Joachim Röcker

Joachim Röcker (* 31. Dezember 1922 i​n Berlin) i​st ein deutscher Schauspieler, Synchronsprecher u​nd Kabarettist.

Leben

Röcker sammelte erste Schauspielerfahrungen nach dem Zweiten Weltkrieg in US-amerikanischer Kriegsgefangenschaft. Nach der Entlassung erhielt er Engagements in München, Marburg, Darmstadt, Wiesbaden, Bonn und Santiago de Chile.[1] 1955 stieß er zum Ensemble des Kabaretts Die Stachelschweine, für das er in mehreren Programmen mitwirkte, u. a. Berlin ist einen Freiplatz wert (1961), Unser kleiner Staat (1964) und Das 11. Gebot (1966).

Daneben übernahm Röcker Rollen i​n zahlreichen Film- u​nd Fernsehproduktionen. Er spielte n​eben Wolfgang Neuss i​n Wir Kellerkinder u​nd Genosse Münchhausen, i​n Eugen Yorks Kriminalfilm Der Greifer m​it Hans Albers i​n der Titelrolle, i​m Drama Stern o​hne Himmel n​ach Leonie Ossowski s​owie in Adaptionen verschiedener Bühnenvorlagen w​ie Shakespeares Viel Lärm u​m nichts. Außerdem w​ar er i​n Episoden zahlreicher Fernsehserien z​u sehen w​ie z. B. Dr. Sommerfeld – Neues v​om Bülowbogen, Drei Damen v​om Grill, Es muß n​icht immer Kaviar sein u​nd Direktion City. Bisweilen betätigte e​r sich a​uch als Regisseur, s​o 1964 b​ei der Fernsehserie Pension Spreewitz.

Darüber hinaus arbeitete Röcker umfangreich a​ls Sprecher für Hörfunk u​nd Synchronisation. Er l​ieh seine Stimme u. a. Tom Bosley i​n der Fernsehserie Happy Days, Ron McLarty a​ls „Lt. Frank Belson“ i​n der Krimiserie Spenser, Frank Oz i​n Blues Brothers, Michel Serrault i​n Frau z​u verschenken u​nd Wallace Shawn a​ls „Nagus Zek“ i​n der ersten Staffel v​on Star Trek: Deep Space Nine.

Filmografie (Auswahl)

  • 1957: Der Widerspenstigen Zähmung
  • 1958: Der Greifer
  • 1958: Viel Lärm um nichts
  • 1958: Wie es euch gefällt
  • 1958: Maß für Maß
  • 1958: Solang noch Untern Linden
  • 1960: Wir Kellerkinder
  • 1961: Die italienische Reise des Johann Wolfgang von Goethe
  • 1962: Genosse Münchhausen
  • 1963: Vertragen ungenügend
  • 1963: Die Rache des Jebal Deeks
  • 1965: Seraphine oder Die wundersame Geschichte der Tante Flora
  • 1966: Die Ballade von Peckham Rye
  • 1971: Die Dollarprinzessin
  • 1972: Der Fall Opa
  • 1977: Mensch Mutter
  • 1981: Stern ohne Himmel
  • 1983: Die Beine des Elefanten
  • 1998: Hundert Jahre Brecht

Synchronrollen (Auswahl)

Filme

Serien

Hörspiele (Auswahl)

  • 1957: In Berlin, in der Nacht, in den Straßen, SFB
  • 1959: Treffpunkt Berlin, Telefunken
  • 1965: RX 131, SFB
  • 1962: Thierry: Pension Spreewitz (Der Kunstmaler Nameel, Folge 108, Erstsendung 17. März 1962) (Der Kunstmaler Oskar Nameel) – Regie: Ivo Veit (RIAS Berlin)[2]
  • 1976: Erich Jakob: Die Kuckuckseier. Damals war's – Geschichten aus dem alten Berlin (Alois Mühlbauer, ein Sohn) (Geschichte Nr. 25 in 12 Folgen) – Regie: Ivo Veit (RIAS Berlin)[3]
  • 1977: Erich Jacob: Wilhelm Wittes Witwen. Damals war's – Geschichten aus dem alten Berlin (Tellramund Schulze 2.) (Geschichte Nr. 27 in 12 Folgen) – Regie: Ivo Veit (RIAS Berlin)[3]
  • 1977: Hermine Jüttner: Das fleißige Lieschen. Damals war's – Geschichten aus dem alten Berlin (Mr. Miller, ein Amerikaner) (Geschichte Nr. 28 in 10 Folgen) – Regie: Ivo Veit (RIAS Berlin)[3]
  • 1979: Hermine Jüttner: Die flotte Charlotte. Damals war's – Geschichten aus dem alten Berlin (Siegfried Müller, Schauspieler; Künstlername Siggi Molinari) (Geschichte Nr. 30 in 8 Folgen) – Regie: Ivo Veit (RIAS Berlin)[3]
  • 1979: Die unwahrscheinlichen Abenteuer des Lemi Gulliver, Fontana, Rolle: Glum
  • 1980: Der Maulkorb, WDR, Rolle: Mühsam
  • 1984: Werner E. Hintz: Äpfel in Nachbars Garten. Damals war's – Geschichten aus dem alten Berlin (Friedrich Wilhelm Zipke, Laubenkolonievereinsvorstand) (Geschichte Nr. 38 in 6 Folgen) – Regie: Horst Kintscher (RIAS Berlin)[3]
  • 1986: Ursula Drews [nach einer Idee von Werner E. Hintz]: Fünf Müllers und eine Million. Damals war's – Geschichten aus dem alten Berlin (Herr Bockelmann) (Geschichte Nr. 39 in 8 Folgen) – Regie: Horst Kintscher (RIAS Berlin)[3]

Anmerkungen

  1. Lothar Schäffner: Das Kabarett, der Spiegel des politischen Geschehens, 1969, S. 93
  2. Pension Spreewitz. Abgerufen am 10. Juli 2020.
  3. Thomas Nagel: Damals war's - Geschichten aus dem alten Berlin. Abgerufen am 26. Juli 2020.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.