Johann Grund (Maler)
Carl Johann Grund (* 19. Mai 1808 in Wien; † 4. August 1887 in Baden-Baden) war ein österreichisch-deutscher Historien-, Genre- und Porträtmaler.
Leben
Johann Grund[1] besuchte ab 1820 die Elementarklasse der Kunstakademie in Wien, wo er 1827 in der Klasse der Historien-Zeichnung eingeschrieben war. Ab 1827 unternahm er eine Wanderschaft durch die Alpenländer und lebte mehrere Jahre in Zürich. Der Künstler ließ sich in Karlsruhe nieder und wurde 1831 badischer Staatsbürger, später lebte er in Baden-Baden. Er heiratete in erster Ehe 1832 in Karlsruhe die aus Zürich stammende Patriziertochter Anna Appenzeller. Nach deren Tod verheiratete er sich wieder mit Cornelia Siebenpfeiffer (geb. 19. Juli 1826 in Homburg/Saarpfalz). Sie war die Tochter von Philipp Jakob Siebenpfeiffer (1789–1845), der von 1818 bis 1830 königlich-bayerischer Landcommissär in Homburg war. Auf seine Initiative hin fand am 27. Mai 1832 das Hambacher Fest statt. Johann Grund und Cornelia Siebenpfeiffer hatten sechs Kinder.
Seit dem 14. Mai 1839 war Johann Grund Hofmaler am Hofe des Großherzogs Leopold von Baden.
Er unternahm zahlreiche Studienreisen: Paris (1839 und öfter), München, Wien, Düsseldorf (1843), Rom (1842/43), Ungarn (1844). Theodor Leopold Weller fertigte 1843 in Rom ein Porträt von ihm, so wie Grund von Weller.[2][3]
Werke von Johann Grund befinden sich in den Sammlungen der Museen von Karlsruhe, Mannheim und Wien.
Literatur
- Constantin von Wurzbach: Grund, Johann. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 5. Theil. Verlag der typogr.-literar.-artist. Anstalt (L. C. Zamarski & C. Dittmarsch.), Wien 1859, S. 398 f. (Digitalisat).
- Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts. Beitrag zur Kunstgeschichte. Band 1,1, Dresden 1891, S. 420–421 (Textarchiv – Internet Archive).
- Heinrich Feurstein: Grund, Johann. In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 15: Gresse–Hanselmann. E. A. Seemann, Leipzig 1922, S. 142 (Textarchiv – Internet Archive).
- Staatliche Kunsthalle Karlsruhe. 100 Zeichnungen und Drucke aus dem Kupferstichkabinett. Cantz, Stuttgart 1988, S. 160.
- Emmanuel Bénézit: Dictionnaire critique et documentaire des peintres, sculpteurs, dessinateurs et graveurs. Nouvelle Édtion, Band 6: Genck–Herwarth. Gründ, Paris 1999, ISBN 2-7000-3016-8, S. 496.
- Jutta Dresch: Grund, Johann. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 63, Saur, München u. a. 2009, ISBN 978-3-598-23030-1, S. 441 f.
Weblinks
Einzelnachweise
- Die Angabe bei Beate Schroedter: „… denn lebensgross gezeichnet und vermessen stehst du im Künstlerbuch“. Porträts deutscher Künstler in Rom zur Zeit der Romantik. Rutzen, Ruhpolding 2008, ISBN 978-3-938646-29-8, S. 105, er sei ein Sohn des Malers Johann Jakob Grund (1755–1814), kann aus chronologischen Gründen nicht zutreffen, nach Wurzbach ist das Verwandtschaftsverhältnis ungeklärt.
- Sammlung von Bildnissen deutscher Künstler in Rom (Erstes Künstleralbum), Porträt Johann Grund, Zeichner Theodor Leopold Weller
- Sammlung von Bildnissen deutscher Künstler in Rom (Erstes Künstleralbum), Porträt Theodor Leopold Weller, Zeichner Johann Grund