Juho Kusti Paasikivi

Juho Kusti Paasikivi, Valtioneuvos [ˈjuhɔ ˈkusti ˈpɑːsikivi] (* 27. November 1870 in Koski Hl, heutiger Name Hämeenkoski; † 14. Dezember 1956 in Helsinki), früherer schwedischer Name (bis 1885): Johan Gustaf Hellsten, war ein Politiker und von 1946 bis 1956 finnischer Staatspräsident.

Juho Kusti Paasikivi
Paasikivi und Kliment Woroschilow (1955)
Unterschrift von Juho Kusti Paasikivi

Leben

Paasikivi nahm schon früh am politischen Leben Finnlands teil: er saß schon vor der Unabhängigkeit Finnlands für die Finnische Partei als Abgeordneter im Staatsrat, war Staatsminister in der ersten Regierung des unabhängigen Finnlands, in dem er der Nationalen Sammlungspartei (Kokoomus) angehörte, und Finnlands Gesandter in Schweden in den Jahren 1936 bis 1939, wo er die sogenannte Skandinavische Orientierung vertrat. Er war Chef der finnischen Delegation bei den Friedensverhandlungen mit Sowjetrussland im estnischen Dorpat im Jahre 1920 und bei weiteren Verhandlungen mit der UdSSR: im Herbst 1939 vor dem Winterkrieg und den Waffenstillstandsverhandlungen im Frühjahr 1944. Von 1940 bis 1941 war er finnischer Botschafter in der Sowjetunion; von 1944 bis 1946 hatte er zudem ein weiteres Mal das Amt des finnischen Regierungschefs inne. Nach dem Rücktritt von Gustaf Mannerheim im Jahre 1946 wurde Paasikivi Staatspräsident und blieb es bis zum Jahre 1956. Während seiner Präsidentschaft wurde der Finnisch-Sowjetische Vertrag von 1948 abgeschlossen. Als Politiker repräsentierte er die Linie der Versöhnung mit der Sowjetunion (die von seinen Gegnern Sowjethörigkeit genannt wurde), die Finnlands „begrenzte Souveränität“ als Folge hatte. Sein Nachfolger wurde Urho Kekkonen, der seine Politik weiterführen sollte, woraufhin sie auch als Paasikivi-Kekkonen-Linie bezeichnet wird.

Paasikivi starb im Jahre 1956. Nach einer staatlichen Trauerfeier im Dom von Helsinki wurde er auf dem Friedhof Hietaniemi in Helsinki beigesetzt.

Die finnische Banknote zu 10 Mark, welche von 1963 bis in die 1970er-Jahre in Umlauf war, trägt sein Porträt.

Siehe auch

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