Joachim Lohse
Joachim Lohse (* 30. Dezember 1958 in Hamburg) ist ein deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen). Er war von Juni 2011 bis August 2019 Senator für Umwelt, Bau und Verkehr der Freien Hansestadt Bremen.[1]
Biografie
Ausbildung und Beruf
Lohse studierte 1976 bis 1983 Chemie in Hamburg und Southampton. 1988 promovierte er in Meeresgeochemie. Danach war er Gründungsgesellschafter und bis 2003 Mitglied der Geschäftsführung des Hamburger Instituts Ökopol – Institut für Ökologie und Politik GmbH. Er verfasste zahlreiche Fachgutachten und wissenschaftliche Stellungnahmen zu den Themen Umweltbelastungen, Umweltqualität, Industrieanlagen, umweltverträgliche Produkte sowie zu regionalen und globalen Stoffströmen für Landes- und Bundesministerien, die Europäische Kommission, Unternehmen, Bürgerinitiativen und internationale Umweltverbände.[2][3][4] Von 2003 bis 2009 war Joachim Lohse leitender Geschäftsführer des Öko-Instituts.[1][5]
Von März 2010 bis Juni 2011 war Lohse Dezernent für Verkehr, Umwelt, Stadtentwicklung und Bauen in Kassel.[6]
Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Politik
Seit Juni 2011 ist er Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen und Mitglied der Bremer Landesregierung als Senator für Umwelt, Bau und Verkehr. (Senat Böhrnsen III).[1] Nach der Bürgerschaftswahl 2015 wurde er in seinem Amt als Senator (Senat Sieling) bestätigt. Er übernahm zusätzlich das Ressort Landwirtschaft.
In seine Amtszeit fiel die Neuausweisung des Wasserschutzgebiets Blumenthal[7] sowie die Neuauflage von Flächennutzungsplan[8] und Landschaftsprogramm.[9] Mit einem Wohnraumförderprogramm wurde seit 2013 der Neubau von energieeffizientem, barrierefreiem Wohnraum gefördert, wobei bei größeren Neubaugebieten jeweils mindestens 25 % geförderte Wohnungen für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen geschaffen wurden. Aufgrund seines Erfolges und der Nachfrage beschloss der Bremer Senat im Februar 2015 ein zweites Wohnraumförderprogramm.[10] Für den unter seiner Leitung erarbeiteten Verkehrsentwicklungsplan Bremen 2025[11] nahm Lohse am 23. März 2015 in Brüssel von EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc den europäischen Preis für nachhaltige Verkehrsentwicklungsplanung in Städten (EU SUMP Award) entgegen.[12][13]
Er war als Senator Mitglied in den Aufsichtsgremien der Bremer Straßenbahn AG, Gewoba, Wirtschaftsförderung Bremen und von bremenports.
Bei der Mitgliederversammlung der Grünen nach der Bürgerschaftswahl 2019 sprach sich Lohse für eine Jamaika-Koalition aus. Seine Nachfolgerin als Senatorin wurde im August 2019 Maike Schaefer (Grüne).
Siehe auch
Weblinks
- Profilseite des Senators für Umwelt, Bau und Verkehr (Memento vom 1. August 2019 im Internet Archive)
- Website von Joachim Lohse
- Link zu Literatur von Joachim Lohse im Katalog der Staatsbibliothek
- Simone Schnase: „Es gibt immer auch Konkurrenzen“. In: Die Tageszeitung. 5. August 2019 (Joachim Lohse im Interview).
Einzelnachweise
- Dr. Joachim Lohse (Bündnis 90/Die Grünen). Webseite des Landes Bremen. Abgerufen am 30. Juni 2011.
- Webseite Joachim Lohse, letzter Abruf 27. September 2015
- Webseite Joachim Lohse, letzter Abruf 27. September 2015
- Webseite Joachim Lohse, letzter Abruf 27. September 2015
- Lebenslauf, Webseite Joachim Lohse, letzter Abruf 6. Januar 2013
- Profilseite Senat Bremen
- Grundwasser, Trinkwasserversorgung, Wasserschutzgebiete. bauumwelt.bremen.de, abgerufen am 7. September 2017.
- Mitteilung des Senats vom 27. Januar 2015 – Drucksache 18/18/654 S. Website der Bremischen Bürgerschaft. Abgerufen am 24. September 2015.
- Mitteilung des Senats – Drs. 18/1768. Website der Bremischen Bürgerschaft. Abgerufen am 24. September 2015.
- Bremer Senat verabschiedet neues Wohnraumförderprogramm. Website der Senatspressestelle. Abgerufen am 24. September 2015.
- Verkehrsentwicklungsplan Bremen 2025. Website des Senator für Umwelt, Bau und Verkehr. Abgerufen am 24. September 2015.
- SUMP-Award 2014: EU-Kommission zeichnet Verkehrsentwicklungsplan Bremen 2025 aus. Website des Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Abgerufen am 24. September 2015.
- Bremen and Ostersund win sustainable urban mobility awards. Website von EUROCITIES. Abgerufen am 24. September 2015.