Jimmy Farrugia
James "Jimmy" Farrugia (* 14. Mai 1922 in Tarxien; † 25. November 2006 ebenda) war ein maltesischer Politiker der Nationalist Party und war Sprecher des Repräsentantenhauses (Speaker of the House).
Biografie
Nach dem Schulbesuch am Lyceum of Malta absolvierte er ein Studium der Medizin an der Royal University of Malta, das er 1944 zunächst mit einem Bachelor of Science (B.Sc.) sowie einem Candidate of Philosophy (Ph.C.) abschloss. Nach der Promotion zum Doktor der Medizin (Medical Doctor) (M.D.) 1946 war er zwischen 1950 und 1962 als Allgemeinmediziner im Sozialsystem des Gewerkschaftsbundes (General Workers Union) tätig. 1952 wurde er Mitglied des Royal College of General Practitioners (RCGP) in London. 1965 wurde er außerdem Medizinischer Berater des Id-Dar tal-Providenza, dem ersten Heims für Menschen mit Körperbehinderung oder geistiger Behinderung in Malta. Für eine Reihe von Jahren war er zudem Präsident der Katholischen Aktionsbewegung sowie des Rates der Laienbewegung.
Seine politische Laufbahn begann Farrugia erst spät und zwar mit seiner Wahl zum Abgeordneten des Repräsentantenhauses 1976, wo er die Interessen der Nationalist Party im Wahlkreis 4 vertrat. Während dieser Zeit war er zeitweise auch Kulturminister im Schattenkabinett der Nationalist Party. Darüber hinaus war er Vermittler zwischen Ärzten und der Regierung beim Ärztestreik 1977. Das Abgeordnetenmandat übte er auch während der Legislaturperiode von 1981 bis 1987 aus. Zeitweise war er auch amtierender Präsident der Republik Malta.[1]
Im Juli 1987 wurde er als Nachfolger von Joseph M. Baldacchino zum Sprecher des Repräsentantenhauses (Speaker of the House). Im Juli 1988 folgte ihm Lawrence Gonzi als Speaker of the House.[2][3]
1999 wurde er als Nachfolger des früheren Speaker Daniel Micallef Botschafter beim Heiligen Stuhl und verblieb in diesem Amt bis 2005.[4][5]
1996 erhielt er neben einer Reihe weiterer Politiker die Gedenkmedaille zum 75. Jahrestag der maltesischen Selbstverwaltung.[6] Neben ihm würdigte das Repräsentantenhaus auch zwei weitere im Jahr 2006 verstorbene Speaker of the House: Joseph M. Baldacchino und Kalcidon Agius.[7]
Darüber hinaus war Farrugia, der zusammen mit seiner Frau Kunstschätze sammelte,[8] Autor der Bücher:
- "Antique Maltese domestic silver", Valletta 1992, ISBN 1-871684-70-6 (Online)
- "Antique Maltese Ecclesiastical Silver", 2 Bände
Weblinks
- Zusammensetzung des maltesischen Parlaments 1921 bis 2003
- Malta Elections: Candidate List, Part 2: Craig to Mintoff
- Former Speakers of the House of Representatives (englisch)
- MALTA MEDIA, 2006: Obituaries
- "Former Speaker Jimmy Farrugia dies", MALTA TODAY 26. November 2006
- Malta u l-politika (maltesisch)
Einzelnachweise
- 3rd European Conference of Ministers Responsible for the Cultural Heritage: Proceedings, Malta, 16 and 17 January 1992. Band 42. Council of Europe, 1993, ISBN 92-871-2310-1, S. 15 (englisch, 80 S., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Leaders of Malta (Republic of Malta)
- Maltese Ministries, etc.
- DAS DIPLOMATISCHE KORPS BEIM HEILIGEN STUHL (Memento des Originals vom 25. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Malta's Diplomatic & Consular Representation 2004 (Memento des Originals vom 28. Mai 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Medal to commemorate the 75th anniversary of the reintroduction of self-government (1996) (Memento vom 16. April 2012 im Internet Archive)
- House of Representatives Annual Review 2006, S. 31 (englisch)
- "Custody of our national treasures", MALTA TODAY 19. November 2008