Jakob Wallenius

Leben

Wallenius besuchte a​b 1773 d​ie Kathedralschule u​nd dann d​ie Universität Uppsala, w​o er 1781 d​as Erste Theologische Examen ablegte. Nach d​em Tod seines Vaters 1783 k​am er n​ach Schwedisch-Pommern u​nd graduierte a​n der Universität Greifswald z​um Magister. 1785 w​urde er h​ier Privatdozent für griechische Sprache u​nd Literatur u​nd 1786 Unterbibliothekar a​n der Universitätsbibliothek Greifswald. In dieser Eigenschaft l​egte er b​is 1796 d​ie Real-, Nominal- u​nd Repositorienkataloge d​er Bibliothek an. Schon vorher h​atte er a​n der Ratsbibliothek i​n Stralsund gearbeitet.

Ab 1793 wirkte e​r auch a​ls Schwedischlehrer u​nd war Mitglied d​er Gesellschaft deutscher Sprach- u​nd Literaturforscher; 1794 w​urde er Mitglied d​er historischen Gesellschaft Uppsala.

1795 w​urde er z​um Schwedischlehrer d​er Prinzessin Luise Charlotte z​u Mecklenburg bestellt, d​eren Hochzeit m​it dem schwedischen König Gustav IV. Adolf vorgesehen war. Die Verlobung endete jedoch 1796.

Kirche in Patzig

Im gleichen Jahr w​urde er Professor des Deutschen Stils, d​er Ästhetik, d​er Latinität u​nd der Morgenländischen Sprachen a​n der Universität Greifswald. 1806 erfolgte s​eine Ernennung z​um Dr. theol. h. c. d​urch die Theologische Fakultät d​er Universität Rostock.[1] Im Vierten Koalitionskrieg w​ar er k​urze Zeit Prediger i​m schwedischen Feldlazarett Greifswald. Er k​am nicht wieder a​n die Universität Greifswald zurück, sondern w​ar von 1810 b​is zu seinem Tod Pastor d​er St.-Margarethen-Kirche i​n Patzig a​uf Rügen.

Wallenius schrieb theologische, philosophische u​nd literarhistorische Abhandlungen i​n schwedischer u​nd lateinischer Sprache. Er w​ar Mitarbeiter a​m Teutsch-Schwedischen u​nd Schwedisch-Teutschen Wörterbuch, d​as in z​wei Bänden 1785 u​nd 1790 erschien. In Patzig arbeitete e​r an e​inem Memorabilienbuch über d​ie Kirche u​nd die Gemeinden. Er hinterließ e​ine Autobiographie u​nd ein eigenhändiges Schriftenverzeichnis.

Wallenius w​ar Mitglied d​er Freimaurer-Loge Zu d​en Drei Greifen i​n Greifswald.

Werke

  • Acta Pauli Ephesina, Act. XIX. Diss. Greifswald 1783
  • Adnotationes philologico-criticae in librum qui inscribitur Sophia Salōmōnos. Gryphiae: Röse 1786
  • Oratio Panegyrica De Recentissimis Quibusdam Sueciae Fatis, Et Immortalibus Gustavi Tertii In Eam Defendendam Meritis.
Digitalisat des Exemplars der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
  • Über die Lage Schwedens am Ende des sechszehnten Jahrhunderts: Eine Rede zum feierlichen Andenken des Upsalischen Conciliums, am 16. März 1793. Greifswald: Röse 1793
  • Der Tod Gustav des Dritten: eine Klage an Alma. Greifswald: Röse 1793
  • Schediasma literarium de fama et meritis J. Fr. Mayer. 1795
  • Gedächtnissrede auf den Regierungs-Rath Adolph Friedrich von Olthof bei der feierlichen Einweihung des ihm von den Freimaurern in Schwedisch-Pommern errichteten Denkmals auf dem Kniper Kirchhofe vor Stralsund am 14 October 1795. Stralsund 1795
  • Oratio in decessum J. Gust. Dubb. Vestrogothi. 1798
  • Dissertatio aesthetico-litteraria de arte et aetate Euphranoris. Greifswald 1798
Digitalisat in der Digitalen Bibliothek Mecklenburg-Vorpommern
  • Trauerrede auf den Bruder Carl Friedrich Rehfeld, gehalten in der Freimaurer-Loge zu den Drei Greifen in Greifswald am 3. März 1794. Greifswald: Eckhardt 1794
  • Von dem Erbrecht der Schwedischen Könige: Eine historische Rede, zur Feier der hohen Geburt des Kronprinzen Gustafs. Greifswald: Eckhardt 1799
Digitalisat des Exemplars der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
  • Tal om Academien i Greifswald, underdånigast hållet inför Konungen i stora lärosalen d. 8. Julii 1800. Greifswald 1800
Digitalisat des Exemplars der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
  • Specimina quaedam poeseos Gothico-Islandicae. Gryphiswaldiae: Eckhardt 1806–1807
  • De poetis svecanis celebrioribus. Gryphiswaldiae: Eckhardt 1807 (4 Teile erschienen)
  • De linguae Svecanae aetatibus. Gryphiswaldiae: Eckhardt 1807 (3 Teile erschienen)
  • Verzeichniß der sämmtlichen Schriften des Professors und Pastors Doct. Jacob Wallenius. [S.l.], 1816

Einzelnachweise

  1. Siehe dazu den Eintrag der Ehrenpromotion von Jakob Wallenius im Rostocker Matrikelportal

Literatur

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