd Familienberatungseinrichtungen, d​en Bau d​er landesweit ersten Kondomfabrik u​nd nicht zuletzt d​ie Einführung der, i​m Sprachgebrauch d​er DDR bezeichneten, Wunschkindpille i​m Jahre 1965.[1]

Mehlan w​urde 1961 m​it dem Ehrentitel Verdienter Arzt d​es Volkes geehrt, u​nd 1964 erhielt e​r den Vaterländischen Verdienstorden. 1986 w​urde er Ehrendoktor d​er Universität Rostock.

Einzelnachweise

  1. Dirk Böttcher: „Karl-Heinz Mehlan: Mit Pille und Kondom für den Sozialismus.“ In: Der Spiegel, 17. Juli 2001.
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