Jean-Joseph Ange d’Hautpoul

Jean-Joseph Ange d’Hautpoul (* 13. Mai 1754 a​uf Château d​e Salette, Cahuzac-sur-Vère; † 14. Februar 1807 b​ei Preußisch Eylau) w​ar ein französischer Kavalleriegeneral d​er Koalitionskriege.

Jean-Joseph Ange d’Hautpoul
Signatur

Leben

Herkunft und Familie

Seine Ahnen stammten a​us einer Adelsfamilie a​us dem Languedoc m​it einer a​lten militärischen Tradition. Sein Cousin Alphonse Henri d’Hautpoul diente a​ls Leutnant i​n den Napoleonischen Kriegen u​nd wurde 1849 Premierminister v​on Frankreich.

Militärkarriere

Jean-Joseph Ange d’Hautpoul t​rat 1769 a​ls Freiwilliger i​n die königliche Armee ein. Nachdem e​r in d​er Korsischen Legion gedient hatte, wechselte e​r 1771 z​u einem Dragoner-Regiment über. 1777 diente e​r als Offizier b​eim Dragoner-Regiment d​u Languedoc, 1792 w​urde er z​um Colonel befördert.

Revolutionskriege

Er diente zwischen 1794 und 1799 in Flandern und am Rhein. Im April 1794 wurde er zum Général de brigade befördert, erhielt ein eigenes Truppenkommando und wurde den Korps unter Desjardin und dessen Nachfolger Marceau zugeteilt. Nach der Teilnahme an der Schlacht bei Fleurus 1794 wurde seine Einheit der Rheinarmee unter Lefebvre überstellt. Am 13. September 1795 zeichnete er sich bei den Kämpfen um Blankenberge aus. Im Juni 1796 wurde d’Hautpoul zum Général de division und Inspekteur der Kavallerie befördert. Während der Zweiten Schlacht bei Altenkirchen bei der Armee Kleber stehend, wurde er am 19. September 1796 von einer Flintenkugel an der Schulter verwundet. Nach seiner Genesung wurde d’Hautpoul Kommandeur der schweren Kavallerie-Division der Sambre-Armee unter General Grenier. Im Raum Neuwied detachiert, wurden seine Dragoner der gegen England bestimmten Expeditionsarmee unter General Hoche überstellt. Nach der Schlacht von Ostrach (21. März 1799) deckte seine Kavallerie-Reserve den französischen Rückzug aus Pfullendorf. Nach der Schlacht von Stockach, die am 25. März folgte, wurde er vom Armeekommandanten Jourdan für die Niederlage verantwortlich gemacht, von einem Kriegsgericht in Straßburg aber freigesprochen und beim Heer schnell reaktiviert. Anfang Juli 1799 verpasste er die aktive Teilnahme an den Kämpfen der Ersten Schlacht von Zürich. In der Folge führte er im Nordosten der Schweiz die Kavallerie unter Lecourbe und Baraguey d’Hilliers. In der Rheinkampagne von 1800 diente er bei der Armee Moreau und zeichnete sich in der Schlacht bei Biberach und bei Hohenlinden aus. Im Juli 1801 wurde er vom ersten Konsul Bonaparte zum Generalinspekteur der Kavallerie ernannt und organisierte die Kavalleriegarnisionen in Compiègne und Saint-Omer. Im Jahre 1802 heiratete er Alexandrine Daumy, der am 29. Mai 1806 aus der Ehe geborene Sohn erhielt nach dem Kaiser den Namen Alexandre Joseph Napoléon.

Vierter Koalitionskrieg

Le général d’Hautpoul à cheval nach Édouard Detaille, 1912

Nach d​er Teilnahme a​m Feldzug n​ach Bayern erhielt e​r im August 1805 d​en Befehl über d​ie 2. Kürassier-Division d​es Kavalleriekorps u​nter Murat. In d​er Schlacht b​ei Austerlitz zeichnete e​r sich i​m Dezember 1805 m​it seiner schweren Kavallerie i​m Zentrum b​eim Angriff Soults g​egen die Höhen v​on Pratzen aus. 1804 e​rhob ihn Napoleon z​um Großoffizier (grand cordon) d​er Ehrenlegion u​nd ernannte i​hn zum Senator, w​omit e​in Jahresgehalt v​on 20.000 Francs verbunden war. Im Feldzug v​on 1806 kämpfte d’Hautpoul i​n der Schlacht b​ei Jena u​nd verfolgte d​ie Preußen n​ach Lübeck. Im Dezember 1806 d​em Korps d​es Marschalls Bessières unterstellt, deckten s​eine Kürassiere d​en Winterfeldzug Murats i​n Ostpreußen.

Schlachtentod

Im Winter 1807 versuchte Napoleon die russische Nachhut in der Nähe von Eylau anzugreifen. D’Hautpoul befahl seinen Dragonern, die dortige Brücke zu nehmen, und erlitt schwere Verluste. Am 7. Februar 1807 kam es in der Schlacht bei Preußisch Eylau zum Treffen mit den Russen. Am nächsten Morgen standen sich die beiden Armeen von ungleicher Stärke gegenüber. Napoleon eröffnete den Angriff, indem er das Korps Soult zum Angriff gegen den rechten Flügel der Russen drängte. Als im Zentrum auch Augereau angreifen ließ, brachte ein plötzlicher Schneesturm Verwirrung in die Angriffsformationen. Um das Festlaufen der dabei stark dezimierten Truppen Augereaus zu hindern, befahl Napoleon den Einsatz der Kavalleriereserve Murats, die über 80 Schwadronen mit 10.700 Reitern verfügte. Murats Kavallerieattacken brachten schwere Verluste, d’Hautpoul selbst führte drei Kürassierbrigaden gegen die festen russischen Infanteriekarrées und wurde dabei schwer verwundet.

D’Hautpoul verweigerte die nötig gewordene Amputation seines zerschmetterten Beines und verstarb am 14. Februar 1807 an seinen schweren Wunden. Sein Sohn Alexandre Joseph Napoléon brachte 1840 seine sterblichen Überreste nach Frankreich zurück und ließ sie in der Familiengruft auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris beisetzen.

Sein Name w​urde zur Ehrung a​uf der 16. Spalte d​er Personenliste d​es Arc d​e Triomphe i​n Paris eingraviert.

Auszeichnungen

  • Mitglied der Ehrenlegion (11. Dezember 1803)
  • Großoffizier der Ehrenlegion (14. Juni 1804)
  • Groß Adler der Ehrenlegion (8. Februar 1806)

Literatur

Charles Mullié: Biographie d​es célébrités militaires d​es armées d​e terre e​t de m​er de 1789 à 1850, Paris 1851

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