JoAnn Falletta
JoAnn Falletta (* 27. Februar 1954 in Brooklyn, New York) ist eine US-amerikanische Musikerin und Dirigentin. Sie ist für ihre Zusammenarbeit mit dem Virginia Symphony Orchestra und dem Buffalo Philharmonic Orchestra bekannt. Sie machte sich mit Aufnahmen wichtiger, aber selten gehörter Werke einen Namen.[1]
Biografie
Sie wurde am 27. Februar 1954 in New York City geboren und wuchs in der Gegend von Queens in einem italienisch-amerikanischen Haushalt auf. Falletta besuchte das Mannes College of Music und die Juilliard School in New York City. Sie begann ihre Musikkarriere als Gitarren- und Mandolinenspielerin. In ihren Zwanzigern wurde sie oft gebeten, mit der Metropolitan Opera oder mit den New Yorker Philharmonikern zu spielen. Ihr Studium am Mannes College of Music begann sie 1972 und dirigierte schon in ihrem ersten Jahr das Studentenorchester. In dieser Zeit reifte ihr Wunsch nach einer Karriere als Dirigentin. Nach ihrem Abschluss studierte sie weiter am Queens College (M.A. in „orchestral conducting“) und an der Juilliard School (M.M., D.M.A. in „orchestral conducting“). Falletta absolvierte eine Ausbildung zur Dirigentin bei Jorge Mester, Semyon Bychkov und anderen.
1991 wurde Falletta zur elften Intendantin des Virginia Symphony Orchestra ernannt. Im Mai 2011 wurde ihr Vertrag in Virginia bis zur Saison 2015/16 verlängert[2] und im September 2015 um fünf weitere Jahre.[3] Sie war auch Intendantin des Long Beach Symphony Orchestra und des The Women’s Philharmonic Orchestra (San Francisco).[4] Im Mai 1998 wurde sie Intendantin des Buffalo Philharmonic Orchestra. Diese Stelle trat sie in der Saison 1999/2000 an. Während ihrer Amtszeit in Buffalo nahm das Orchester Stücke für Naxos Records auf und spielte zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder in der Carnegie Hall. In Zusammenarbeit mit dem Orchester und der Fernsehstation WNED etablierte sie die JoAnn Falletta International Guitar Concerto Competition. Sie verlängerte kürzlich ihren Vertrag mit dem Buffalo Philharmonic Orchestra bis zur Saison 2020/21.[5]
Außerhalb der USA fand Fallettas erster Gastauftritt im August 2010 beim Ulster Orchestra statt. Weitere Auftritte hatte sie dort im Januar 2011. Im Mai 2011 wurde Falletta die zwölfte Chefdirigentin des Ulster Orchestra. Ihren Posten trat sie zur Saison 2011/12 an; ihr Vertrag lief drei Jahre.[6] Sie war die erste Frau und die erste Amerikanerin, die Chefdirigentin dieses Orchesters war.[7] Nach der Saison 2013/14 trat Falletta von diesem Posten zurück.[8][9]
Falletta saß von 2008 bis 2012 im National Council on the Arts und folgte damit der Berufung durch George W. Bush. In der schwedischen Dokumentation A Woman Is a Risky Bet: Six Orchestra Conductors aus dem Jahr 1987 dirigiert sie das Queens Philharmonic mit Stravinskys Ballettmusik Le sacre du printemps. 2016 wurde sie zum Mitglied der American Academy of Arts and Sciences gewählt.[10]
Falletta nahm über 70 Alben auf, unter anderem für das Label Naxos. Darunter waren Stücke von Johannes Brahms, Franz Schubert, Clara Schumann und Lili Boulanger oder von modernen Komponisten wie John Corigliano und Samuel Barber. Sie machte sich mit Aufnahmen wichtiger, aber selten gehörter Werke einen Namen.[1]
Falletta heiratete 1986 Robert Alemany[11], der für IBM arbeitet und in Teilzeit professioneller Klarinettist ist.[12]
Weblinks
- JoAnn Falletta Homepage von JoAnn Falletta
- JoAnn Fallettas Website über die International Guitar Concerto Competition
- Columbia Artists Management agency page on Falletta (Memento vom 8. November 2006 im Internet Archive)
- Buffalo Philharmonic Orchestra page on Falletta (Memento vom 6. Februar 2010 im Internet Archive)
- Seite über JoAnn Fallatta auf der Homepage des Virginia Symphony Orchestra
- Archivmaterial der Old Dominion University in der Sammlung „Virginia Symphony Orchestra“ bezüglich JoAnn Falletta
- Fallettas Biografie (Memento vom 11. März 2013 im Internet Archive) in der Bibliothek von Virginia
- National Endowment for the Arts page on JoAnn Falletta
Einzelnachweise
- Rosie Pentreath: 19 of today's top women conductors. Can you name the best female conductors working today? http://www.classical-music.com, 6. März 2015, abgerufen am 20. Juli 2017.
- David Nicholson: Falletta signs new Virginia Symphony contract. In: Daily Press, 13. Mai 2011. Archiviert vom Original am 7. Juni 2011 Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Abgerufen am 5. Juni 2011.
- Rashod Ollison: JoAnn Falletta signs new contract with Virginia Symphony. In: Virginian-Pilot, 19. September 2015. Archiviert vom Original am 8. November 2015 Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Abgerufen am 21. September 2015.
- Janet Wiscombe: Music, maestro, please. In: Long Beach Press-Telegram, 17. Oktober 1993. Abgerufen am 28. September 2008.
- JoAnn Falletta signs six-year extension with BPO, Buffalo Business First. 30. Mai 2015. Abgerufen am 16. Februar 2011.
- Ulster Orchestra Appoints New Principal Conductor. (Memento vom 12. März 2012 im Internet Archive) (Presseerklärung).
- Alf McCreary: JoAnn Falletta becomes Ulster Orchestra’s first female conductor. In: Belfast Telegraph, 9. Mai 2011. Abgerufen am 5. Juni 2011.
- Ulster Orchestra Announce Rafael Payare as Chief Conductor from 2014-15. (Memento vom 17. Januar 2014 im Internet Archive) (Press release).
- Rafael Payare appointed chief conductor in Ulster. In: Gramophone, 15. Januar 2014. Abgerufen am 18. Januar 2014.
- JoAnn Falletta elected to American Academy of Arts and Sciences. In: The Virginia Gazette, 25. April 2016. Abgerufen am 16. August 2016.
- Edward Yadzinski: JoAnn Falletta Brings New Perspective to the Philharmonic. In: Living Prime Time, August 1999. Abgerufen am 2. Februar 2010.
- At its core, music is all about people and touching those people. In: The Belfast Telegraph, 6. Oktober 2011. Archiviert vom Original am 20. April 2013. Abgerufen am 7. Juni 2012.