Jaromír Kopecký
Jaromír Kopecký (* 11. Mai 1899 in Prag; † 6. Mai 1977 ebenda) war ein Botschafter der Tschechoslowakei.
Leben
Kopecký war bei der Regierungen in Rumänien und Jugoslawien akkreditiert. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde er beim Völkerbund in Genf als Vertreter der Regierung von Edvard Beneš für die Tschechoslowakei akkreditiert. Als Beneš in London die tschechoslowakische Exilregierung proklamierte, verstand sich Kopecký als dessen Vertreter. Er berichtete über die innenpolitische Entwicklung in der Schweiz. Am 11. Dezember 1941 war Kopecký vom Foreign and Commonwealth Office dazu aufgefordert worden, Listen von tschechischen Staatsbürgern in der Schweiz, die mit Visa in den Machtbereich der Alliierten gebracht werden können, nach militärischen und politischen Aspekten hierarchisiert zu erstellen.[1] Hier war er im Mai 1944 auch an der Weitergabe der sogenannten Auschwitz-Protokolle beteiligt.[2]
Nach der kommunistischen Machtübernahme im Februar 1948 wurde er 1949 beim Versuch, ins Ausland zu flüchten, verhaftet und bis 1960 inhaftiert.
Veröffentlichungen
- Ženeva: politické paměti 1939-1945, Praha : Historický ústav Akademie věd České republiky, 1999
- Paměti diplomata (Erinnerungen eines Diplomaten), Praha, Torst 2004
Einzelnachweise
- Daniel C. Schmid: Dreiecksgeschichten: die Schweizer Diplomatie, das "Dritte Reich" und die böhmischen Länder 1938-1945. Chronos, 2002, S. 155.
- Kalendárium terezínského rodinného tábora v Birkenau (1943 - 1944). online auf: holocaust.cz (Memento des Originals vom 15. Dezember 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , tschechisch, abgerufen am 14. November 2010
Weblinks
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Rudolf Künzl – Jizerský | tschechoslowakischer Botschafter bei der Schweizer Regierung und beim Völkerbund in Genf 9. April 1938 bis 1945 | Bohdan Štrér (8. November 1881; † 21. Oktober 1973) |