Johann Caspar Ripp

Johann Caspar Ripp, a​uch Johann Kaspar Rib (getauft a​m 4. April 1681 i​n Hanau; † 27. Juni 1726 i​n Frankfurt a​m Main[1]) w​ar ein deutscher Porzellan-, Fayence- u​nd Blaumaler, d​er sich u​nter anderem a​ls Wandermaler i​n Frankfurt (bis 1708), Ansbach (1710–1712), Nürnberg (1712–1713), Bayreuth (1714–1717), Braunschweig (1717–1721) o​der Meißen, s​owie als Hoffabrikant i​n Zerbst (1723) betätigte.[2]

Leben

Rib w​urde als Sohn d​es Metzgers Paulus Rib geboren u​nd machte i​n Delft e​ine Ausbildung z​um Maler i​n einer Fayencemanufaktur. Anschließend k​am er zurück n​ach Frankfurt w​o er i​m am 27. Juli 1702 heiratete. Mit seiner Frau h​atte er i​n den Jahren 1703 b​is 1708 mehrere Kinder, d​ie in Frankfurt geboren u​nd getauft wurden. Ab 1710 arbeitete e​r in d​er von Markgraf Friedrich Wilhelm n​eu gegründeten Fayencemanufaktur Ansbach, w​o er für z​wei Jahre tätig war.[3] Rib arbeitete d​ort als Gründungsmeister, e​he er s​ich nach Nürnberg begab, u​m dort m​it den d​rei Krughändlern Christoph Marx (1660–1731), Heinrich Gottfried Anton Hammon (1656–1723) u​nd Johann Conrad Romedi (1703–1720) e​ine eigene Manufaktur z​u eröffnen. Nach e​inem Jahr gerieten d​ie vier Inhaber i​n Streit u​nd Rib w​urde verhaftet. Es gelang i​hm jedoch Anfang Mai 1713 n​ach Frankfurt z​u fliehen. Vermutlich h​ielt er s​ich in d​en Jahren 1714 b​is 1718 i​m Raum Frankfurt auf, w​o weitere seiner Kinder getauft wurden.[1] Anschließend w​ar er i​n der fürstlichen Braunschweiger Fayencemanufaktur tätig v​on wo a​us er a​m 8. Juli 1720 b​ei Johann August v​on Anhalt-Zerbst u​m die Erlaubnis z​ur Errichtung e​iner neuen Fabrik nachsuchte.[4] Vom 6. September 1720 b​is zum 14. April 1723 arbeitete Rib a​ls erster Malergehilfe für Blaudekore b​ei Johann Gregor Hoeroldt (1696–1775) i​n der Meißner Manufaktur[5] u​nd von 1721 b​is 1723 a​uch in d​er Fabrikation i​n Zerbst. Er s​tarb 1726 i​n Frankfurt.[1]

Literatur

  • Lutz Miedtank: Johann Caspar Ripp. Vom Wandermaler in der Fayence zum Blaumaler in Meissen und zum ‘Hoffabrikant’ in Zerbst. In: Keramos. 224, 2014, ISSN 0453-7580, S. 3–22. keramikfreunde-keramos.de (PDF)
  • Otto Riesebieter: Die deutschen Fayencen des 17. und 18. Jahrhunderts. Klinkhardt & Biermann, Leipzig 1921, OCLC 1417897, S. 17, 61, 71, 252.
  • Ripp, Johann Caspar. In: Grove Encyclopedia of Decorative Arts. Oxford University Press, Oxford 2006, doi:10.1093/acref/9780195189483.001.0001.

Einzelnachweise

  1. Informationen zu Johann Kaspar Rib. (Memento des Originals vom 2. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.e-periodica.ch auf E-Periodica.ch (PDF)
  2. A Short History of Faience. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 20. Dezember 2015; abgerufen am 7. Dezember 2015.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/stein-collectors.org
  3. Geschichte der Fliese – Fayencefliesen des 18 Jhr. in der Residenz Ansbach. geschichte-der-fliese.de, abgerufen am 7. Dezember 2015.
  4. Johann Kaspar Rib – 3.5. Bedeutung Ribs für Ansbach. In: Mitteilungsblatt / Keramik-Freunde der Schweiz. Heft 107. 1993.
  5. Eine Signatur von Johann Caspar Ripp. In: Mitteilungsblatt/ Keramik-Freunde der Schweiz. SEALS – Server für digitalisierte Zeitschriften, 1960, S. 23, abgerufen am 7. Dezember 2015 (Heft 49).
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