Jakob Finger

Jakob Finger (* 13. Januar 1825 i​n Monsheim; † 30. Januar 1904 i​n Darmstadt) w​ar Staatsminister (Ministerpräsident) d​es Großherzogtums Hessen.

Jakob Finger

Familie

Jakob Finger w​ar Sohn d​es Landwirts u​nd Müllers Daniel Finger (1800–1869) u​nd dessen Frau Marie, geborene Möllinger.

Jakob Finger heiratete a​m 25. November 1854 i​n Alzey Marie Millet (1830–1914), d​ie Tochter d​es hessischen Abgeordneten Jakob Millet. Aus dieser Verbindung g​ing u. a. d​er Sohn Hermann Finger (1864–1940), Professor für Chemie a​n der TH Darmstadt, hervor. Jakob Finger w​ar mennonitischer Konfession.

Karriere

Jakob Finger studierte a​b 1841 Rechtswissenschaft a​n den Universitäten Heidelberg u​nd Gießen. In Gießen w​ar er 1843 Mitglied d​es Corps Rhenania u​nd wurde 1844 Mitglied d​er Burschenschaft Allemannia Gießen.

Sein Berufseinstieg war die Position eines Ergänzungsrichters beim Friedensgericht Ober-Ingelheim 1850. Dem folgte 1851 eine Stelle am Kreisgericht Alzey[Anm. 1] als „Referendar“[1] oder Akzessist[2]. 1854 wurde er zweiter Ergänzungsrichter am Friedensgericht Oppenheim. 1855 ließ er sich als Advokat in Alzey nieder. 1862 bis 1865 war er Abgeordneter in der Zweiten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen für den Wahlbezirk der Stadt Worms und die Deutsche Fortschrittspartei.[3]

1872 t​rat er a​ls Ministerialrat i​n das Ministerium für Inneres u​nd Justiz ein. 1879 w​urde er Mitglied u​nd Direktor d​er Prüfungskommission für d​as Justiz- u​nd Verwaltungsfach. Am 28. Mai 1884 w​urde er Präsident d​es Ministeriums d​es Innern (Minister), a​m 30. Juli 1884 d​ann auch Staatsminister (Ministerpräsident). 1898 t​rat er i​n den Ruhestand.[4]

Am 4. Februar 1899 ernannte i​hn Großherzog Ernst Ludwig z​um Mitglied d​er Ersten Kammer d​er Landstände a​uf Lebenszeit, d​er er v​om 30. Bis 32. Landtag angehörte. 1901 b​is 1903 w​ar er Mitglied d​es Präsidiums d​er Ersten Kammer. 1903 verzichtete e​r auf s​ein Mandat.[5]

Ehrungen

Literatur

  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band 1: Politiker. Teilband 2: F–H. Winter, Heidelberg 1999, ISBN 3-8253-0809-X, S. 25.
  • Hannelore Götz, Klaus-Dieter Rack: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Ergänzungsband: Biographische Nachweise für die Erste Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen. Ergänzungen und Berichtigungen für die Zweite Kammer und den Landtag des Volksstaats Hessen (= Darmstädter Archivschriften. Bd. 10 = Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen. Bd. 12). Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1995, ISBN 3-922316-20-4, S. 58.
  • Jochen Lengemann: MdL Hessen. 1808–1996. Biographischer Index (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 14 = Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen. Bd. 48, 7). Elwert, Marburg 1996, ISBN 3-7708-1071-6, S. 128.
  • Klaus-Dieter Rack, Bernd Vielsmeier: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biografische Nachweise für die Erste und Zweite Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen 1820–1918 und den Landtag des Volksstaats Hessen 1919–1933 (= Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen. Bd. 19 = Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission. NF Bd. 29). Hessische Historische Kommission, Darmstadt 2008, ISBN 978-3-88443-052-1, Nr. 215.
  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820–1933. Biographische Nachweise für die Landstände des Großherzogtums Hessen (2. Kammer) und den Landtag des Volksstaates Hessen (= Darmstädter Archivschriften. Bd. 5). Verlag des Historischen Vereins für Hessen, Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14-X, S. 100.

Anmerkungen

  1. Das Kreisgericht Alzey trug ab 1852 die Bezeichnung „Bezirksgericht“.

Einzelnachweise

  1. So: Lagis (Weblinks).
  2. So: Arcinsys (Weblinks).
  3. Lagis (Weblinks).
  4. Arcinsys (Weblinks).
  5. Lagis (Weblinks).
  6. Arcinsys; Lagis (Weblinks).
  7. Arcinsys (Weblinks).
  8. Arcinsys (Weblinks).
  9. Arcinsys (Weblinks).
  10. Arcinsys (Weblinks).
  11. Arcinsys (Weblinks).
  12. Arcinsys (Weblinks).
  13. Arcinsys (Weblinks).
  14. Arcinsys (Weblinks).
  15. Arcinsys (Weblinks).
  16. Arcinsys (Weblinks).
  17. Arcinsys (Weblinks).
  18. Arcinsys (Weblinks).
  19. Arcinsys (Weblinks).
  20. Arcinsys (Weblinks).
  21. Arcinsys; Lagis (Weblinks).
  22. Arcinsys; Lagis (Weblinks).
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