Johannes Quester
Johannes Quester (* 3. Oktober 1981 in Dresden) ist ein deutscher Theaterschauspieler.
Leben
Quester begann mit der Schauspielerei bereits im Kindergarten.[1] In seiner Jugend war er auf vielen Feldern künstlerisch tätig. Er lernte Gitarre und Schlagzeug[1] und spielte in mehreren Bands.[2] Von 1992 bis 1998 nahm er Privatunterricht im Fach Pantomime bei Ralf Herzog in Dresden. Von 2001 bis 2005 absolvierte er seine Schauspielausbildung an der Hochschule für Musik und Theater Rostock. Sein Studium schloss er 2005 mit dem Diplom als Bühnenschauspieler (Bühnenreifeprüfung) ab. Sein erstes Festengagement hatte er von 2005 bis 2007 am Volkstheater Rostock. Die Rostocker Schauspieldirektorin Johanna Schall hatte Quester bereits während seines Studiums in kleinen Rollen am Volkstheater Rostock eingesetzt und engagierte ihn nach seinem Abschluss mit einem Zweijahresvertrag.[1] Im Jahr 2007 wechselte er, gemeinsam mit seiner Freundin, an das Gerhart-Hauptmann-Theater (2007–2008) in Zittau.[1] Anschließend folgte ein kurzes Engagement am Theater Bielefeld (2008–2009). Ab der Spielzeit 2009/10 war Quester bis 2014 festes Ensemblemitglied am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken.
Quester spielte auf der Bühne ein breites Repertoire, das Stücke von William Shakespeare, die deutschsprachigen Autoren der Klassik, das Drama der Jahrhundertwende, aber auch Stücke der europäischen Moderne und des zeitgenössischen Theaters umfasste.
Zu seinen Bühnenrollen gehörten u. a.: Orsino in Was ihr wollt[3] (Volkstheater Rostock; Premiere: März 2007), die Titelrolle in Hamlet (Volkstheater Rostock, 2006), Acaste in Der Menschenfeind (Volkstheater Rostock; Premiere: April 2007), Sekretär Wurm in Kabale und Liebe[4] (Volkstheater Rostock; Premiere: September 2005), Astrow in Onkel Wanja (Gerhart-Hauptmann-Theater Zittau; Spielzeit 2007/08), Moritz Stiefel in Frühlings Erwachen[2] (Volkstheater Rostock), Jack „Tiger“ Brown in Die Dreigroschenoper[5] (Volkstheater Rostock; Premiere: Mai 2006), Friedrich Murk in Trommeln in der Nacht (Gerhart-Hauptmann-Theater Zittau; Spielzeit 2007/08), Seymour in Der kleine Horrorladen (Gerhart-Hauptmann-Theater Zittau; Spielzeit 2007/08) und Dr. Einstein in Arsen und Spitzenhäubchen (Volkstheater Rostock; Premiere: Dezember 2006).
Am Saarländischen Staatstheater Saarbrücken debütierte er zu Beginn der Spielzeit 2009/10 als Valentin in Goethes Faust.[2][6] Im Jahr 2010 spielte er am Staatstheater Saarbrücken die Titelrolle des Felix Krull in einer von dem Autor und Dramaturgen John von Düffel eingerichteten Bühnenfassung des Romans Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull. Für seine Darstellung erhielt Quester sehr gute Kritiken; er „überzeugte mit kraftvoller Bühnenpräsenz“.[7] Außerdem spielte er in Saarbrücken u. a. Mitch in Endstation Sehnsucht (Spielzeit 2011/12), Professor Arronax in 20.000 Meilen unter den Meeren (Spielzeit 2011/12), Henri Philipot in einer Bühnenfassung des Romans Die Stunde der Komödianten von Graham Greene (Spielzeit 2012/13) und den Ehemann in Die Kleinbürgerhochzeit (Spielzeit 2013/14).
2017 übernahm er am Staatstheater Braunschweig die Rolle des Wilsen in der Inszenierung Der Pol (Regie: Christoph Diem).[8]
Quester übernahm gelegentlich auch einige Filmrollen, u. a. in Kurzfilmen, Diplomfilmen und Hochschulabschlussfilmen. Er hatte außerdem Gastrollen in den Tatort-Krimis des Saarländischen Rundfunks, erstmals in Heimatfront (2011). Im Januar 2014 war er in dem Tatort-Krimi Adams Alptraum in der Rolle des Bert Kaarweiler zu sehen. Er verkörperte den Vater eines behinderten Jungen, der von seinem Schwimmlehrer angeblich sexuell belästigt wurde.
Seit 2014 lebt Johannes Quester lebt als freier Schauspieler und Sprecher in Berlin.
Filmografie (Auswahl)
- 2011: Tatort: Heimatfront (Fernsehreihe)
- 2012: Schlesiengrube, eine Heimatgeschichte (Dokumentarfilm)
- 2014: Tatort: Adams Alptraum (Fernsehreihe)
- 2017: Der Reichstag (Dokumentarfilm)
- 2019: Frau Jordan stellt gleich (Fernsehserie; Folge Ritterinnen und Cowgirls)
- 2021: SOKO Leipzig (Fernsehserie; Folge Auftrag für Hajo)
- 2021–2022: Die Heiland – Wir sind Anwalt (Fernsehserie; Folgen Gift im Garten, Die Waffe im Müll, Brandstiftung)
Weblinks
- Johannes Quester – Vita (Saarländisches Staatstheater Saarbrücken, Stand: Februar 2014)
- Johannes Quester bei filmmakers.de
- Agenturprofil bei Andrea Lange Management, abgerufen am 16. November 2020
- Johannes Quester – Persönliche Webseite
Einzelnachweise
- Im Osten viel Neues in: Saarbrücker Zeitung vom 2. Dezember 2009.
- Die drei Neuen starten mit dem "Faust" in: Saarbrücker Zeitung vom 25. August 2009.
- Was ihr wollt (Memento des Originals vom 11. März 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Besetzung. Offizielle Internetpräsenz Volkstheater Rostock. Abgerufen am 27. Januar 2014.
- Kabale und Liebe (Memento des Originals vom 1. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Besetzung. Offizielle Internetpräsenz Volkstheater Rostock. Abgerufen am 27. Januar 2014.
- Die Dreigroschenoper Besetzung bei Musicalzentrale.de. Abgerufen am 27. Januar 2014.
- Faust (Memento des Originals vom 1. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Besetzung der Wiederaufnahme September 2010. Offizielle Internetpräsenz Saarländisches Staatstheater Saarbrücken. Abgerufen am 27. Januar 2014.
- Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull (Memento des Originals vom 1. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Besetzung und Kritiken. Offizielle Internetpräsenz Saarländisches Staatstheater Saarbrücken. Abgerufen am 27. Januar 2014.
- Der Pol (Memento des Originals vom 9. Dezember 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Offizielle Internetpräsenz Staatstheater Braunschweig.