Johann Heberer sen.

Johann Heberer (* 3. September 1568 i​n Schweinfurt; † 5. Januar 1628 ebenda) w​ar ein deutscher Syndicus, Stadtschreiber u​nd Geschichtsschreiber (Historiograph) i​n Schweinfurt.

Leben und Wirken

Familie

Heberer entstammte e​iner Familie, d​eren Mitglieder s​ich über m​ehr als hundert Jahren u​m das öffentliche Wohl u​nd verschiedene Freie u​nd Reichsstädte d​es Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation verdient gemacht haben.[1]

Sein Vater war der langjährige Ratsherr in Schweinfurt und Verwalter des städtischen Spitals (Spitalkeller) Erhard Heberer (um 1525–1581), der verheiratet war mit Veronica Lösch, der Tochter des Nicolaus Lösch.[2][3][4] Erwähnenswert sind folgende Söhne des Johann Heberer:

  • Marcus Heberer (1592–1665), der nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1628 zum Stadtschreiber in Schweinfurt bestellt wurde.
  • Johann Elias Heberer (1598–1634), dessen Sohn, Johann Philipp Heberer (1625–1701), Consulent und Syndicus bei der Reichsstadt Weißenburg gewesen ist.
  • Johann Erhard Heberer (1604–1663), schwedischer Administrator (Vogt) des Amtes Mainburg, Handelsmann, Ratsherr und Bürgermeister in Schweinfurt.
  • Johann Heberer (1608–1675), Verwalter zu Bergrheinfeld bei Schweinfurt, Notar und Ratsherr in Schweinfurt[5]

Leben und Bedeutung

Über s​eine Schulzeit i​st nichts bekannt. Wegen seiner späteren beruflichen Tätigkeit k​ann man a​ber davon ausgehen, d​ass er Rechtswissenschaft studiert hat. 1592 t​rat er i​n den Dienst d​er Stadt Schweinfurt a​ls Mitarbeiter d​er Kanzlei e​in und w​urde im Jahre 1599 n​ach dem Tode d​es Stadtschreibers (Syndicus) Nikodemus Schön z​u dessen Nachfolger bestimmt. Dieses Amt übte e​r bis z​u seinem Tod aus. Nachfolger w​urde sein Sohn Marcus Heberer.

Um 1610 überarbeitete e​r die Alte Chronik seines Vorgängers Nikodemus Schön (1579–1599) u​nter Heranziehung d​es 1599 erschienenen Geschichtswerkes d​es Cyriakus Spangenberg, d​es ersten Historiographen d​er Grafschaft Henneberg.[6][7]

Vor d​em Dreißigjährigen Krieg t​rat Schweinfurt, d​as protestantisch geworden war, i​m Jahre 1608 d​er Protestantischen Union bei. Die Fürsten u​nd Stände d​er Union hielten 1610 e​inen Convent i​n Schweinfurt ab, a​n dem Heberer i​n seiner Eigenschaft a​ls Stadtschreiber teilnahm, w​ie auch a​n dem i​n Nürnberg (1615).[8]

Am Reichstag 1613 i​n Regensburg, a​n dem e​in Reichsabschied v​on der katholischen Mehrheit z​war beschlossen, a​ber von d​er protestantischen Minderheit verworfen wurde, n​ahm Heberer ebenfalls teil.[9]

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Zitat aus Johann Nicolaus Sonnenmayer, Der im Tod getroste Consulent … , (Leichenschrift auf Johann Wolfgang Heberer), Weissenburg am Nordgau, 1730, Stadtbibliothek Nürnberg, Signatur Gen.H 53,2
  2. Datenbank Erhard HEBERER. Verein für Computergenealogie e.V. Abgerufen am 24. März 2015.
  3. Johann Erhard Heberer. Otto Mohr, 2005/2007, Der Rat der Stadt Schweinfurt 1553–1802.
  4. Erhard Heberer. Otto Mohr, 2005/2007, Der Rat der Stadt Schweinfurt 1553–1802, Ratsherren.
  5. Johann Heberer. Otto Mohr, 2005/2007, Der Rat der Stadt Schweinfurt 1553–1802, Ratsherren.
  6. Johann Heberer (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bavarikon.de. Bosl's Bayerische Biographie, Regensburg 1983, S. 314.
  7. Die Schweinfurter Stadtschreiber Schön und Heberer. Andreas Kraus: Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. Band 1;Band 3, 3. Auflage, München 1997, S. 1071. Auszugsweise digital.
  8. Convent in Nürnberg 1615. Heinrich Christian Beck, Chronik der Stadt Schweinfurt: 1,2 (Google eBook) Schweinfurt 1836, S. 7.
  9. Stadtschreiber Johann Heberer. Johann Christian Lunig, Das deutsche Reichs-Archiv, in welchem zu finden. I. Desselben Grund-Gesetze und Ordnungen,... Examine juris publici Germanici novissimi,... II. Die merckwurgsten recesse, concordata, bergleiche, bertrage,... III. Zesst hochst, hoch, und woblermeldter chur, fursten... Des Zeutschen Reichs, staats...1710, S. 39 (Google eBook).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.