Jochen Ziska

Leben

Jochen Ziska studierte n​ach Abitur i​n Eisenach u​nd Lehre z​um Offsetdrucker i​n Gotha v​on 1963 b​is 1968 Produktgestaltung a​n der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle, Burg Giebichenstein (HiF). Ab 1968 gestaltete er, o​ft gemeinsam m​it Klaus Ebermann, für d​en VEB Rundfunk- u. Fernsehtechnik (RFT) zahlreiche bekannte elektronische Produkte der DDR. 1970 w​urde Ziska Leiter d​es zentralen Gestaltungsbüros v​on RFT i​n Leipzig. Mit e​iner Honorarprofessur a​n der HiF Halle – Burg Giebichenstein begann 1978 s​eine Lehrtätigkeit. Nach Oberassistenz u​nd Leitung d​es Fachbereichs Produktgestaltung leitete e​r 1987–1989 a​ls Rektor d​ie HiF.[1] Die v​on Jochen Ziska entworfenen Produkte folgen e​iner minimalistischen, herstellungsorientierten Gestaltung i​n der Tradition d​er Ulmer Hochschule für Gestaltung (z. B. Dieter Rams für BRAUN).[2]

In d​en 1980er Jahren w​ar Jochen Ziska Mitglied i​m Redaktionskollegium d​er Fachzeitschrift für industrielle Formgestaltung form+zweck,[3] s​eit 1983 Mitglied i​m Zentralvorstand d​es VBK[4] u​nd Inoffizieller Mitarbeiter d​es Ministeriums für Staatssicherheit d​er DDR.[5][6] – Deckname „Jan“ (MfS AIM 2314/91)[7]

Jochen Ziska l​ebt und arbeitet i​n Bennewitz b​ei Leipzig.

Produkte (Auswahl)

  • Heckenschere, Studienarbeit, 1966
  • Hifi-Anlage, mit Ernst Merker und Günter Mönicke, für VEB Funkwerk Zwickau, 1974
  • Tragbarer Fernseher Combi-Vision 310, mit Klaus Ebermann, für VEB Robotron-Elektronik Radeberg, 1975[8][9]
  • Kopfhörer, für VEB Funktechnik Leipzig, 1977
  • Behindertenfahrzeug, mit Eberhardt Scharnowski,[10][11] Eigenauftrag/VBK DDR, 1986/1987

Ausstellungen (Auswahl)

  • Industrielle Formgestaltung, Produktdesign, Grafikdesign Professor Jochen Ziska. Standortinitiative Wurzen e. V., Wurzen, 17. November bis 10. Dezember 2015.[12]

Publikationen

  • mit Paul Jung: Industrial design 2. H. Lohmann, Egeln 1983.
  • Bemerkungen zum Anspruch und zur zukünftigen Entwicklung der Hochschule für industrielle Formgestaltung Halle – Burg Giebichenstein. In: HiF-Design : Mitteilungen der Hochschule für Industrielle Formgestaltung Halle Burg Giebichenstein. HiF, Halle 1989.
  • Bildschirm und Tastatur. form+zweck, Band 17, Nr. 4, AiF, Berlin (Ost) 1985.

Literatur

Einzelnachweise

  1. kultur-hoch3, Kurzvita Prof. Jochen Ziska, abgerufen am 28. Oktober 2015.
  2. DISPLAY. FERNSEHGERÄTE, DIE NEUE SAMMLUNG, München, abgerufen am 27. Oktober 2015.
  3. form+zweck: Impressum: Redaktionskollegium, 1980/1, S. 3, Aif, Berlin (DDR), abgerufen 31. Oktober 2015.
  4. Freiheit: Aussprache bewies Übereinstimmung unserer Künstler mit Politik und Partei. Hrsg.: SED-Bezirksleitung Halle. Halle/Saale 18. November 1983, S. 3.
  5. Hannelore Offner, Klaus Schroeder: Eingegrenzt – Ausgegrenzt. Bildende Kunst und Parteiherrschaft in der DDR 1961 – 1989. Hrsg.: Hannelore Offner, Klaus Schroeder. Akademie Verlag, Berlin 2000.
  6. Udo Scheer: Auf dem Pfad des „Sozialistischen Realismus“ – Bildende Kunst im SED-Korsett: Ein Sammelband zur Kulturpolitik der DDR 1961–1989. Hrsg.: Frankfurter Rundschau. Frankfurter Rundschau, Frankfurt/Main 18. Januar 2001, S. 22.
  7. Hannelore Offner: Forschungsbestand Hannelore Offner. In: Auszug aus dem Findbuch zum Bestand Persönliche Archivbestände (3). Robert-Havemann-Gesellschaft Berlin 2013, 2013, abgerufen am 17. Februar 2018.
  8. Ausstellung über Produktdesign in der DDR. In: Der Tagesspiegel vom 13. Mai 2011.
  9. 1976: Der tragbare Rundfunk- und S/W-Fernsehempfänger "Combi-Vision 310", von Klaus Ebermann und Jochen Ziska gestaltet, kommt in den Handel. form gestaltung in der ddr, abgerufen am 27. Mai 2020.
  10. Forschungsportal Sachsen-Anhalt. Abgerufen am 18. Februar 2018.
  11. Behindertenfahrzeug: Produkte auf der X. Kunstausstellung der DDR
  12. Große Resonanz Ausstellung Jochen Ziska (Memento des Originals vom 8. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.standortinitiative-wurzen.de, abgerufen 5. Dezember 2015.
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