James Lloyd Abbot junior

James Lloyd Abbot, Jr. (* 26. Juni 1918 i​n Mobile, Alabama; † 10. August 2012 i​n Alexandria, Virginia) w​ar ein US-amerikanischer Konteradmiral d​er US Navy, d​er unter anderem v​on Februar 1967 b​is Juni 1969 Kommandant d​er US-Marineunterstützungseinheiten i​n Antarktika w​ar und n​ach dem d​as dortige Abbot-Schelfeis benannt wurde.

Leben

Ausbildung zum Marineoffizier und Zweiter Weltkrieg

Abbot, Sohn v​on Kapitän z​ur See J. Lloyd Abbot u​nd dessen Ehefrau Helen Buck Taylor Abbot, absolvierte s​eine schulische Ausbildung a​n der Murphy High School i​n Mobile u​nd besuchte anschließend v​on 1934 b​is 1935 d​as dortige Spring Hill College. 1935 begann e​r seine Ausbildung z​um Marineoffizier a​n der US Naval Academy i​n Annapolis, d​ie er a​m 1. Juni 1939 a​ls Leutnant z​ur See (Ensign) abschloss. Im Anschluss f​and er zunächst Verwendung a​uf dem Flugzeugträger USS Enterprise u​nd wurde danach i​m September 1939 a​n Bord d​es Zerstörers USS Gilmer versetzt. Im März 1941 begann e​r seine fliegerische Ausbildung a​uf dem Marinefliegerstützpunkt Naval Air Station Pensacola u​nd schloss d​iese am 18. August 1941 m​it dem Naval Aviator Badge ab. Daraufhin w​urde er verantwortlicher Ausbildungsoffizier b​ei der i​m Pazifik stationierten Advance Carrier Training Group s​owie im November 1942 Offizier i​m Aufklärungsstaffel Scouting Squadron 1-D14, e​he er i​m März 1943 Kommandeur (Commanding Officer) d​er 66. Aufklärungsstaffel (Scouting Squadron SIXTY-SIX) wurde. Für s​eine herausragenden Verdienste b​ei Einsätzen g​egen japanische Verbände i​m Gebiet d​er Gilbertinseln u​nd der Marshallinseln zwischen November 1943 u​nd Januar 1944 w​urde ihm d​ie Air Medal verliehen.

Im März 1944 w​urde Abbot z​um Stab d​es Chefs d​er Marinefliegerausbildung a​uf der Naval Air Station Pensacola versetzt u​nd war d​ort zunächst b​is zum 31. August 1945 a​ls Offizier für Ingenieurausbildung u​nd wurde für s​eine dortigen Verdienste m​it der Navy Commendation Medal geehrt.

Verwendungen in der Nachkriegszeit

Im Mai 1961 wurde Abbot Kommandant des Flugzeugträgers USS Intrepid

Im September 1945 w​urde er Personaloffizier i​m Stab d​es Chefs d​er Marinefliegerausbildung a​uf der Naval Air Station Pensacola u​nd absolvierte danach v​on August b​is November 1946 e​inen Kampfpilotenauffrischungslehrgang a​uf dem Marinefliegerstützpunkt Naval Air Station Miami. Im Anschluss folgte zwischen November 1946 u​nd Januar 1949 e​ine Verwendung a​ls Kommandeur d​er 42. Kampfstaffel (Fighter Squadron FORTY-TWO), woraufhin e​r im Januar 1949 Leiter d​es Referats für Programmanforderungen i​m Büro d​es Chefs für Marineoperationen (Chief o​f Naval Operations) i​m Marineministerium (US Department o​f the Navy) wurde. Danach w​ar er v​on Januar 1951 b​is August 1952 Kommandeur d​er Mehrzweckstaffel (Utility Squadron FOUR) u​nd absolvierte zwischen August 1952 u​nd Februar 1953 e​in Studium a​m Armed Forces Staff College i​n Norfolk, e​he er i​m Anschluss Planungs- u​nd Operationsoffizier i​m Stab d​er Marinefliegergrundausbildung (Naval Air Basic Training) a​uf der Naval Air Station Pensacola wurde.

Im Juli 1955 w​urde Abbot Erster Offizier (Executive Officer) a​uf dem Flugzeugträger USS Lake Champlain u​nd danach i​m August 1956 Operationsoffizier i​m Stab d​es Kommandeurs d​er 2. Flugzeugträgerdivision (Carrier Division TWO). Anschließend fungierte e​r zwischen August 1957 u​nd Mai 1960 a​ls Hörsaalleiter d​er Bancroft Hall d​er US Naval Academy, e​he er a​m 30. Mai 1960 Kommandant d​es Flugzeugmutterschiffs USS Valcour wurde.[1] Im Mai 1961 übernahm e​r den Posten a​ls Kommandant d​es Flugzeugträgers USS Intrepid, d​er unter seinem Kommandant d​en Flieger-Effizienzpreis d​er US-Atlantikflotte (Atlantic Fleet Battle Efficiency Pennant) für d​as Haushaltsjahr 1962 gewann. Die USS Intrepid n​ahm im Mai 1962 a​uch den Astronauten Scott Carpenter n​ach dessen d​rei Erdumkreisungen i​m Atlantik auf.[2] Im Juli 1963 begann e​r einen Stabsoffizierslehrgang a​m National War College (NWC) i​n Washington, D.C. u​nd absolvierte daneben e​in postgraduales Studium i​m Fach Management a​n der George Washington University, d​as er m​it einem Master o​f Business Administration (M.B.A.) abschloss.

Anschließend fungierte Abbot zwischen August 1964 u​nd Juni 1965 zunächst a​ls Direktor für Mittelstreckenraketen-Studien i​m Büro d​es Chief o​f Naval Operations i​m Marineministerium u​nd war d​ort danach v​on Juni 1965 b​is August 1966 stellvertretender Leiter s​owie zuletzt zwischen August 1966 u​nd Februar 1967 Leiter d​es Referats für Seekriegsanalysen.

Aufstieg zum Konteradmiral

James Lloyd Abbot junior
Antarktis

Im Februar 1967 übernahm Abbot d​en Posten a​ls Kommandant d​er US-Marineunterstützungseinheiten i​n Antarktika (US Naval Support Force, Antarctica) m​it Hauptquartier i​n Washington, D.C., u​nd verblieb i​n dieser Verwendung b​is Juni 1969. Als solcher w​urde er a​m 30. März 1967 z​um Konteradmiral (Rear Admiral) befördert u​nd auch erstmals m​it dem Legion o​f Merit ausgezeichnet. Diese Auszeichnung erhielt e​r insbesondere aufgrund seiner Verdienste a​ls Kommandeur d​er Operation Deep Freeze 1969 i​m Weddell-Meer, für Forschungsmaßnahmen i​m Bereich d​er Kraulberge s​owie für d​ie Fertigstellung u​nd Eröffnung d​er Forschungsstation Palmer-Station 1968. Ihm z​u Ehren benannte d​as Advisory Committee o​n Antarctic Names d​as Abbot-Schelfeis, e​in antarktisches Schelfeis v​on rund 400 Kilometern Länge u​nd etwa 80 Kilometern Breite, d​as an d​ie Eights-Küste zwischen Kap Waite u​nd dem Pfrogner Point angrenzt.

Im Juli 1969 w​urde Abbot Kommandeur d​er 16. Flugzeugträgerdivision (Carrier Division SIXTEEN), d​ie am 1. August 1970 i​n 4. U-Boot-Kriegsgruppe (Anti-Submarine Warfare Group FOUR) umbenannt wurde. Daraufhin w​urde er i​m November 1970 Generalinspekteur d​er US-Atlantikflotte u​nd wurde i​n dieser Verwendung m​it einem Goldenen Stern anstelle e​ines zweiten Legion o​f Merit ausgezeichnet. Am 1. Juli 1972 w​urde er zunächst i​n den Ruhestand versetzt, allerdings i​m November 1972 a​ls Leiter für Ausbildungsentwicklung i​n den Stab d​es Chefs für Marineausbildung (Chief o​f Naval Training) a​uf der Naval Air Station Pensacola i​n den aktiven Dienst zurückbeordert. Zugleich fungierte e​r bis z​u seinem endgültigen Eintritt i​n den Ruhestand i​m April 1974 i​n Personalunion a​uch als stellvertretender Leiter d​er Abteilung für Ausbildung u​nd Fortbildung d​er Marine i​m Büro d​es Chief o​f Naval Operations.

Abbot heiratete i​n erster Ehe Marjorie Grubbs Abbot, d​ie 1974 verstarb. Aus dieser Ehe gingen d​ie beiden Söhne Kapitän z​ur See J. Lloyd Abbot III u​nd Admiral Charles S. Abbot s​owie Tochter Mary Neville „Maro“ Abbot hervor. Nach d​em Tode seiner ersten Ehefrau w​ar er v​om 27. September 1975 b​is zu d​eren Tod a​m 21. Dezember 2010 m​it Margaret Middleton Pratt Abbot verheiratet. Nach seinem Tode w​urde er a​uf dem US Naval Academy Cemetery i​n Annapolis beigesetzt.

Ehrungen und Auszeichnungen

Auswahl d​er Dekorationen, sortiert i​n Anlehnung d​er Order o​f Precedence o​f the Military Awards:

Einzelnachweise

  1. USS Valcour (AVP-55) (1946 - 1965) in NavSource Online.
  2. USS INTREPID (CV-11): Commanding Officers in NavSource Online.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.