Jacke

Die Jacke (von altfranzösisch jaquee Waffenrock) i​st ein taillen- b​is hüftkurzes, v​orne zu öffnender Teil d​er Oberbekleidung.[1] Diese Öffnung k​ann offen hängen o​der mit Knöpfen, Haken o​der Bandschleifen geschlossen werden. Längere Kleidungsstücke ähnlicher Form werden a​ls Mantel bezeichnet.

Eine grüne Outdoorjacke, auch Windbreaker genannt, aus Funktionstextilien, 2018

Jacken unterscheiden s​ich von Bluse bzw. Hemd insofern s​ie aus robusterem, schwererem und/oder wärmerem Stoff gefertigt u​nd nicht direkt a​uf der Haut getragen werden.

Geschichte

Die Jacke i​st seit d​em 14. Jahrhundert bekannt a​ls wattierter Waffenrock o​der buntes Lederkleid. Die Jacke i​st auch Tracht d​er Bauern u​nd geringer Leute.[2] Nach e​iner anderen Bedeutung wurden i​m Mittelalter d​ie französischen Bauern m​it Spitznamen jacques genannt, d​a zu j​ener Zeit dieser Vorname s​ehr verbreitet war. Der Bauernaufstand v​on 1358 i​n Frankreich w​urde aus diesen Gründen w​ohl auch Jacquerie genannt. Aus dieser Zeit s​oll der Name jacque stammen, später d​ann jaquette – d​em typischen Kleidungsstück d​er jacques.[3]

Jackentypen

  • Sweatshirt-Jacken / Sportjacken
  • Anorak — Eine hüftlange Jacke mit Kapuze, die man als Schutz gegen Wind und Nässe trägt, in gefütterter Ausführung auch gegen Kälte. Ein Parka ist ein langer, oft gefütterter Anorak.
  • Blazer — Sportliche Jackenform.
  • Blouson — Jacke, die bis zur Taille reicht und dort in einem anliegenden Bündchen endet. Spezielle Formen von Blousons sind Fliegerjacken, Bomberjacken und Collegejacken.
  • Bolero — Hauptsächlich von Frauen getragene Jacke, die höchstens bis zur Taille reicht. Wie die Jacken der Stierkämpfer, an denen er sich orientiert, kann der Bolero oft nicht vorn verschlossen werden.
  • Caraco — Eine im 18. Jahrhundert weit verbreitete, eng anliegende Frauenjacke mit angearbeitetem Schößchen.
  • Chamarra — Eine gut hüftlange, vorn schließende Lederjacke, die mit geometrischen Mustern lateinamerikanischer Indios verziert ist. (Siehe auch: Evo Morales, Sanbenito)
  • Daunenjacke
  • Feldjacke — wird von Soldaten im Feld getragen.
  • Frack — Im späten 18. Jahrhundert aus dem Justaucorps entstandene Herrenjacke, die vorn nur taillenlang ist, hinten aber etwa knielange Schöße (Schwalbenschwanz) hat.
  • Janker
  • Joppe (auch Jobs oder Juppe, in Schweizerdeutsch auch Tschoope) — eine taillenlose Männerjacke aus dickem Wollstoff; aus Flanell oder Loden als Hausjacke. Sie ist traditioneller Bestandteil der bayerischen Männertracht. Der Begriff stammt vom arabischen „Dschubba[4] für „Obergewand“.
  • Lederjacke
  • Sakko (von engl. sack coat) — eine ursprünglich (19. Jh.) lässige, heute formelle Herrenjacke mit weit nach unten gezogenem Revers. Kombiniert mit einer Hose aus dem gleichen Oberstoff bildet es einen Anzug.
  • Steppjacke
  • Strickjacke

Einzelnachweise

  1. Ingrid Loschek, Gundula Wolter: Reclams Mode- und Kostümlexikon. 6. Auflage. Reclam, Stuttgart 2011, ISBN 978-3-15-010818-5, S. 282283.
  2. Jacke. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. Hirzel, Leipzig 1854–1961 (woerterbuchnetz.de, Universität Trier). abgerufen am 18. April 2010
  3. Das Wort (arte) - Ursprung der Wörter “Jacke” und “jacquette” (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive)
  4. Claudia Wisniewski: Wörterbuch des Kostüms und der Mode. In: Reclam Sachbuch/Universal-Bibliothek. 6. Auflage. Nr. 18762. Reclam Verlag,, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-15-018762-3, S. 63, 78, 220.
Wiktionary: Jacke – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Jacken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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