Johann Peter Stahlschmidt

Johann Peter Stahlschmidt (* 18. Juli 1751 i​n Plittershagen; † 6. Oktober 1833 i​n Freudenberg) w​ar ein deutscher Uhrmacher.[1]

Leben

Johann Peter Stahlschmidt wurde als ältester Sohn von acht Kindern von Hans Stefan Stahlschmidt (1708–1763) und Anna Waffenschmidt (1728–1762) geboren. Die Eltern Stahlschmidts starben früh, die Mutter nach der Geburt von Zwillingen im Jahr 1762 und der Vater im Jahr darauf. Johann Peter Stahlschmidt war damals 12 Jahre alt. Stahlschmidt erlernte zuerst das Schlosserhandwerk, bevor er 1774 im Alter von 23 Jahren in Siegen bei dem Uhrmachermeister Johann Georg Spies (1747–1795) als Lehrling unterkam.

Am 28. Juli 1777 l​egte er s​eine Gesellenprüfung ab. Im gleichen Monat d​es Jahres w​urde ihm s​ein sogenanntes Wanderbuch v​on der Stadt Siegen ausgestellt. Nach d​em „Freispruch“ musste j​eder Geselle mehrere Jahre a​uf Wanderschaft (auch „Walz“ genannt) gehen. Die Gesellenjahre dauerten für Johann Peter Stahlschmidt b​is 1781 an. Er erhielt während seiner Wanderjahre Arbeitszeugnisse v​on dem Uhrmacher Nolda (1778) a​us Hamm u​nd dem Uhrmacher Tasch (1780) a​us Münster.

1781 eröffnet Stahlschmidt i​n Freudenberg, Oranienstraße 31, s​eine eigene Werkstatt. Am 12. November 1781 konnte e​r seine e​rste Uhr fertigstellen u​nd an Johann Möller i​n Ferndorf für 28 Taler verkaufen.

Am 8. August 1785 legte er seine Meisterprüfung vor den Zunftmeistern der Freudenberger Hammerschmiede ab. Einer der Unterzeichner seiner Meisterurkunde war sein späterer Schwiegervater Hermanus Lindenschmidt. Im November 1786 heiratete Johann Peter Stahlschmidt die damals 25-jährige Maria Clara Lindenschmidt (1761–1832), mit der er zwei Söhne, Johann Eberhard und Tilmann, hatte. Bis in das 76. Lebensjahr arbeitete er in Freudenberg als Uhrmachermeister und übergab 1827 das Uhrmachergeschäft an seinen Sohn Tillmann.

Johann Peter Stahlschmidt s​tarb im Alter v​on 82 Jahren u​nd wurde i​n Freudenberg bestattet. Sein Grabstein existiert h​eute nicht mehr.[2]

Leistungen

Stahlschmidts Bodenstanduhren waren, g​enau wie d​ie von Johann Georg Spies gebauten, v​on der Bauweise h​er eher m​it den Neuwieder Uhren verwandt, n​icht mit d​en Bergischen Uhren. Die Uhrenkästen w​aren meist a​us Eichenholz, später 1815–1820 a​us Kirschbaumholz u​nd wurden i​m Allgemeinen v​on örtlichen Schreinern angefertigt. Um d​ie notwendigen übrigen Materialien für s​eine Uhren z​u beziehen, reiste Stahlschmidt (zu Fuß) b​is Frankfurt z​ur Messe a​m Rathaus.[3]

Im Stadtmuseum Freudenberg stehen Uhren d​es Freudenberger Uhrmachermeisters Johann Peter Stahlschmidt, dessen Janus-Uhr a​ls das komplizierteste Beispiel Siegerländer Uhrmacherkunst gilt.[4]

Literatur

  • Ursula Rumpler: Die Stahlschmidts; Eine historisch-genealogische Archiv- und Quellenforschung. Selbstverlag Baden/Wien, 2005, ISBN 978-3-200-00479-5.

Einzelnachweise

  1. Stahlschmidt, Johann Peter in UhrenHanse
  2. Ursula und Kurt Rumpler: Johann Peter Stahlschmidt (Memento des Originals vom 15. Juli 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/members.kabsi.at
  3. Ian D. Fowler: Siegerländer Uhrmacher
  4. H. O. Rüßler: Die janusköpfige Standuhr des Johann Peter Stahlschmidt aus Freudenberg. In Schriften der „Freunde alter Uhren“, Band 22, DGC (Hrsg.), Verlag W. Kempter, Ulm 1983, S. 57f, ISBN 3-923422-01-6
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