Julius Schwarz (Orgelbauer)

Julius Ludwig Ernst Wilhelm Schwarz (* 25. September 1862 in Rostock; † 11. Juli 1934 in Grand Rapids, Michigan) war ein deutscher Orgelbauer.

Leben

Firmenschild am Spieltisch der Orgel der Dorfkirche Techentin (2012)

Julius Schwarz war ein Sohn des Tischlers und Inspektors des Rostocker Krankenhauses Heinrich Schwarz. Er erlernte den Beruf des Orgelbauers von 1876 bis 1880 in der Werkstatt von Friedrich Mehmel in Stralsund, bereits 1880 war er beim Bau der Orgel der St.-Johannis-Kirche in Lassan beteiligt. Nach zeitweiligen Aufenthalten in Barmen und Köln gründete Julius Schwarz 1887 eine eigene Orgelbauwerkstatt in Rostock. Paul Faust aus Schwelm erlernte hier das Orgelbauerhandwerk. Schwarz war der Erste, der in Mecklenburg Orgeln mit einer pneumatischen Traktur baute, er fertigte etwa 35 Orgelneubauten, hauptsächlich in Mecklenburg. 1892 und 1894 erfolgten Umzüge in größere Werkräume.[1] Nach der Auslieferung von zwei Orgeln in Kirchen in Stavanger in Norwegen 1898 und der Übergabe seiner Rostocker Firma wegen Zahlungsschwierigkeiten an Carl Börger im Jahr 1900 ging Julius Schwarz nach Norwegen und wurde Teilhaber der Firma NOREG in Sandnes. Er entschloss sich 1903 zusammen mit seiner Frau Marie und 3 Kindern zur Auswanderung nach Amerika. Ein Lebenszeichen von ihm stammt vom 3. Juli 1903 bei seiner Ankunft im Hafen von New York, wo er von Bord des Auswanderungsschiffes Carpathia ging. Im Jahre 1920 wohnt die Familie in Grand Rapids, Kent, Michigan, United States. Dort lässt J. Schwarz 1931 ein Patent zum Bau von Akkordeons registrieren.

Werke

Techentin (2012)
Dänschenburg Kirche Orgel 91 (2015)

Literatur

  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 9274.
  • Helmut Klöpping: Der Rostocker Orgelbauer Julius Schwarz, Versuch einer Biografie. Bergisch Gladbach 2009.
  • Hermann Fischer: Julius Schwarz. In: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister. 1991.

Einzelnachweise

  1. Information des Orgelsachberaters Wolfgang Leppin, Güstrow, 15. April 2006.
  2. Techentin – Dorfkirche – Orgel Verzeichnis – Orgelarchiv Schmidt. Abgerufen am 16. Oktober 2021 (deutsch).
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