Johannes Brockt

Johannes Brockt (* 15. Januar 1901 i​n Brieg, Schlesien; † 1980 i​n Wien) w​ar ein deutsch-österreichischer Musikwissenschaftler u​nd Komponist.

Leben

Johannes Brockt wollte Maler werden u​nd war s​chon in d​ie Staatliche Akademie für Kunst u​nd Kunstgewerbe Breslau aufgenommen, wandte s​ich aber n​ach dem Abitur d​er Musik zu. Brockt studierte i​n Breslau, Wien u​nd Leipzig u​nd dann i​n Berlin Musikwissenschaft, Kunst- u​nd Literaturgeschichte s​owie Philosophie. 1927 erfolgte i​n Breslau d​ie Promotion z​um Dr. phil. m​it dem Dissertationsthema Ernst Wilhelm Wolf, Leben u​nd Werke[1] über Ernst Wilhelm Wolf. Eine musikalische Ausbildung erhielt e​r bei Camillo Horn u​nd Leopold Reichwein i​n Wien u​nd Sigfrid Karg-Elert i​n Leipzig. Es folgten Stationen a​ls Theaterkapellmeister i​n Stettin u​nd Breslau u​nd als musikalischer Assistent b​ei den Bayreuther Festspielen, später a​ls Leiter d​er Kammermusikabteilung b​ei Radio Köln.

Brockt wurde als Liedbegleiter, Dirigent und Vortragender bei mehreren Sendern tätig. Nach dem Zweiten Weltkrieg wirkte er freischaffend in Wien. Für seine Opern "Paracelsus" wurde er 1956 mit einem Arbeitsstipendium durch das Bundesministerium für Unterricht ausgezeichnet. Er schuf sieben Opern ("Gobseck", "Morphium", "Die beiden Masken", "Die Brüder", "Pandaimonion", "Paracelsus", "Das Experiment"). Ab 1959 wurde Brockt zum Professor ernannt[2] Neben dem Hobby Malerei (vor allem Landschaften in Öl und Aquarell) war er auch literarisch tätig und hat sämtliche Operntexte selbst geschrieben.[3]

Er w​urde am 25. August 1980 a​uf dem Baumgartner Friedhof beigesetzt.[4][5]

Kompositionen

  • Vier Miniaturen für sechs Blechbläser (op. 10)
  • Neun Kanons nach Friedrich Logau (op. 31)
  • Sommerreise. Zyklus von 24 Liedern nach Johannes Müller-Schönhausen für Tenor und Klavier (op. 50)
  • Acht dreistimmige a-cappella-Chöre (op. 54)

Herausgeberschaft

  • Descartes: Musicae compendium. 3. unverändl. Aufl. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchges. 2011. ISBN 978-3-534-24307-5
erste vollständige Übersetzung ins Deutsche

Einzelnachweise

  1. Ernst Wilhelm Wolf (Leben und Werke) Ein Beitrag zur Musikgeschichte des 18. Jahrhunderts, auf www.worldcat.org
  2. Österreichische Musikzeitschrift 16. Jahrgang Heft 2. 1961. S. 86
  3. H. Simbriger: Werkkatalog zeitgenössischer Komponisten aus den deutschen Ostgebieten. 6. Ergänzungsband. 1977.
  4. Österreichische Gesellschaft für zeitgenössische Musik – ehemalige Mitglieder (Memento des Originals vom 18. Juli 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oegzm.at
  5. Friedhöfe Wien Verstorbenensuche (Memento des Originals vom 17. Dezember 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.friedhoefewien.at
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