Kadri Veseli

Kadri Veseli (* 31. Mai 1967 i​n Brabonjić b​ei Kosovska Mitrovica, SFR Jugoslawien) i​st ein kosovarischer Politiker u​nd Vorsitzender d​er Partia Demokratike e Kosovës (PDK).

Kadri Veseli (2017)

Von 2014 b​is 2019 w​ar er Parlamentspräsident d​er Republik Kosovo. Zuvor w​ar Veseli Chef d​es Nachrichtendienstes d​es Kosovo (SHIK), e​iner Nachkriegs-Untergrund-Geheimdienstorganisation, d​ie der PDK angeschlossen war.[1]

Leben

Veseli begann seine Hochschulbildung 1990 an der Universität von Pristina für Landwirtschaft und an der höheren Pädagogischen Schule in albanischer Sprache. Aufgrund der politischen Verhältnisse beendete er den Rest seines Studiums in Albanien. Er hat einen Bachelor-Abschluss an der Universität Kamëz in Albanien, einen MBA in General Management von der University of Sheffield (die eine Internationale Fakultät in Thessaloniki in Griechenland hat), während er 2016 die Dissertation an der Universität in Ljubljana in Slowenien vorbereitete. Veseli spricht Albanisch, Englisch, Deutsch und Serbisch. Mit seiner Frau Violeta hat er vier Kinder.[2][3] Im Mai 2016 wurde Veseli Vorsitzender der PDK durch Akklamation. Er wurde ohne Gegenstimmen und ohne Enthaltung gewählt.[4]

Aufstieg

Veseli w​ar einer d​er Führer d​er Bewegung d​er kosovarischen Studenten i​n den Jahren 1988 b​is 1990, d​ie sich für d​en Kampf für d​ie menschlichen u​nd politischen Rechte d​er Kosovaren, einschließlich d​es Rechts a​uf Unabhängigkeit einsetzten.[5]

Während d​es Kosovokrieges w​urde er z​um Kommandeur d​es Gegennachrichtendienstes (G-2) d​er UÇK ernannt u​nd blieb e​s bis z​um Ende d​es Krieges, a​ls der Geheimdienst i​n den s​o genannten Kosovo-Nachrichtendienst o​der die SHIK, e​iner Nachkriegs-Untergrund-Geheimdienstorganisation, d​ie mit d​er demokratischen Partei Kosovo verbunden war, umgewandelt u​nd die Auflösung d​er Partei d​es Kosovo 2008 verkündet wurde.[6] Am Ende d​es Jahres 2012 i​st Kadri Veseli offiziell d​er Demokratischen Partei d​es Kosovo (PDK) beigetreten, während e​r am 27. Januar 2013 stellvertretender Parteichef wurde.[7] Veseli w​urde am 8. Dezember 2014 z​um Parlamentspräsidenten d​er Versammlung d​er Republik Kosovo gewählt. Er w​urde nach d​em Rücktritt v​on Hashim Thaçi z​um Parteivorstand d​er demokratischen Partei Kosovo ernannt. Am 26. Dezember 2019 w​urde Veseli a​ls Parlamentspräsident abgesetzt u​nd durch Glauk Konjufca abgelöst.[8]

Anklage durch den Sonderankläger des Kosovo-Kriegsverbrechertribunals in Den Haag

Am 24. Juni 2020 w​urde gegen i​hn durch d​en Sonderankläger d​es Kosovo-Kriegsverbrechertribunals i​n Den Haag Anklage w​egen Kriegsverbrechen u​nd Verbrechen g​egen die Menschlichkeit (Mord, Folter u​nd Verfolgung) i​m Zusammenhang m​it dem Kosovokrieg erhoben.[9] Im November w​urde die Klage zugelassen, woraufhin Veseli ankündigte, s​ich nach Den Haag z​u begeben, u​m sich d​en Vorwürfen z​u stellen.[10]

Einzelnachweise

  1. Artan Mustafa und Parim Olluri: Fakte në Lidhje me Kadri Veselin dhe SHIK-un. Kallxo.com, 20. Juni 2012, abgerufen am 1. März 2016.
  2. President of the Assembly. Versammlung des Kosovo, abgerufen am 2. März 2016.
  3. Ja kush është Kadri Veseli, kryetari i Kuvendit të Kosovës. In: telegrafi.com. Abgerufen am 2. März 2016.
  4. Albatrit Matoshi: Kadri Velseli kryetar i ri i PDK-së. In: Zëri. 7. Mai 2016, abgerufen am 7. Mai 2016.
  5. President of the Assembly. Versammlung des Kosovo, abgerufen am 2. März 2016.
  6. Artan Mustafa und Parim Olluri: Fakte në Lidhje me Kadri Veselin dhe SHIK-un. Kallxo.com, 20. Juni 2012, abgerufen am 1. März 2016.
  7. Ja kush është Kadri Veseli, kryetari i Kuvendit të Kosovës. In: telegrafi.com. Abgerufen am 2. März 2016.
  8. Vetevendosje’s Glauk Konjufca elected Speaker of the Assembly. In: Prishtina Insight. 26. Dezember 2019, abgerufen am 3. Januar 2020 (englisch).
  9. mes/AFP/AP/Reuters: Kosovos Präsident wegen Kriegsverbrechen angeklagt. In: Spiegel Online. 24. Juni 2020, abgerufen am 24. Juni 2020.
  10. Kosovo: Präsident Hashim Thaci tritt nach Anklage wegen Kriegsverbrechen zurück. In: DER SPIEGEL. Abgerufen am 5. November 2020.
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