Jos-Plateau
Das Jos-Plateau, auch Josplateau, früher Bauchiplateau (bautʃiplaˈtoː), ist ein bis zu 1829 m hohes Grashochland in Nigeria. Nach ihm ist der Bundesstaat Plateau benannt.
Jos-Plateau | ||
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Jos-Plateau in Zentralnigeria | ||
Höchster Gipfel | ? (1829 m) | |
Lage | Afrika: ; Nigeria | |
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Koordinaten | 9° 34′ N, 9° 5′ O | |
Fläche | 7.770 km² |
Geographie
Das Jos-Plateau bedeckt eine Fläche von 7770 km² und liegt im Mittel auf einer Höhe von 1280 m. Es ist das einzige Gebiet in Nigeria, das klimatisch in der gemäßigten Zone liegt. Es bildet eine Wasserscheide zwischen dem Niger-Becken und dem Tschadbecken. Im Norden des Plateaus liegt der Maladumba-See, der Teil eines Feuchtgebietes von internationaler Bedeutung gemäß der Ramsar-Konvention ist.
Das Jos-Plateau ist das Wasserschloss Nigerias. Auf ihm und an seinen Rändern entspringen mehrere große Flüsse. Nach Norden entwässert der Jama’are (als Delimi), einer der Quellflüsse des Komadugu Yobe. Nach Westen fließt der Kaduna in den Niger. Nach Osten sind es die Quellflüsse des Gongola und nach Süden die Flüsse Mada, Ankwe, Shemankar und Wase in den Benue.
Geologisch ist das Jos-Plateau granitisch geprägt, mit einigen vulkanischen Erhebungen und bedeutenden Zinnvorkommen (siehe auch unter Wirtschaft).
Wirtschaft
Wirtschaftliche Bedeutung erhält das Jos-Plateau insbesondere durch die bedeutenden Vorkommen von Zinn in der Region. In der Landwirtschaft werden hauptsächlich Erdnüsse und Baumwolle produziert und Viehzucht betrieben. Wirtschaftliches Zentrum und größte Agglomeration des Plateaus ist die im Norden gelegene Stadt Jos.
Geschichte
Im 19. Jahrhundert war das Jos-Plateau ein wichtiges Rückzugsgebiet für die hauptsächlich christliche Bevölkerung Nordnigerias, die vor den Fulbe und ihrem Anführer Usman dan Fodio flüchteten. Usman begann 1804 einen Dschihad zur Islamisierung Nordnigerias und richtete das Kalifat von Sokoto ein.
1928 entdeckten Bergarbeiter bei dem Dorf Nok feine Terrakotta-Figuren der Nok-Kultur.
Nach der Kolonisierung durch die Briten wurde die Region wegen ihres milden Klimas zum beliebtesten Reiseziel der in Nigeria ansässigen Ausländer. Seit der Jahrtausendwende kommt es am Jos-Plateau wieder zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Christen und Muslimen, was zu einem Einbruch im Tourismus geführt hat (siehe Scharia-Konflikt in Nigeria).