Jacqueline du Pré
Jacqueline du Pré (* 26. Januar 1945 in Oxford; † 19. Oktober 1987 in London) war eine britische Cellistin.
Leben
Du Pré wurde als zweites Kind von Iris Greep, einer Pianistin und Klavierlehrerin, und Derek du Pré in Oxford, England geboren. Sie zeigte schon im Alter von fünf Jahren Interesse am Violoncello. Mit zehn Jahren erhielt sie Unterricht bei William Pleeth. Sie studierte in der Folgezeit bei Pablo Casals, Paul Tortelier und Mstislaw Rostropowitsch. 1961 erhielt sie ein Stradivari-Cello von 1673, das mittlerweile „Du-Pré-Stradivari“ genannt wird. Ab 1964 spielte sie auf dem „Dawidow-Stradivari“ von 1712 (jetzt im Eigentum von LVMH, gespielt von Yo-Yo Ma). Beide Instrumente waren Geschenke ihrer Patentante Ismena Holland. Im Jahr 1965 entstand die erste Aufnahme, die ihren Ruhm begründete: Edward Elgars Cellokonzert mit Sir John Barbirolli und dem London Symphony Orchestra. Weitere Einspielungen bedeutender Cellokonzerte und eine umfangreiche Konzerttätigkeit folgten.
Durch die Freundschaft mit Daniel Barenboim, Itzhak Perlman, Zubin Mehta und Pinchas Zukerman entstand 1969 der berühmte Film The Trout („Die Forelle“) von Christopher Nupen über Franz Schuberts Forellenquintett. Im Jahr 1967 heiratete Jacqueline du Pré den Pianisten und Dirigenten Daniel Barenboim. Ihre Ehe war die Grundlage für eine fruchtbare musikalische Zusammenarbeit, die sich durch viele Aufnahmen mit Barenboim als Pianist oder Dirigent belegen lässt.
Wegen der schwierigen Spielbarkeit des Dawidow-Cellos suchte sie nach anderen Instrumenten. Von 1969 bis 1970 spielte sie auf einem Cello von Francesco Goffriller. 1970 wechselte sie zu einem Cello von Sergio Peresson, bei dem sie bis zum Ende der Karriere blieb.
Im Herbst 1973 wurde bei ihr Multiple Sklerose diagnostiziert. Gelegentlich war sie noch als Lehrerin tätig, bis sich ihr Gesundheitszustand so verschlechterte, dass sie keine Tätigkeit mehr ausüben konnte. Sie starb im Alter von 42 Jahren.
Zu ihren wenigen Schülern gehören Alexander Baillie und Claudia Schwarze.
Nachwirkungen
Im Jahr 1998 entstand auf der Basis von Gesprächen mit Jacqueline du Prés Geschwistern der Film Hilary & Jackie, in dem Emily Watson die Cellistin darstellte. Diese Rolle brachte ihr unter anderem Nominierungen für den Oscar und den britischen BAFTA Award ein. Der Film wurde von mit du Pré befreundeten Musikern und Daniel Barenboim kritisiert, da er problematische Verhaltensweisen und eine Affäre der Künstlerin aufbauschte.
Nach Jacqueline du Pré sind eine Rose (Abstammung „Radox Bouquet“ x „Maigold“) und eine Clematis (Clematis alpina ,Jacqueline du Pré‘) benannt.
Weblinks
- Literatur von und über Jacqueline du Pré im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://www.jacquelinedupre.net/
- Jacqueline du Pré. In: FemBio. Frauen-Biographieforschung (mit Literaturangaben und Zitaten).
- Ralph Erdenberger: 19.10.1987 - Todestag der Cellistin Jacqueline du Pré WDR ZeitZeichen (Podcast).