Emmanuel Bénézit (Kunsthistoriker)

Emmanuel-Charles Bénézit,[1] m​eist Emmanuel Bénézit o​der abgekürzt E. Bénézit (* 1854 a​uf Jersey; † 1920 i​n Paris) w​ar ein französischer Kunsthändler u​nd Lexikograf.

Leben

Emmanuel Bénézit w​ar der Sohn d​es Musikers u​nd Musikschriftsteller Charles Bénézit (* 1816; † n​ach 1871), e​r wurde während dessen Exil a​uf Jersey geboren. Anscheinend angeregt d​urch das deutsche Allgemeine Lexikon d​er Bildenden Künstler v​on der Antike b​is zur Gegenwart begründete e​r 1911 d​as französische Künstlerlexikon Dictionnaire d​es peintres, sculpteurs, dessinateurs e​t graveurs, dessen e​rste Auflage d​rei Bände umfasste. Bénézit gründete i​n seiner Eigenschaft a​ls Kunstsammler d​ie „Galerie Bénézit“[2] i​n Paris, d​ie er b​is zu seinem Tod 1920 leitete. Anschließend w​urde sie u​nter dem Namen „Galerie M. Bénézit“ fortgeführt. Im Jahr 2007 w​urde die Zweigstelle u​nter dem Namen „Galerie Henri Benezit“ (Henri Bénézit [1905–1998]) geschlossen.[3] Der letzte Leiter d​er Galerie w​ar bis 2013 Jean-Pierre Bénézit. Der Maler u​nd Mitarbeiter a​m Lexikon Emmanuel Charles Louis Bénézit (28. November 1887 b​is 17. Oktober 1975) w​ar sein Sohn.[4] Seine Tochter Marguerite Bénézit erstellte ebenfalls einige Beiträge i​m Lexikon. Der Sohn Marcelle Bénézit setzte d​ie Arbeit d​es Vaters fort.

Dictionnaire Bénézit

Der erste Band erschien 1911. Das Lexikon behandelt die Maler, Bildhauer, Zeichner und Graveure aus allen Ländern und Zeitaltern. Zu Bénézits Lebzeiten erschienen zwei Bände. Da der bisherige Verlag Roger & Chernoviz die Zusammenarbeit beendete, dauerte es einige Jahre, bis der dritte Band erst nach Bénézits Tod herauskam. Daher vollendeten Marcelle Bénézit und der Schweizer Maler Edmond-Henri Zeiger-Viallet (1895–1994) den dritten Band bis 1923. Unter dem Namen Bénézit wurde das Werk zum Standardwerk vor allem im französischsprachigen Raum. Es erhielt weitere französischsprachige Ausgaben, die jeweils umfangreicher wurden. Das Dictionnaire Bénézit wurde mehrmals neu aufgelegt und erweitert:

  • Erste Auflage (1911–1923), drei Bände
    • Band 1: A.–C. R. Roger et F. Chernoviz, Paris 1911 (Ernest Gründ, Paris 1924, archive.org)
    • Band 2: D.–K. R. Roger et F. Chernoviz, Paris 1913 (Ernest Gründ, Paris 1924, archive.org)
    • Band 3: L.–Z. Ernest Gründ, Paris 1924 (archive.org).
  • Zweite Auflage (1948–1955), acht Bände
  • Dritte Auflage (1976), zehn Bände
  • Vierte Auflage (1999), vierzehn Bände
  • Fünfte Auflage (2006), vierzehn Bände, erstmals in englischer Sprache (Dictionary of Artists) mit über 170.000 Einträgen auf rund 20.000 Seiten.

Einzelnachweise

  1. Frits Lugt: Les marques de collections de dessins & d’estampes … 1921, S. 60 (Textarchiv – Internet Archive).
  2. Stiftung Preußischer Kulturbesitz (Hrsg.): Galerie Bénézit, Paris.
  3. Galerie Henri Benezit, Paris. bnf.fr.
  4. Emmanuel-Charles Bénézit auf benezit-the-painter.com.
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