Jean-François Moulin
Jean-François Auguste Moulin, auch Jean-François Moulins (* 14. März 1752 in Caen; † 12. März 1810 in Pierrelafitte) war ein französischer Offizier und im Jahr 1799 Mitglied des Direktoriums der Republik.
Literatur
Er war Sohn eines Händlers, wurde von Jesuiten erzogen und trat 1768 in das Régiment de Bretagne der französischen Armee ein. Er war von 1770 bis 1788 Geograph bei der Küstenwache und trat nach dem Beginn der französischen Revolution im Jahr 1789 in die Garde nationale ein. Er war Jakobiner und stieg rasch in der Armee auf. Bereits 1793 war er Général de brigade. Er nahm an den Kämpfen in der Vendée teil und zeichnete sich unter anderem bei Saumur aus. Nach einer kurzen Inhaftierung in Nantes diente er 1794 als Kommandeur der Armee bei Brest. Er wurde am 8. Oktober 1794 zum Oberkommandanten der Alpenarmee ernannt. Im Jahr 1795 war er an den Kämpfen im Piemont beteiligt. Danach hatte er ein Kommando in Straßburg (1796). Im Jahr 1797 war er Militärkommandant von Paris. Ein Jahr später kommandierte er kurzzeitig die Armée d’Angleterre, die zur Invasion in England vorgesehen war.
Bis zum Staatsstreich des 30. Prairial VII (18. Juni 1799) hatte er keine nennenswerte politische Rolle gespielt. Danach wurde er nun vom Rat der Fünfhundert als einer von zehn Kandidaten für das Direktorium nominiert und mit großer Mehrheit gewählt. Damit war er Mitglied des regierenden Direktoriums. Gegen den Putsch vom 18. Brumaire, mit dem Napoleon Bonaparte die Macht übernahm, legte er Protest ein.
Später übernahm er wieder militärische Kommandos. So war er 1804 Kommandant der Antwerpenarmee, gehörte 1807 der Grande Armée an und war 1808 Gesandter und militärischer Inspektor in Mainz. Er diente weiter auf militärischen Posten, unter anderem als Platzkommandant verschiedener Städte in Deutschland, und kehrte 1809 aus Gesundheitsgründen nach Frankreich zurück, wo er zum Baron des Empire ernannt wurde.