Jan Rode
Jan Rode ist ein deutscher Berater und Unternehmer. Als Geschäftsführer leitete er die Multi-Channel-Networks TubeAgency und TubeOne Networks. Er ist Künstlerbetreuer der Rapper Edo Saiya und Lil Lano.
Leben
2003 war Jan Rode an der Gründung des norwegischen Windenergie-Unternehmens Solvind AS beteiligt. Seit 2009 tritt er auch als Gesellschafter in Erscheinung.[1] Im selben Jahr gründete er im Hamburger Bahnhofsviertel das Netzwerk Tube Agency. Mit einem integrierten Filmstudio bot er YouTubern die Möglichkeit, professionell Videos zu produzieren. Zudem gewann er Werbepartner für Kooperationen und veranstaltete Tourneen mit den Künstlern.[2][3] Alberto, DieAussenseiter, Simon Desue und Flying Uwe gehörten zu den ersten Webvideoproduzenten, die Rode in diesem Rahmen managte.[4][5] Mit insgesamt 2,8 Millionen Abonnenten bei elf Kanälen rangierte die Tube Agency Anfang 2013 hinter Mediakraft Networks und IDG auf Platz 3 der reichweitenstärksten Multi-Channel-Networks. Unter den erfolgreichsten YouTubern erreichten Die Aussenseiter Platz 3, Alberto Platz 4 und Simon Desue Platz 7.[2] Ende 2013 beteiligte sich das Netzwerk mit ihren drei bekanntesten Videoproduzenten an der Kampagne YouTuber gegen Nazis, die durch die Bundeszentrale für politische Bildung initiiert worden war.[6]
Durch die Zusammenlegung von gameinside und der Tube Agency gründete Rode gemeinsam mit Jan Spangenberg Anfang 2014 das Netzwerk TubeOne Networks in Köln. Mit 145 Millionen monatlichen Aufrufen avancierte das Unternehmen schnell zu einem der erfolgreichsten Multi-Channel-Networks im deutschsprachigen Raum.[7] Im Februar übernahm das Kölner Medienunternehmen Ströer Media den Mehrheitsanteil an TubeOne Networks.[8][9][10] Die Aussenseiter erhielten kurz darauf im Zuge des Deutschen Webvideopreis 2014 den Ehrenpreis.[11] Im Laufe des Jahres erweiterte Rode das Netzwerk um die YouTuber Dagi Bee, Melina Sophie, Shirin David, Julien Bam und Leon Machère.[12][13][14] Anfang 2015 zählte das Netzwerk knapp 100 Webvideoproduzenten, die monatlich knapp 250 Millionen Klicks generierten.[15] Im selben Jahr gelang es TubeOne Networks Felix von der Laden und das Trio ApeCrime von Mediakraft zu gewinnen.[16][17][18] Als weitere Neuzugänge präsentierte das Unternehmen Rewinside und ApoRed.[19]
2015 gründete Rode die Oanes GmbH, die Immobilien hält und vermietet.[20] Im Sommer lud ihn Dick Costolo, CEO des Mikrobloggingdienst Twitter, zum Event #The140 in Hamburg ein, auf der er die aus Unternehmenssicht 140 einflussreichsten Medienmacher Deutschlands versammelte. Ein Jahr später verließ Rode TubeOne Networks, um fortan mit der Firma Kein Plan GmbH als selbstständiger Social-Media- und Künstlerberater zu arbeiten.[21] Zunächst übernahm er das Management des Rappers Sierra Kidd. Ab 2019 betreute er zusätzlich Edo Saiya und Lil Lano.[22][23] 2020 stieg Jan Rode beim sozialen Netzwerk Fuego ein. An der ähnlich wie TikTok funktionierenden App des Berliners Daniel Michailidis sind auch Lukas Rieger und Die Lochis beteiligt.[24] Als Künstlermanager gelangen ihm im Frühjahr 2021 Erfolge mit dem Nummer-eins-Album Naosu von Sierra Kidd sowie x6 von Edo Saiya.[25][26]
Kontroverse
2003 arbeitete Jan Rode beim Management von Gerd Graf Bernadotte, der zu diesem Zeitpunkt unter anderem für den Sänger Dieter Bohlen arbeitete. Über gefälschte SMS fingierte Rode aus Spaß, wie er später erklärte, die Trennung von Modern Talking. So gab er sich für einen BMG-Manager aus, der Thomas Anders über das Ende des Duos informierte. In einer vermeintlichen Nachricht von Thomas Anders an Dieter Bohlen beleidigte er den Produzenten. Zudem verkündete er die Trennung unter der Handynummer Bohlens in einer Kurzmitteilung an die Bild am Sonntag.[27][28][29] Anders verklagte daraufhin seinen ehemaligen Manager. Im Zuge des Prozesses gestand Rode in seiner Zeugenaussage, Urheber der Nachrichten gewesen zu sein. Vor allem in der Boulevardpresse fand der Fall Beachtung.[30][31]
Weblinks
Einzelnachweise
- Proff.no: Jan Oliver Rode. Abgerufen am 8. Juli 2020.
- Newsider.de: YouTube-Netzwerke: Die Big Player der Branche. Abgerufen am 7. Juli 2020.
- Netzprominenz: Entstehung, Erhaltung und Monetarisierung von Prominenz im digitalen Zeitalter, S. 280, Hanne Detel, 2017
- Spiegel.de: Y-Tittys heimliche Strippenzieher. Abgerufen am 7. Juli 2020.
- Brandeins.de: Wer verdient Geld mit Youtube? Abgerufen am 7. Juli 2020.
- Pb21.de: „YouTuber gegen Nazis“ – eine Analyse von Außen. Abgerufen am 7. Juli 2020.
- Spiegel.de.de: Kopie einer Kopie einer Kopie. Abgerufen am 7. Juli 2020.
- New-business.de: TubeOne gehört künftig zu Ströer. Abgerufen am 6. Juli 2020.
- Wuv.de: Ströer kauft sich bei TubeOne ein. Abgerufen am 7. Juli 2020.
- Gruenderplattform.de: Als Influencer*in Geld verdienen. Abgerufen am 8. Juli 2020.
- Stroeer.de: Tubeone Networks Channel bekommt Webvideopreis. Abgerufen am 7. Juli 2020.
- Youtubmediamelinasophiew.wordpress.com: Melina Sophie. Abgerufen am 7. Juli 2020.
- Sempelmann.at: Beruf: YouTuber, Instagrammer – Strategien der Influencer. Abgerufen am 7. Juli 2020.
- Sueddeutsche.de: Was den Erfolg ausmacht. Abgerufen am 7. Juli 2020.
- Welt.de: Stars, Lügen und Video. Abgerufen am 7. Juli 2020.
- Meedia.de: Nach Mediakraft-Ausstieg: ApeCrime wechseln zu TubeOne Networks. Abgerufen am 7. Juli 2020.
- Stadtrevue.de: Unerreichbar nah. Abgerufen am 7. Juli 2020.
- Lokal26.de: YouTuber ApeCrime wechseln zu „TubeOne Networks“. Abgerufen am 7. Juli 2020.
- Medienwissenschaft.de: „Beef“ als neue Form der Cross-Promo auf YouTube. Abgerufen am 7. Juli 2020.
- Oanes.net: Homepage der Oanes GmbH. Abgerufen am 8. Juli 2020.
- Xing.com: Jan Rode. Abgerufen am 6. Juli 2020.
- 16bars.de: Edo Saiya – Vorreiter der neuen Deutschen Welle #1. Abgerufen am 6. Juli 2020.
- Edosaiya.de: Impressum. Abgerufen am 6. Juli 2020.
- Gruenderszene.de: Dieser 21-Jährige baut mit Youtubern eine Tiktok-Kopie. Abgerufen am 7. Juli 2020.
- Offiziellecharts.de: Sierra Kidd – Naosu. Abgerufen am 11. Juni 2021.
- Offiziellecharts.de: Edo Saiya – x6. Abgerufen am 11. Juni 2021.
- N-tv.de: Modern Talking ausgetrickst. Abgerufen am 7. Juli 2020.
- Welt.de: Dieter Bohlen und Thomas Anders waren Opfer von SMS-Fälschern. Abgerufen am 7. Juli 2020.
- Rp-online.de: Thomas Anders verklagt seinen Ex-Manager. Abgerufen am 7. Juli 2020.
- Bild am Sonntag, 16. März 2003, Seite 10–11
- Bild, 25. Juli 2003, Seite 4