KFK 144

KFK 144 i​st ein deutscher Fischkutter d​er Klasse Kriegsfischkutter u​nd gehört d​amit zur größten Schiffsbauserie d​er deutschen Seefahrt.

KFK 144
Lilly (ex KFK 144) im Hafen von Flensburg (2008)
Lilly (ex KFK 144) im Hafen von Flensburg (2008)
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
Deutschland Deutschland
andere Schiffsnamen
  • M 3113 / DH 13
  • NB 51
  • VP 5521
  • Klaus (KIE 722)
  • Pollux (BX 551)
  • Pollux (SO 274)
  • Pollux (SL 17)
  • Pollux
  • Lilly
Schiffstyp Kutter
Klasse Kriegsfischkutter
Bauwerft Ernst Burmester Schiffswerft KG, Swinemünde
Baunummer 327
Stapellauf Dezember 1942
Indienststellung Dezember 1942
Verbleib Privatbesitz
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
24,0 m (Lüa)
Breite 6,4 m
Tiefgang max. 2,75 m
Verdrängung Konstruktion: 110 t
 
Besatzung 18 Mann
Maschinenanlage
Maschine 1 Dieselmotor (Modag)
Maschinen-
leistung
220 PS (162 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
9,0 kn (17 km/h)

Geschichte

Zweiter Weltkrieg

Der Kutter w​urde 1942 a​uf der Ernst Burmester Schiffswerft KG Swinemünde-Ost i​n Swinemünde gebaut u​nd diente während d​es Zweiten Weltkrieges i​n der Kriegsmarine. Er w​urde im Verlauf d​es Krieges i​n mehreren Verbänden eingesetzt u​nd erhielt dementsprechend verschiedene Kennungen. Die Abnahme d​es Kutters erfolgte a​m 16. Dezember 1942. Einen Tag später w​urde er d​er 31. Minensuchflottille zugeteilt u​nd erhielt d​ie Kennung M 3113 (zeitgleich w​urde zusätzlich d​ie Kennung DH 13 geführt).[1] Ab d​em 13. März 1943 diente d​as Boot m​it der Kennung NB 51 b​ei der Hafenschutzflottille Bergen d​es Marineoberkommandos Norwegen,[2] u​nd ab 1. Juni 1944 m​it der Kennung VP 5521 b​eim 5. Küstensicherungsverband.[3] Der Verbleib z​u Kriegsende i​st ungeklärt.[4][5]

Fischereidienst

Im Oktober 1946 befand s​ich der Kutter b​ei der Firma H. & P. Mischke i​n Burgstaaken. In d​er Folge s​ind mehrere Liegeplätze, Schiffsnamen u​nd Kennzeichen verzeichnet: Kiel, Klaus (KIE 722); u​nd Travemünde, Pollux (BX 551). 1948 f​and bei Howaldtswerke-Deutsche Werft i​n Kiel e​in Umbau statt. Die genauen Eigentums- u​nd Besitzverhältnisse für d​ie Zeit n​ach Kriegsende b​is zur Übertragung a​n die Bundesrepublik Deutschland a​m 20. August 1955 d​urch die OMGUS[6] a​ls Pollux (BX 551) s​ind nicht m​ehr nachvollziehbar; b​ei der Übergabe w​urde ein Zeitwert v​on DM 40.000 angegeben.[7] Ab 1955 w​urde der Kutter v​on mehreren Eignern u​nter verschiedenen Kennungen i​n der Fischerei betrieben.

Privatyacht

Ab 1986 w​urde das Schiff u​nter dem Namen Pollux o​hne Fischereikennzeichen privat genutzt.[5] Der Kutter w​ar als Ketsch m​it drei Segeln (Fock, Großsegel, u​nd Besansegel) getakelt. Das Focksegel w​ar als Rollfock angeschlagen.[8]

Bei e​inem erneuten Wechsel d​es Eigentümers u​nd Heimathafens n​ach Flensburg i​m Jahr 2008 o​der früher erhielt d​er KFK 144 d​en Namen Lilly.

Lilly (ex KFK 144) im Hafen von Flensburg (2009)

2010 w​urde das Schiff verkauft. Im Februar 2011 k​am es n​ach achtmonatiger Reise i​n Walvis Bay (Namibia) an.[9] Es bietet seitdem d​ort dreitägige Kreuzfahrten an.

Literatur

  • Erich Gröner, fortgeführt von Dieter Jung und Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 8/2: Vorpostenboote, Hilfsminensucher, Küstenschutzverbände. Teil 2: Kleinkampfverbände, Beiboote. Bernard & Graefe Verlag, Bonn 1993, ISBN 3-7637-4807-5.
  • Herwig Danner: Kriegsfischkutter. Mittler & Sohn Verlag, 2001, ISBN 3-8132-0729-3.
Commons: Kriegsfischkutter 144 – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Jürgen Rohwer, Gerhard Hümmelchen; Bibliothek für Zeitgeschichte (Hrsg.): Chronik des Seekrieges 1939–1945. Württembergische Landesbibliothek, Stuttgart 2007, 31. Minensuchflottille (eingesehen am 25. Februar 2011)
  2. N = Norwegen, B = Bergen.
  3. VP = Vorpostenboot.
  4. Gröner: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. 1993.
  5. Danner: Kriegsfischkutter. 2001.
  6. Das Office of Military Government for Germany (U.S.) (OMGUS) war die höchste Verwaltungseinrichtung der amerikanischen Besatzungszone und des amerikanischen Sektors von Berlin in den ersten vier Nachkriegsjahren.
  7. UN-Dokument-Nr. 3069, Übereignung von Schiffen etc. an die Bundesrepublik Deutschland, 20. August 1955, S. 70, Nr. 275 PDF-Datei (Memento vom 27. Oktober 2011 im Internet Archive) (eingesehen am 25. Februar 2011)
  8. Takelung der Pollux Bildnachweis (Memento vom 13. Februar 2004 im Internet Archive) (eingesehen am 25. Februar 2011)
  9. H. Danner im Forum fky.org
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.