JNR-Klasse D51
Die Lokomotiven der Klasse D51 (jap. 国鉄D51形蒸気機関車, Kokutetsu D51-gata Jōki kikansha, etwa „Dampflokomotive der Baureihe D51 der Staatseisenbahn“) waren schmalspurige Dampflokomotiven der Japanischen Staatsbahn. Für diese wurden ab 1936 insgesamt 1115 Exemplare gebaut, weitere für von Japan okkupierte Gebiete und 1951 die letzten zwei Maschinen für Korea im Auftrag der UNO-Streitkräfte im Koreakrieg. Die modernen Zweizylinder-Heißdampflokomotiven mit der Achsformel 1’D1’ waren für den gemischten Dienst vor Personen- und Güterzügen auf Hauptbahnen konzipiert worden. Die letzten Exemplare wurden erst zum Ende der japanischen Dampflokzeit im Jahre 1975 ausgemustert.
Japanische Staatsbahn - Reihe D51 SŽD-Baureihe Д51 (D51) | |
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D51 200, eine der beiden betriebsfähig erhaltenen D51 | |
Nummerierung: | JGR D51 1 - 949, 1101 - 1161
TRA DT651 - DT687 UNO→Korail D51101 - D51102→ミカ7 1・2 RŽD D51-1 - D51-30 |
Anzahl: | 1.184 |
Hersteller: | mehrere |
Baujahr(e): | 1936–1951 |
Ausmusterung: | In Japan 24.12.1975 |
Bauart: | 1’D1’ h2 |
Spurweite: | 1067 mm (Kapspur) |
Länge über Kupplung: | 19,730 mm |
Höhe: | 3,980 mm |
Leermasse: | 78,37 t |
Dienstmasse: | 125,77 t |
Radsatzfahrmasse: | 14,3 t |
Höchstgeschwindigkeit: | 85 km/h |
Indizierte Leistung: | 1280 PSi |
Treibraddurchmesser: | 1400 mm |
Laufraddurchmesser vorn: | 900 mm |
Laufraddurchmesser hinten: | 900 mm |
Zylinderanzahl: | 2 |
Zylinderdurchmesser: | 550 mm |
Kolbenhub: | 660 mm |
Kesselüberdruck: | zunächst 14 bar, später 15 bar |
Anzahl der Heizrohre: | 94 |
Anzahl der Rauchrohre: | 35 |
Heizrohrlänge: | 5500 mm |
Rostfläche: | 3,27 m² |
Strahlungsheizfläche: | 17,5 m² |
Rohrheizfläche: | 147,4 m² |
Überhitzerfläche: | 41,4 m² |
Verdampfungsheizfläche: | 168,8 m² |
Wasservorrat: | 22 m³ |
Brennstoffvorrat: | 10 t |
Bremse: | Druckluft |
Zugheizung: | Dampf |
Steuerung: | Heusinger-Steuerung |
Kupplungstyp: | Janney-Kupplung |
Konstruiert wurden sie, wie die meisten japanischen Dampflokomotiven, vom Chefentwickler der Staatsbahnen, Hideo Shima.[1]
Die auf Sachalin verbliebenen Lokomotiven erhielten die Bezeichnung Д51 (D51) der Sowjetischen Eisenbahnen (SŽD).
Historie
Die komplett neu entwickelten Lokomotiven basierten konzeptionell auf der in den 1920er-Jahren beschafften Reihe D50 der Japanischen Staatsbahn, gerieten jedoch deutlich größer und leistungsfähiger. Ihre Bezeichnung geht auf das Baureihenschema in Japan zurück und erklärt den Buchstaben D für vier angetriebene Achsen, die Zahlen 5 und 1 sind die Baureihennummer. In Japan wird die Baureihenbezeichnung getrennt als デゴイチ, „De-go-ichi“ („D-fünf-eins“) ausgesprochen. Bei der JNR wurden Baureihen- und Ordnungsnummer durch ein Leerzeichen getrennt, bei den SŽD durch einen Bindestrich. Bei vierstelliger Ordnungsnummer erfolgte bei der JNR aus Platzgründen keine Trennung zur Baureihenbezeichnung. Die frühen Maschinen mit 14 bar Kesseldruck sind äußerlich an der gemeinsamen Verkleidung aller Dome erkennbar und wurden als D51s bezeichnet, für diese Bauform bürgerte sich schnell der Spitzname „Namekuji“ („Nacktschnecke“) ein. Die Serienausführung erhielt wieder eine normale Kesselbauform mit einem auf 15 bar gesteigerten Druck.
Augenfälliges Merkmal aller Lokomotiven sind die Laufräder als Speichenräder und die Treibräder als Boxpok-Räder. Einige Exemplare der Baureihe D51 erhielten um 1960 Giesl-Ejektoren.
Eine Lokomotive, die D51-22 steht bei der Station Juschno-Sachalinsk als Denkmal ausgestellt. Eine andere Maschine, die D51-4, ist in dem Depot Juschno-Sachalinsk betriebsfähig hinterstellt und befördert dort Sonderzüge.
In Taiwan verkehrten die Maschinen außerdem, sie verblieben dort, nachdem die Insel unter die Kontrolle der Regierung von China geriet. Sie erhielten da die Bezeichnung DT 650.
Erhaltene Fahrzeuge
Außer den genannten Fahrzeugen sind in Japan viele Fahrzeuge erhalten geblieben. Betriebsfähig sind derzeit die Lokomotiven D51 200 des Umekoji-Dampflokmuseum Kyōto und die D51 498 der JR East im Betriebswerk Takasaki. Unter den stationären Ausstellungsstücken finden unter anderem die Maschinen D51745 in Hiroshima, die D51187 in der Präfektur Ehime und die D51 488 auf dem Gelände des Wako Museums in Yasugi.
Galerie
- Betriebsfoto aus den 1970er Jahren
- D51 70 im Cherry Blossom Park, Tsukuba, Ibaraki
- D51 1 als Denkmallok im Dampflokomotivenmuseum Umekōji
- D51 1072
- D51 720
- Blick auf den Führerstand der SL D51 470
- D51-22 an der Eisenbahnstation Juschno-Sachalinsk